Die Verfolgung der Unabhängigen Socialisten

Das im Juni 1886 beschlossene so genannte Anarchistengesetz1 war zwar im Herbst 1890 ausgelaufen, aber die Geschichte der Unabhängigen Socialisten in Österreich blieb auch eine Geschichte ihrer Verfolgung durch die staatlichen Behörden. Sie mussten sich nicht nur gegen Diffamierungen und Verleumdungen der Sozialdemokraten wehren, sondern auch gegen Polizei und Justiz. Wirtschaftlich belastend waren natürlich die unzähligen Beschlagnahmungen, verbunden mit einem Verbot der Weiterverbreitung der Druckschriften in Österreich und Vernichtung der beschlagnahmten Exemplare. Bereits das »Manifest der unabhängigen Socialisten an das österreichische Proletariat«, mit dem sie sich auch nach außen hin präsentierten, verfiel der Beschlagnahme.2 Wie massiv diese Verfolgungen waren, zeigt sich besonders anhand der Zeitung »Die Zukunft« (Wien) und deren Herausgeber und Redakteure, aber auch ihrer Leser und Anhänger. Allein von den ersten vierzehn Nummern wurden zehn konfisziert, im 2. Jahrgang von den vierundzwanzig gleich zwanzig. Insgesamt wurden mehr als die Hälfte aller erschienenen Nummern behördlich beschlagnahmt, einzelne Nummern sogar mehrfach. Angesichts der damit verbundenen Unkosten und den Opfern, die Herausgeber wie Redakteure gegenüber der Justiz erbringen mussten, ist es mehr als erstaunlich, dass sich das Blatt dreieinhalb Jahre halten konnte. Die Verfolgungen nahmen schließlich ein solches Ausmaß an, dass man für die Herausgeber und Redakteure, später auch für andere Unabhängige Socialisten einen eigenen Inhaftiertenfonds einrichtete. Dieser wurde seit August 1894 – gemeinsam mit dem Zeitungs- und Agitationsfonds – von Wenzel Kubesch verwaltet.

Gleich nach dem Erscheinen der ersten Nummer der Zeitung »Die Zukunft«, noch im September 1892, wurden deswegen Hausdurchsuchungen bei sechs Wiener Unabhängigen Socialisten durchgeführt: beim Schuhmachergehilfe Josef Tuma, beim Schuhmachergehilfen Anton Stránský (~1860–?), beim Tischlergehilfen Franz Heindl (1867–1906), beim Schuhmachergehilfen Edmund Frank (1857–?), bei G. Schott und beim Schriftsetzergehilfen August Peklo. Am 15. September 1892 fand in Wien der Prozess statt. Edmund Frank wurde nach § 327, Franz Heindl, G. Schott und August Stránský, der vor Gericht nicht erschien, wurden nach § 23 Strafgesetzbuch angeklagt. Frank und Schott wurden zu je drei Tagen Arrest verurteilt, Heindl und Stránský freigesprochen. Josef Tuma wurde in einem eigenen Gerichtsverfahren wegen der bei ihm im Zuge der Hausdurchsuchung gefundenen Exemplare der anarchistischen Zeitung »Der Sozialist« (Berlin) zu sechs Tagen Arrest, eventuell 6 Gulden Geldstrafe, verurteilt.3

Am 5. November 1892 musste sich der Tischlergehilfe Kajetan Valenci (1853–?) in Wien wegen Übertretung des Pressgesetzes, begangen durch unerlaubtes Sammeln von Pränumeranten, unerlaubtes Anschlagen von Druckwerken usw., verantworten, wurde jedoch freigesprochen.

Am 14. November 1892 fanden wegen mehrerer Artikel in der Zeitung »Die Zukunft« Hausdurchsuchungen in der Redaktion der Zeitung sowie beim gelernten Handlungsgehilfen und nunmehrigen Journalisten und Schriftsteller Samuel David Friedländer (1865–1942) und beim Tischlergehilfen Kajetan Valenci (1853–?) statt. Friedländer und Valenci wurden schließlich ins Landesgericht Wien eingeliefert. Valenci wurde allerdings am 25. November 1892 wieder freigelassen, trat aber im nachfolgende Prozess gegen Friedländer als entlastender Zeuge auf. Am 20. Dezember 1892 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Wien unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gegen Samuel David Friedländer statt, angeklagt des Verbrechens und des Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung. Unter anderem wurde ihm ein wegen eines Artikel über die so genannten Haymarket-Märtyrer angelastet. Friedländer wurde im Sinne der Anklage zu achtzehn Monaten schwerem Kerker, verschärft durch einen Fasttag im Monat, und zur Ausweisung aus dem Kronland Niederösterreich und damit auch Wien verurteilt. Friedländer, der nach seiner Haftentlassung nach Graz (Steiermark) ging, war der erste in Österreich, der sich in einer Gerichtsverhandlung vorbehaltlos als Anarchist bezeichnete.4

Anlässlich eines Artikels in der Nummer 14 der Zeitung »Die Zukunft« vom 11. März 1893 wurde der Privatlehrer und Journalist Georg Matzinger (1848–1934) wegen Amtsehrenbeleidigung vom Landes- als Schwurgericht Wien am 30. April 1893 zu drei Monaten Arrest verurteilt.5 Wegen desselben Artikels wurde später auch noch der Tischlergehilfe Kajetan Valenci (1853–?) angeklagt. Er hatte Matzingers Artikel einem Briefträger vorgelesen. Valenci wurde vom Bezirksgericht Wieden (Wien 4.) am 27. Juni 1893 zu einer Geldstrafe von 10 Gulden, eventuell achtundvierzig Stunden Arrest verurteilt. Nach Valencis Berufung bestätigte der Apellationsgerichtshof am 21. August 1893 das Ersturteil.6

Anlässlich eines Artikels über den vierten Parteitag der österreichischen Sozialdemokratie in der Nummer 15 der Zeitung »Die Zukunft« vom 13. April 1894 wurde in der Redaktion und Administration der Zeitung eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Gegen den neuen verantwortlichen Schriftleiter, den Schuhmachergehilfen Josef Huber (~1867–?), eine Untersuchung eingeleitet. Am 29. Mai 1894 wurde er zu drei Monaten strengem Arrest und Ausweisung aus Niederösterreich verurteilt. Die Strafe wurde nach erfolgreichem Rekurs auf vierzehn Tage leichtem Arrest reduziert, die Ausweisung zurückgenommen.7

Ebenfalls am 29. Mai 1894 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Wien der Prozess gegen den Herausgeber und verantwortlichen Schriftleiter der Zeitung »Die Zukunft«, den Tischlergehilfe Kajetan Valenci (1853–?), statt. Wegen mehrerer Artikel in der Zeitung wurde er vom Landes- als Schwurgericht Wien wegen Vergehens der Aufreizung gegen Behörden und die besitzende Klasse, der Herabwürdigung der Lehren und Gebräuchen der katholischen Kirche, der Anpreisung ungesetzlicher Handlungen und der Verspottung eines Sachverständigen zu sechs Monaten strengem Arrest verurteilt und anschließend aus Niederösterreich ausgewiesen. Kajetan Valencis Rekurs war kein Erfolg beschieden.8

Am 12. August 1894 fanden beim Herausgeber, dem Schriftsetzergehilfen Ferdinand Barth (1862–1913), und beim verantwortlichen Schriftleiter, dem Schuhmachergehilfen Josef Huber (~1867–?), anlässlich eines Artikels in der Zeitung »Die Zukunft« Hausdurchsuchungen statt. Beide wurden sofort verhaftet und am nächsten Tag ins Landesgericht Wien eingeliefert. Am 28. September 1894 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Wien der Prozess gegen Barth und Huber wegen Aufwiegelung zu Feindseligkeiten gegen die besitzenden Klassen statt. Huber wurde freigesprochen, und die Anklage gegen Barth wurde vom Staatsanwalt zurückgezogen, weil ihm die Kenntnis des beanstandeten Artikels nicht nachgewiesen werden konnte.9

Am 20. Juni 1895 wurde der verantwortliche Schriftleiter der Zeitung »Die Zukunft«, der Schneidergehilfe Rudolf Duscha (~1869–?), vor dem Landes- als Schwurgericht Wien anlässlich einiger Artikel in der Zeitung wegen Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung sowie Herabwürdigung einer vom Staate anerkannten Religion angeklagt und von den Geschworenen freigesprochen. Er wurde jedoch wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge zu zwei Monaten strengem Arrest, zu 20 Gulden Geldstrafe, eventuell vier Tage Arrest, und zur anschließenden Abschaffung aus Niederösterreich – und damit auch Wien – verurteilt.10

Am 26. September 1895 wurde der verantwortliche Schriftleiter, der Schuhmachergehilfe Johann Hansl (~1860–?), anlässlich mehrerer Artikel in der Zeitung »Die Zukunft« vor dem Landes- als Schwurgericht Wien der Aufreizung gegen bestimmte Klassen, der Herabwürdigung der Ehe und des Vergehens gegen die Sittlichkeit angeklagt. Wegen der letzten beiden Anklagepunkte verurteilte ihn ein Wiener Geschworenengericht zu zwei Monaten strengem Arrest.11

Am 14. November 1895 wurde der Schuhmachergehilfe Johann Hansl (~1860–?), der gerade seine zwei Monate von der September-Verurteilung absaß, wegen eines Artikels in der Zeitung »Die Zukunft« von einem Wiener Bezirksgericht zu acht Tagen Arrest verurteilt.12

Bewusst wurden hier nur Verfolgungen herausgegriffen, über die in der Zeitung »Die Zukunft« berichtet wurde. Dass derartige Berichte nicht wirkungslos auf die Unabhängigen Socialisten blieben, braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Immerhin saßen zeitweise mehrere Herausgeber und verantwortliche Schriftleiter gleichzeitig im Gefängnis. Die behördlichen Verfolgungen betrafen aber nicht nur die Herausgeber und Redakteure, sondern auch deren Familien und das personale Umfeld der Zeitung »Die Zukunft« insgesamt. Hingewiesen sei hier auch darauf, dass es sich mit der tschechischen Zeitung »Volné listy« (Vídeń [Wien]; Freie Blätter) nicht viel anders verhielt. Und selbst das in verschiedenen Orten in Böhmen erschienene Organ »Omladina« (Jugend) führte im Dezember 1893 in Wien zu einem großen so genannten Anarchistenprozess.

 

Es waren aber nicht nur Herausgeber und Redakteure die strafrechtlich verfolgt wurden. Von den unzähligen Verfolgungen Unabhängiger Socialisten durch Polizei und Justiz seien hier nur einige Beispiele aufgelistet, über die in der Zeitung »Die Zukunft« (Wien) berichtet wurde.

Der Hilfs- und Maschinenarbeiter Johann Gabauer (1860–?) wurde anlässlich seiner Äußerungen bei einer sozialdemokratischen öffentlichen Versammlung zur herrschenden Arbeitslosigkeit am 14. November 1892 in Wien wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung am 5. Jänner 1893 vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien verantworten, wurde aber freigesprochen.13

Am 7. Dezember 1892 wurde der grafische Hilfsarbeiter Josef Rubin (~1862–?) wegen eines Vortrags, den er am 3. Dezember 1892 in Wien gehalten hatte, am 9. Dezember 1892 verhaftet. Außerdem fand bei ihm eine Hausdurchsuchung statt. Er hatte in einer Arbeiterversammlung in Wien-Währing konstatiert, dass ein gewaltsamer Zusammenprall der Klassengegensätze unvermeidlich sein werde: Das bedeutete Vergehen gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung. Rubin wurde vom Landes- als Erkenntnisgericht Wien am 31. Dezember 1892 zu drei Monaten Arrest verurteilt.14

Am 6. Februar 1893 wurde in Wien der Bildhauergehilfe Franz Modracek (1871–1960), der später als Sozialdemokrat Karriere machte, der Herabwürdigung des Eigentumsbegriffs in einem Vortrag am 18. Dezember 1892 vom Erkenntnisgericht Wien angeklagt und zu sechs Wochen strengem Arrest, verschärft durch einen Fasttag jede Woche, verurteilt.15

Zum großen so genannten Anarchistenprozess, der vom 19. bis 23. Februar 1893 vor dem Landes- als Schwurgericht Wien stattfand, siehe: Das Ende der Sozialrevolutionäre

Am 18. März 1893 wurden in Graz (Steiermark) der Bäckergehilfe August Krčal (1862–1894) und der Schriftsetzergehilfe Ferdinand Barth (1862–1913) verhaftet, weil Barth im Namen des »Steiermärkischen Arbeiterbundes« für den 18. März 1893 zu einer auf geladene Gäste beschränkte »Feier der Commune vom Jahre 1871 in Paris« eingeladen hatte. Während Krčal am nächsten Tag – nach erfolgloser Hausdurchsuchung – freigelassen wurde, verblieb Barth in Haft. Am 29. März 1893 fand vor dem Landesgericht Graz der Prozess gegen Ferdinand Barth – Obmann des »Steiermärkischen Arbeiterbundes«, der Grazer Organisation der Unabhängigen Socialisten – wegen Vergehens der Gutheißung ungesetzlicher Handlungen statt. Barth wurde im Sinne der Anklage zu einem Monat Arrest verurteilt. Unmittelbar nach seiner Freilassung wurde er zu einer Truppenübung einberufen, besuchte aber noch am Vorabend die Erste Mai-Feier der Grazer Unabhängigen Socialisten – in Uniform. Da er dadurch des Kaisers Rock geschändet habe, wurde Barth am 2. Mai 1893 mit Kasernen-Arrest belegt und nach acht Tagen beim Regimentsrapport zu einundzwanzig Tagen strengem Arrest verurteilt, verschärft durch Fasten jeden zweiten Tag und alle drei Tage zweimal sechs Stunden Spangen bei hartem Lager.16

Am 2. Juni 1893 fand vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien ein Prozess gegen sieben Unabhängige Socialisten statt. Ursache war der Ausflug einer Gruppe Unabhängiger Socialisten anlässlich des Ersten Mai nach Wien-Breitensee. Der Demonstrationszug wurde von einem Genossen angeführt, der eine improvisierte rote Fahne trug und nahe einer Polizeiwachstube das Lied »An die rote Fahne« anstimmte. Mit gezücktem Säbel forderte daraufhin die Polizei die Herausgabe der Fahne ein. Beim Versuch des Wachbeamten, die Fahne dem Fahnenträger zu entreißen, kam es zu einem Handgemenge, an dem sich etwa dreißig Demonstrantinnen und Demonstranten beteiligten, wobei die Polizei mit Säbeln auf die Arbeiter einschlug, diese sich dann mit Prügeln zu verteidigen suchten. Nach der gescheiterten Polizeiaktion zog der Demonstrationszug weiter, doch wurde er nach etwa zwanzig Minuten nahe der Schmelzer Höhe (Wien 5.) erneut aufgehalten, weil Polizisten Verhaftungen unter den Demonstranten vornehmen wollten. Die Wachleute stürmten mit gezückten Säbeln los, die Arbeiter antworteten mit einem Steinbombardement. Die Schlägerei eskalierte schließlich, als ein Polizist einen Schuss abfeuerte. Erst der Einsatz berittener Wachleute und einer dreißig Mann starken Wacheinheit beendeten den Tumult. Fünf angeklagte Arbeiter wurden des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätig für schuldig befunden: der Schuhmachergehilfe Anton Führer (~1862 – ?), der Schneidergehilfe Johann Tomeczek (~1872 – ?) und der Schuhmachergehilfe Franz Dlabal (~1873 – ?) wurden zu je sechs Monaten, der grafische Hilfsarbeiter Wilhelm Kallin (~1870 – ?) wurde zu acht Monaten und der Schuhmachergehilfe Leopold Wybral (~1873 – ?) zu einem Jahr schwerem Kerker verurteilt. Zwei Angeklagte wurden wegen Übertretung im Sinne der wörtlichen Wachbeleidigung für schuldig befunden: Josef Kozak (~1865 – ?) erhielt sechs Wochen und Rudolf Buczek (~1865 – ?) einen Monat strengen Arrest.17

Am 7. Juni 1893 wurde der Bäckergehilfe August Krčal (1862–1894) vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Graz (Steiermark) angeklagt. Er habe in seiner Rede über »Die Stellung der Frau in der Gesellschaft« bei einer Versammlung des »Steiermärkischen Arbeiterbundes« am 16. Jänner 1893 gegen die Sittlichkeit verstoßen und die Ehe, religiöse Zeremonien und Religionsgesellschaften verspottet und herabgewürdigt. August Krčal wurde wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung zu vierzehn Tagen strengem Arrest, verschärft durch ein hartes Lager jede Woche, verurteilt .18

Am 19. Juni 1893 wurden der Bäckergehilfe August Krčal (1862–1894) und der Schneidergehilfe Johann Risman (1864–1936) in Graz (Steiermark) verhaftet und ins Landesgericht Graz eingeliefert.19 Der Schriftsetzergehilfe Ferdinand Barth (1862–1913), der seit seiner Ausweisung aus der Steiermark in der Administration der Zeitung »Die Zukunft« (Wien) Unterschlupf gefunden hatte, wurde am 8. August 1893 auf Aufforderung des Grazer Landesgerichts erneut verhaftet.20 Risman, Krčal und Barth wurden am 1. und 2. Dezember 1893 vom Oberlandes- als Schwurgericht Graz wegen einer unter dem Namen von August Krčal erschienenen Broschüre angeklagt:21 Krčal und Risman wurden des Verbrechens des Hochverrats und des sechsfachen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung, Barth der Mitschuld durch Veranlassung der Drucklegung der Broschüre angeklagt. Alle drei Angeklagten wurden freigesprochen.

Am 9. Juli 1893 wurde Stefan Veigl (~1861–?) in Wiener Neustadt (Niederösterreich) verhaftet, weil er ein gegen den Staat gerichtetes Flugblatt verteilte, was die Zeitung »Die Zukunft« zum Kommentar veranlasste: »Lieb Vaterland will ruhig sein, und sperrt dafür den Veigel [!] ein.«22

Am 13. Oktober 1893 wurde der Bäckergehilfe Franz Silberer (1871–1912) in Wien auf Requisition des Landesgerichts Klagenfurt unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet und nach Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru] (Kärnten) eingeliefert. Nach vier Monaten wurde er zwar aus der Untersuchungshaft entlassen, doch nach mehrfacher Verschiebung des Prozesses wurde ihm nun vor allem seine Rede, die er am 15. Juli 1893 in einer öffentlichen Versammlung des »Steiermärkischen Arbeiterbundes« in Graz (Steiermark) gehalten hatte, angelastet. Am 25. August 1894 fand vor dem Landesgericht Graz der Prozess gegen Franz Silberer statt, angeklagt der Aneiferung zu unsittlichen und durch die Gesetze verbotene Handlungen und des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung. Silberer wurde zu einem Monat Arrest verurteilt.23

Am 4. Jänner 1894 fand vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien der Prozess gegen den Schuhmachergehilfen Anton Stránský (~ 1860 – ?) statt, weil er in einer Versammlung des »Politischen Vereins ›Zukunft‹« in Simmering am 29. Oktober 1893 den Begriff des Eigentums herabgewürdigt habe. Der Gerichtshof erklärte sich für nicht zuständig, weil nach Einvernahme des Regierungsvertreters als Zeuge das Delikt einem Schwurgericht unterliege.

Bereits am 23. Jänner 1894 wurde um 6 Uhr morgens beim Schuhmachergehilfen Anton Stránský (~ 1860 – ?) in Wien, Herbststraße 36, eine Hausdurchsuchung durchgeführt, wobei mehrere als revolutionär eingestufte Druckwerke gefunden wurden, er selbst auf die Polizeiwachstube mitgenommen, obwohl dadurch sein fünfjähriger, an Masern erkrankter Sohn unbeaufsichtigt in der Wohnung zurückblieb, da seine Mutter schon in der Fabrik arbeitete. Am nächsten Tag wurde gegen ihn wegen der bei ihm vorgefundenen tschechischen Zeitungen die Anklage wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung erhoben.24

Ebenfalls am 23. Jänner 1894 wurden in Wien nach erfolgten Hausdurchsuchungen der verantwortliche Redakteur der Zeitung »Volné listy«(Vídeń [Wien]; Freie Blätter), der Anstreicher Franz Duffek, und der Tischlergehilfe Leontin Strouhal verhaftet. Den beiden Verhafteten sowie dem am selben Tag festgenommenen Schuhmachergehilfen Anton Stránský (~ 1860 – ?) wurde am 6. Februar 1894 das Verbrechen des Hochverrats angelastet, begangen durch die Verbreitung hochverräterischer Schriften und durch Verbindungen zu Anarchisten in Hamburg (Freie und Hansestadt Hamburg) und Amsterdam (Niederlande). Mangels Beweismaterials wurde das Verfahren jedoch am 3. März 1894 eingestellt, Leontin Strouhal allerdings ausgewiesen.25

Arthur Kahane (1872–1932), der im Oktober 1892 als Student nach Zürich / Zurich / Zurigo (Kanton Zürich, Schweiz) ging, sprach dort am 28. Jänner 1894 über das Verhältnis von Terrorismus und Anarchismus, wurde als Wortführer des »Vereins der unabhängigen Socialisten« verhaftet, zusammen mit siebzehn anderen Anarchisten am 10. Februar 1894 aus der Schweiz ausgewiesen und kehrte nach Wien zurück.26

Am 27. Februar 1894 wurde von dem Landes- als Schwurgericht Salzburg (Salzburg) der Tischlergehilfe Franz Egger (1859–1935), Herausgeber und verantwortlicher Redakteur der  »Allgemeinen Zeitung« (Maxglan bei Salzburg), welche seit einigen Monaten ein Organ der Unabhängigen Socialisten war,27 wegen Vergehens der Aufreizung zum Hass gegen Besitzende und Ruhestörung, begangen durch einige Zeitungsartikel, zu zwei Monaten strengem Arrests verurteilt.28 Der Antrag des Staatsanwalts auf Abschaffung wurde zurückgewiesen.

Während der Feier zum 1. Mai 1894 kam es in Graz (Steiermark) in den Abendstunden zu blutigen Straßenkämpfen mit Schutzleuten und dem Militär. Unter den sechsunddreißig Festgenommenen war auch der gelernte Handlungsgehilfe und nunmehrige Journalist und Schriftsteller Samuel David Friedländer (1865–1942), weil er einem Wachmann, der ihn auf der Straße zum Weitergehen aufforderte, antwortete, er könne gehen, wohin er wolle. Bei der nachfolgenden Festnahme soll er dem Wachmann auch einen Stoß versetzt haben. Wieder freigelassen, brachte er am nächsten Tag mit brennender Zigarre im Mund im Büro des Polizeichefs eine Beschwerde gegen seine Arretierung ein, weshalb er vom Polizeichef wegen ungehörigen Benehmens aus den Räumlichkeiten verwiesen wurde. Am 6. Mai 1894 wurde Friedländer wegen der Vorfälle vom 1. Mai über Requisition der Staatsanwaltschaft neuerlich verhaftet und in das Landesgericht eingewiesen. Am 7. Mai 1894 wurde Friedländer vom Landes- als Schwurgericht Graz wegen öffentlicher Gewalttätigkeit zu neun Monaten schwerem Kerker, verschärft durch ein hartes Lager monatlich, verurteilt und im Jänner 1895 aus dem politischen Bezirk Graz Umgebung für immer ausgewiesen.29 Samuel David Friedländer ließ sich danach in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) nieder.

Am 28. Mai 1894 musste sich der in Untersuchungshaft befindliche Buchbinder Simon Wucherer (1870–1944) vor dem Bezirksgericht Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru] (Kärnten) wegen Vergehens der Amtsehrenbeleidigung verantworten, wobei der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Wegen der in seinen aus dem Gefängnis geschriebenen Briefen an seine Mutter getätigten, angeblich ehrenrührigen und unwahren Äußerungen über das Landesgericht Klagenfurt / Celovec wurde Simon Wucherer zu sechs Wochen strengem Arrest verurteilt.

Kaum freigelassen, wurde der Tischlergehilfe Franz Egger (1859–1935), Herausgeber und verantwortlicher Redakteur der »Allgemeinen Zeitung« (Maxglan bei Salzburg), neuerlich verhaftet, weil er dem Buchbinder Simon Wucherer (1870–1944) in Untertweng [zu Radenthein] (Kärnten) achtundneunzig Exemplare der in Österreich verbotenen Schrift »An die jungen Leute« (Berlin 1893) von Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842–1921) übersandt hatte.30 Egger wurde am 24. April 1894 in Ketten gelegt nach Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru] (Kärnten) überstellt, wo sich bereits Wucherer in Untersuchungshaft befand. Am 19. und 20. Juni 1894 fand der Prozess gegen beide vor dem Landes- als Schwurgericht Klagenfurt statt. Egger und Wucherer wurden des Vergehens der Aufreizung zu Feindseligkeiten gegen Nationalitäten, Religionsgemeinschaften und Körperschaften sowie der öffentlichen Herabwürdigung der Ehe, der Familie usw. sowie des Vergehens gegen das Pressegesetz angeklagt. Franz Egger wurde mit sieben gegen fünf Stimmen freigesprochen, Simon Wucherer wegen Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und nach dem Pressegesetz zu drei Monaten strengem Arrest und 50 Gulden Geldstrafe verurteilt.31

Nach der Verhaftung von sechzehn Sozialisten in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) wegen Geheimbündelei wurde in Wien am 21. Juli 1894 der Wortführer der tschechoslawischen Anarchisten, der Geschäftsdiener und Journalist Johann Opletal (1857–1933), verhaftet. Er hatte erst vor kurzem die Redaktion der Zeitung »Volné listy« (Vídeń [Wien]; Freie Blätter) übernommen.32

In Wien wurde am 27. Juli 1894 der Webergehilfe Johann Polzer wegen seiner Reden in vier öffentlichen Volksversammlungen nach erfolgter Hausdurchsuchung vom Landes- als Erkenntnisgericht Wien wegen Vergehens der Anpreisung ungesetzlicher Handlungen und Beleidigung des Parlaments in einem Punkt frei- und in den anderen Punkten schuldig gesprochen und zu zwei Monaten Arrest verurteilt.33

Der Geschäftsdiener Josef Hippolyt Havel, später bekannt als Hippolyte Havel (1871–1950), hielt am 1. Mai 1894 in Wien-Favoriten und am 13. Mai 1894 in Wien-Ottakring in Versammlungen der Unabhängigen Socialisten in Reden, in denen er unter anderem auf die Streikbewegung in Mährisch-Ostrau (Mähren [Ostrava, Tschechien]) einging. Der Regierungsvertreter löste deshalb die Versammlung auf, worauf es zu einem Tumult kam und Havel festgenommen wurde. Am 22. Oktober 1894 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Wien der Prozess gegen Hippolyte Havel statt, angeklagt des Verbrechens und des Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und der Übertretung der Wachbeleidigung. Von der Wachbeleidigung freigesprochen, wurde Hippolyte Havel wegen der anderen Delikte zu achtzehn Monaten schwerem Kerker verurteilt.34 1896 ausgewiesen, ging Hippolyte Havel in die USA ins Exil, wo er als ein international bekannter Anarchist aktiv war.

Anlässlich der am 5. und 13. August 1894 bei Versammlungen des »Steiermärkischen Arbeiterbundes« in Graz (Steiermark) gehaltenen Reden wurden der Bäckergehilfe Josef Schmied (1872–?), der Bäckergehilfe Anton Notzar (1848–1917) und der Damenschneider Mathias Meyer (1857–?) am 22. Dezember 1894 wegen Vergehens der öffentlichen Herabwürdigung der Einrichtungen der Ehe, Familie, des Eigentums, oder Gutheißung von ungesetzlichen oder unsittlichen Handlungen und wegen Übertretung der Behinderung bei einer Amtshandlung sowie wegen Übertretung des Vereinsgesetzes in vor dem Landes- als Schwurgericht Graz angeklagt. Josef Schmied erhielt drei Monate Arrest, Anton Notzar sechs Wochen Arrest, verschärft durch ein hartes Lager alle vierzehn Tage, Meyer einen Monat Arrest. Nach der Berufung von Schmied und Notzar bestätigte der Oberste Gerichtshof am 22. März 1895 die Ersturteile.35

Am 6. Dezember 1894 wurde in Marburg an der Drau (Steiermark [Maribor, Slowenien]) der Bäckergehilfe Alois Toplican auf Grund einer Denunziation unter dem Verdacht der Majestätsbeleidigung wegen verhaftete. Als man bei ihm einen Aufgabeschein für die in Österreich verbotene Schrift »An die jungen Leute« (Berlin 1893) von Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842–1921)36 fand, wurde er ins Kreisgerichts Cilli nach Cilli (Steiermark [Celje, Slowenien]) eingeliefert. Die Schriften hätten an den Bäckergehilfen Anton Schantl gehen sollen, der dann in die Schweiz und weiter nach Budapest (Ungarn) flüchtete, wo er wegen Hochverrats verhaftet wurde. Nach sechs Wochen wurde er auf Requisition des Kreisgerichts Cilli nach dorthin überstellt wurde. In diesem Zusammenhang wurden der Bäckergehilfe Josef Schmied (1870–?) steckbrieflich gesucht und bei einem deklarierten Sozialdemokraten, dem Bäckergehilfen Franz Steiner von der »Ersten steiermärkischen Arbeiter-Bäckerei, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung« in Eggenberg [zu Graz](Steiermark), eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Auch bei den in dieser Bäckerei beschäftigten Bäckergehilfen Vinzenz Muchitsch (1873–1942), Anton Notzar (1848–1917) und Anton Strametz, alle drei Unabhängige Socilaisten, wurden am 16. August 1895 Hausdurchsuchungen, jedoch keine Verhaftungen vorgenommen.37 Nach zehnmonatiger Untersuchungshaft wurden Toplican und Schantl im Prozess, der am 25. und 26. September 1895 vor dem Kreis- als Schwurgericht Cilli unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurde, der Verbrechen des Hochverrats und der Religionsstörung, Schantl zusätzlich wegen Vergehens gegen das Pressgesetz durch Verbreitung verbotener Schriften und Toplican wegen Verbrechens der Majestätsbeleidigung angeklagt. Sie wurden zwar von der Anklage des Hochverrats freigesprochen, aber Anton Schantl wurde wegen Religionsstörung und der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu achtzehn Monaten schwerem Kerker, Alois Toplican wegen Religionsstörung und Aufreizung zu zehn Monaten einfachem Kerker und anschließendem Landesverweis nach Kroatien verurteilt.38

Der ehemalige verantwortliche Schriftleiter der Zeitung »Die Zukunft«, der Journalist und Schriftsteller Sigmund Handl alias Willi Handl (1872–1920), wurde im Jänner 1895 in Wien wegen Gotteslästerung zu vierzehn Tagen verurteilt.39

Am 16. Jänner 1895 wurden in Wien zwei Unabhängige Socialisten des Vergehens der Anpreisung ungesetzlicher Handlungen angeklagt, begangen durch Reden am 17. Dezember 1894 in der Volksversammlung zum Thema »Die Arbeitslosigkeit und deren Ursachen«. In der unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführten Verhandlung verurteilte das Landes- als Erkenntnisgericht Wien den Mechanikergehilfen Jacob Schlesinger (~1874–?) zu zwei Monaten und den Schlossergehilfen Josef Neumayr (~1875–?) zu vierzehn Tagen Arrest.40

Am 14. April 1895 wurde der ehemalige Mitkämpfer des Schneidergehilfen Johann Risman (1864–1936), der Schuhmachergehilfe Franz Göpfhardt (1857–1942), der am 7. Dezember 1886 wegen Hochverrats zu zehn Jahren schwerem Kerker verurteilt worden war, im Wege der Begnadigung entlassen. Seine Strafe wäre allerdings ohnedies am 2. Juni 1895 verbüßt gewesen. Die »Begnadigung« sah jedoch so aus, dass er von der Kerkerhaft im Gefängnis Karlau [zu Graz] (Steiermark) in den Polizeiarrest überstellt wurde. Erst gegen ehrenwörtliche Erklärung, keine Genossen zu besuchen, wurde er freigelassen, allerdings nur, bis die Ausweisungsformalitäten erledigt waren.41

Der Schuhmachergehilfe Josef Huber (~1867–?) und der Mechaniker Matthias Malaschitz (1871–1904) wurden wegen ihrer Reden in der am 17. Februar 1895 abgehaltenen Vereinsversammlung des »Lese- und Diskutiervereins ›Freiheit‹« in Wien und der Kellner Franz Bojer (~1873–?) wegen seiner Rede in einer am 3. März 1895 abgehaltenen Versammlung des »Politischen Vereins ›Zukunft‹« am 28. Mai 1895 vor dem Landesgericht Wien wegen Gutheißung ungesetzlicher Handlungen und wiederholter Täterschaft angeklagt. Verurteilt wurden Josef Huber zu drei Monaten, Matthias Malaschitz und Bojer zu je drei Wochen Arrest. Nach dem Revisionsverfahren vom 12. November 1895 wurde die Strafe von Bojer auf zwei Wochen Arrest herabgesetzt. Huber, der wegen Krankheit seine Strafe nicht gleich antreten musste, entzog sich durch Flucht dem Gefängnis, Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde Malaschitz aus sämtlichen im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (also aus der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie) ausgewiesen, ging nach Ungarn, von dort ausgewiesen nach Preußen und schließlich in die Schweiz.42

Im Juli 1895 wurde ein Unabhängiger Socialist, der Goldarbeitergehilfe Adalbert Kohaut (~1874–?) in Wien unter dem Verdacht des Verkehrs mit Dieben verhaftet. Im Laufe der Untersuchung stellte sich heraus, dass er anarchistische Literatur gelesen und selbst anarchistische – jedoch unpubliziert gebliebene – Artikel verfasst hatte. Außerdem fand man bei ihm einen »Dolch«. Da man ihm Anarchistisches nicht nachweisen konnte, wurde am 6. September 1895 wegen Übertretung des Waffengesetzes angeklagt. Allerdings stellte sich in der Verhandlung der Dolch als einfaches bosnisches Papiermesser heraus, weshalb die Anklage diesbezüglich eingestellt wurde. Doch während seiner Untersuchungshaft wurde er auch als Zeuge im Verfahren gegen zwei Diebe verhört. Er wurde daher in diesem Prozess auch der falschen Zeugenaussage angeklagt. Nachdem Kohaut darauf hinwies, dass er bei einem schweren Sturz auf den Kopf gefallen sei, wurde die Verhandlung zwecks Einholung medizinischer Gutachten vertagt. Da die Gerichtsärzte Kohaut Zurechnungsfähigkeit bestätigten, wurde Adalbert Kohaut nach vier Monaten Untersuchungshaft am 24. November 1895 vom Landesgericht Wien wegen falscher Zeugenaussage zu vier Monaten schwerem Kerker verurteilt.43

Am 9. November 1895 wurde der ehemalige verantwortliche Schriftleiter der Zeitung »Die Zukunft«, der Journalist und Schriftsteller Sigmund Handl alias Willi Handl (1872–1920) wegen einer im »Politischen Verein ›Zukunft‹« gehaltenen Rede über »Revolutionäre Weltanschauungen«, in der er sich als Anarchist bekannte, vom Landes- als Erkenntnisgericht Wien wegen Aufreizung zu acht Tagen Arrest verurteilt.44

Am 13. und 14. November 1895 wurde vor dem Schurgericht in Iglau (Mähren [Jihlava, Tschechien]) der Prozess wegen Verbrechens und Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung gegen den verantwortlichen Redakteur des tschechischsprachigen Schwesterorgans der Zeitung »Die Zukunft«, der in Wien erscheinenden Zeitung »Volné listy« (Vídeń [Wien]; Freie Blätter), der Geschäftsdiener und Redakteur Johann Opletal (1857–1933), und dessen Drucker Anton Kasaly verhandelt. Die Zeitung, die übrigens fast durchwegs der Konfiskation verfiel, war nämlich eine Zeitlang in Datschitz (Mähren [Dačice, Tschechien]) bei Iglau gedruckt worden. Johann Opletal wurde wegen Vernachlässigung pflichtgemäßer Obsorge zu sechs Wochen Arrest verurteilt, Anton Kasaly freigesprochen.45

Am 13. November 1895 wurde der Metallgießer Richard Hamm, ein ehemaliger Sozialdemokrat und nunmehriger Unabhängiger Socialist, vom Landes- als Erkenntnisgericht Wien wegen zweier öffentlicher Reden angeklagt, wobei er in einer kundtat: »Ich bin Anarchist im vollen Sinne des Wortes«. Robert Hamm wurde zu sechs Wochen Arrest verurteilt.46

Im Zusammenhang mit dem Prozess gegen die Bäckergehilfen Anton Schantl und Alois Toplican, der im am 25. und 26. September 1895 vor dem Kreis- als Schwurgericht Cilli (Steiermark [Celje, Slowenien]) verhandelt wurde der Bäckergehilfen Vinzenz Muchitsch (1873–1942) am 10. Dezember 1895 vom Kreisgericht Cilli wegen Verleitung zu falscher Zeugenaussage zu vier Monaten schwerem Kerker verurteilt.


Diese Liste der Verfolgungen ist bei weitem nicht vollständig. Sie erklärt aber das Resümee der Unabhängigen Socialisten: »Gesammtsumme der vom Januar 1893 bis Juli 1894 verhängten Strafen: 45 Jahre schweren Kerker – 7 Jahre Untersuchungshaft. Ein Jahr – welch’ kurze Spanne Zeit! Und wie viel Kinder wurden nicht in diesem Zeitraum ihres Vaters, ihres Ernährers beraubt? – Wie viel Familienleben wurden nicht zerstört, wie viel Existenzen vernichtet –, welch’ eine Anzahl von Menschen wurden nicht auf lange Jahre hinaus ihrer natürlichen Freiheit beraubt? – Und all’ dies, – weil sich diese in den Kerker Geworfenen das Recht herausnahmen: Kritik, abfälliges Urtheil, Unwillen über das Heutige auf den Grundsätzen der Klassenbevorrechtung aufgebaute Gesellschaftssystem, offen an den Tag zu legen.«47

 

Autor: Reinhard Müller
Version: Juli 2025
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Daten
von
1892
bis
1895
  • 1

    Vgl. Gesetz vom 25. Juni 1886, womit Bestimmungen über die Gerichtsbarkeit in Strafsachen, welchen anarchistische Bestrebungen zu Grunde liegen, erlassen werden, in: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder (Wien), Nr. 98, unterzeichnet von Franz Joseph I. (1830–1916), Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn, König von Böhmen, König von Kroatien-Slawonien und Dalmatien und Erzherzog von Österreich, von Eduard Graf Taaffe (1833–1895), von 1869 bis 1870 und 1870 bis 1893 Ministerpräsident, und von Alois von Pražák (1820–1901), von 1881 bis 1888 k. k. Justizminister.

  • 2

    Vgl. [Samuel David Friedländer (1865–1942)]: Manifest der unabhängigen Socialisten an das österreichische Proletariat. Berlin: Druck und Verlag von W. Werner [1892]. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreis- als Pressgericht Eger (Böhmen [Cheb, Tschechien]) vom 23. August 1892 und des Landes- als Pressgericht Wien vom 24. August 1892 in Österreich verboten.

  • 3

    Vgl. [anonym]: Unsere Bewegung. [/] Wien, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 2 (17. September 1892), S. 4.

  • 4

    Vgl. [anonym]: Proceß Friedländer, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 9 (24. Dezember 1892), S. 4–5, [anonym]: Proceß Friedländer, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 18 (13. Mai 1893), S. 3, und [anonym]: Der Anarchisten-Proceß in Wien, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 7 (24. November  1893), S. 8–11. Vgl. auch August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1892. Eine kritische Darlegung von August Krčal. Graz: Selbstverlag des Verfassers 1893, S. 50.

  • 5

    Vgl. [anonym]: Gerichtsverhandlungen [/] Dienstag, den 30. v. M., in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 20 (10. Juni 1893), S. 4, und [anonym]: An die Genossen!, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 21 (24. Juni 1893), S. 1.

  • 6

    Vgl. [anonym]: An die geschätzten Abonnenten!, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 16 (27. April 1894), S. 1.

  • 7

    Vgl. [anonym]: An die Genossen!, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 21 (24. Juni 1893), S. 1, [anonym]: Es lebe die Gerechtigkeit!, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 1 (25. August  1893), S. 3, und [anonym]: Streiflichter [/] Die Nichtigkeitsbeschwerde, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 21 (10. August 1894), S. 4.

  • 8

    Vgl. [anonym]: An die geschätzten Abonnenten!, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 16 (27. April 1894), S. 1, [anonym]: Rundschau [/] Oesterreich, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 17 (11.  Mai 1894), S. 3, und [anonym]: Streiflichter [/] Die Nichtigkeitsbeschwerde, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 21 (10. August 1894), S. 4. Vgl. auch [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 47.

  • 9

    Vgl. [anonym]: Der Proceß Huber-Barth, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 22 (8. Oktober 1894), S. 2–3.

  • 10

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 8 (5. Juli 1895), S. 6.

  • 11

    Vgl. Antibarbarus [Pseudonym]: Unser Redacteur, Genosse Hansl, ist zu zwei Monaten Arrest verurtheilt, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 13 (4. Oktober 1895), S. 5, und [anonym]: Die »Zukunft« vor den Geschworenen, in: ebenda, S. 5–6.

  • 12

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen [/] Genosse Hansl, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 15 (21. November 1895), S. 6.

  • 13

    Vgl. [anonym]: Proceß  Gabauer, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 10 (14. Jänner 1893), S. 3.

  • 14

    Vgl. [anonym]: Streiflichter [/] Maßregelungen, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 8 (10. Dezember 1892), S. 3, und [anonym]: Proceß Rubin, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 11 (28. Jänner 1893), S. 3–4.

  • 15

    Vgl. [anonym]: Inland [/] Gemaßregelt, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg. Nr. 12 (11. Februar 1893), S. 4.

  • 16

    Vgl. [anonym]: An die Genossen!, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 16 [recte 15] (25. März 1893), S. 1, F. K. [d. i. Franz Konitschek]: Die Verhandlung des Genossen Bart, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 17 (22. April 1893), S. 3, und F. K. [d. i. Franz Konitschek]: Eingesendet [/] Graz, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 19 (27. Mai  1893), S. 4.

  • 17

    Vgl. [anonym]: Der erste Mai – ein rother Lappen – die ergrimmte Polizei oder kleine Ursachen große Wirkungen, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 18 (13. Mai 1893), S. 3, und [anonym]: Gerichtsverhandlungen, in: ebenda, [1]. Jg., Nr. 20 (10. Juni 1893), S. 4.

  • 18

    Vgl. [anonym]: Proceß Krčal, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 22 (7. Juli 1893), S. 3.

  • 19

    Vgl. [anonym]: An die Genossen!, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 21 (24. Juni 1893), S. 1.

  • 20

    Vgl. [anonym]: An die Genossen!, in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 24 (11. August 1893), S. 1.

  • 21

     Vgl. August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1892. Eine kritische Darlegung von August Krčal. Graz: Selbstverlag des Verfassers 1893, 52 S. Enthält auch Johann Rismann [!]: Vorwort, S. 3–4. Johann Risman (1864–1936) ist ungenannter Ko-Autor dieser Broschüre. Die Broschüre wurde am 14. Juni 1893 polizeilich vollständig beschlagnahmt und bis auf einige Belegexemplare vernichtet.

  • 22

    Vgl. [anonym]: Am 9. d. M. […], in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 23 (21. Juli 1893), S. 5.

  • 23

    Vgl. [anonym]: Freunde und Genossen!, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 4 (13. Oktober 1893), S. 1.

  • 24

    Vgl. [anonym]: Social-politische Rundschau, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 11 (26. Jänner  1894), S. 3. Vgl. auch [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 46–47.

  • 25

    Vgl. [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 46–47, und [anonym]: Social-politische Rundschau [/] Wien, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 12 (9. Februar 1894), S. 3.

  • 26

    Vgl. Anna Staudacher (1946–): Die »Zukunft«. Organ der unabhängigen Sozialisten (1892–1895). Wien: Verlag Monte Verita, Inh. Ing. Peter Stipkovics 1992 (= Edition wilde Mischung. Vernünftige Texte in schwarzen Heften. Herausgegeben von Arno Maierbrugger, Adi Rasworschegg, Gerhard Senft, Peter Stipkovics. 1.), S. 14–16.

  • 27

    Erstmals – und dann immer wieder – wurde die Druckschrift »Allgemeine Zeitung« (Maxglan bei Salzburg), »welche sich ebenfalls für unsere Principien erklärte,« im Juni 1893 als Schwesternorgan empfohlen; vgl. [anonym]: Wir empfehlen allen unseren Genossen […], in: Die Zukunft (Wien), [1]. Jg., Nr. 21 (24. Juni 1893), S. 4.

  • 28

    Vgl. [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 47, und [anonym]: Social-politische Rundschau [/] Salzburg, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 12 (9. Februar 1894), S. 3.

  • 29

    Vgl. [anonym]: Rundschau [/] Oesterreich, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 17 (11. Mai 1894), S. 3. Vgl. auch [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 47.

  • 30

    Vgl. [Pjotr Alexejewitsch Kropotkin ‹Пётр Алексеевич Кропоткин› (1842–1921)]: An die jungen Leute. Berlin: Herausgegeben von Albert Brock, gedruckt von W. Werner [1893] (= Anarchistische Bibliothek. 2.), 15 S. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreis- als Pressgericht St. Pölten vom 1. Dezember 1893 in Österreich verboten.

  • 31

    Vgl. [anonym]: Socialpolitische Rundschau [/] Salzburg, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 12 (9. Februar 1894), S. 3, [anonym]: Rundschau [/] Oesterreich, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 17 (11. Mai 1894), S. 3, und [anonym]: Streiflichter [/] Unsere Bewegung, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 20 (29. Juni 1894), S. 3. Vgl. auch [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 47.

  • 32

    Vgl. [anonym]: Rundschau [/] Oesterreich, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 21 (10. August 1894), S. 4.

  • 33

    Vgl. [anonym]: Streiflichter [/] Unsere Bewegung, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 20 (29. Juni 1894), S. 3–4, und [anonym]: Rundschau [/] Oesterreich, in: ebenda, 2. Jg., Nr. 21 (10. August 1894), S. 4.

  • 34

    Vgl. [anonym]: Versammlungs-Berichte [/] Wien, XVI., in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 18 (26. Mai 1894), S. 4, und [anonym]: Unsere Bewegung, in: ebenda, 4. Jg., Nr. 17 (1. Mai 1896), S. 4. Vollständig konfisziert wurde der Artikel von [anonym]: Der Proceß J. H. Hawel [!], in: ebenda, 2. Jg., Nr.  24 (23. November 1894), S. 4.

  • 35

    Vgl. das im Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung, Wien, Kat. Nr. 95–7, befindliche Typoskript: Anarchisten-Prozess gegen Josef Schmied & Genossen stattgefunden b. k. k. Landes- als Erkenntnisgericht am 22. Dezember 1894, aufgenommen vom Stenografen I. Glaser. Graz 1895, 41 S. Vgl. auch [anonym]: Anarchisten-Proceß in Graz, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 3 (25. Jänner 1895), S. 2–3, 3. Jg., Nr. 4 (27. Februar 1895), S. 2–3, und 3. Jg., Nr. 5 (26. April 1895), S. 4.

  • 36

    Vgl. [Pjotr Alexejewitsch Kropotkin ‹Пётр Алексеевич Кропоткин› (1842–1921)]: An die jungen Leute. Berlin: Herausgegeben von Albert Brock, gedruckt von W. Werner [1893] (= Anarchistische Bibliothek. 2.), 15 S. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreis- als Pressgericht St. Pölten vom 1. Dezember 1893 in Österreich verboten.

  • 37

    Vgl. [anonym]: Notizen [/] Aus Graz, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 13 (4. Oktober 1895), S. 6.

  • 38

    Vgl. [anonym]: Unsere Bewegung. Gerichtsverhandlungen, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 3 (25. Jänner 1895), S. 4; [anonym]: Cilli, in: ebenda, 3. Jg., Nr. 13 (4. Oktober 1895), S. 6. Vgl. auch Michael Schacherl (1869–1939): 30 Jahre steirische Arbeiterbewegung 1890 bis 1920. Graz: Buchhandlung »Arbeiterwille« [1932], S. 60–61.

  • 39

    Vgl. [anonym]: Unsere Bewegung. Gerichtsverhandlungen, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 3 (25. Jänner 1895), S. 4.

  • 40

    Vgl. [anonym]: Unsere Bewegung. Gerichtsverhandlungen, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 3 (25. Jänner 1895), S. 4.

  • 41

    Vgl. Michael Schacherl (1869–1939): 30 Jahre steirische Arbeiterbewegung 1890 bis 1920. Graz: Buchhandlung »Arbeiterwille« [1932], S. 60.

  • 42

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen [/] Vom k. k. Obersten Gerichts- und Cassationshof, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 15 (21. November 1895), S. 6; [anonym]: Unsere Bewegung, in: ebenda, 4. Jg., Nr. 17 (1. Mai 1896), S. 4.

  • 43

    Vgl. St. G. [d.i. Stefan Grossmann (1875–1935)]: Politische Verfolgungen [/] Process Kohout [!], in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 16 (11. Dezember 1895), S. 6.

  • 44

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen [/] Proceß Handl, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 14 (20. Oktober 1895), S. 6.

  • 45

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen [/] Iglau, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 15 (21. November 1895), S. 6.

  • 46

    Vgl. [anonym]: Politische Verfolgungen [/] Am 13. November, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 16 (11. Dezember 1895), S. 6. Vgl. auch die distanzierende Notiz von [anonym]: Zur Berichtigung, in: ebenda, 4. Jg., Nr. 17 (1. Mai 1896), S. 4.

  • 47

    Vgl. [Josef Schmied (1870–?)]: 1893–1894, in August Krčal (1862–1894): Zur Geschichte der Arbeiter-Bewegung Oesterreichs. 1867–1894. Eine kritische Darlegung von August Krcal nebst Ergänzungen von X. Y. Berlin: [Verlag des »Sozialist«] 1894, S. 45–48, hier S. 47.