Organisationen der Unabhängigen Socialisten
»Wir Anarchisten sind… aber, da stolpere ich bereits. Darf ich sagen: ›Wir Anarchisten?‹ Gibt es denn mit zwei Anarchisten einen einfachen Plural ›wir?‹ Ist nicht das Wort ›anarchistische Partei‹ ein Widerspruch in sich selbst? Der Grundsatz der individuellen Freiheit hat eine so überaus reiche Entfaltung der anarchistischen Lehren hervorgerufen«.1 Dem Dilemma individueller Freiheit und sozialer wie wirtschaftlicher Organisation versuchten Anarchistinnen und Anarchisten sich durch Zusammenschluss in kleinen Gruppen, die lose mit einander in Verbindung standen, zu entziehen: Dezentrales Netzwerk, würde man dies heute nennen. Die Unabhängigen Socialisten beschränkten sich in ihrem Netzwerk im Wesentlichen auf das Territorium der österreichisch-ungarischen Monarchie. Internationale Kontakte gab es nur in kleinem Rahmen, vor allem nach England und in die Schweiz, vereinzelt auch in die USA. Doch selbst der wichtige Internationale Sozialistische Arbeiterkongress in Zürich / Zurich / Zurigo (Kanton Zürich, Schweiz), 6. bis 12. August 1893, wurde von den Unabhängigen Socialisten nicht beschickt. Als Begründung darf man wohl jene annehmen, die sie zum Chicagoer Anarchisten-Kongress abgaben: »Da wir […] Gegner jeder Congresse sind, welchen Namen sie auch führen wollen, haben wir auch niemanden beauftragt, uns bei diesem Congresse zu vertreten. Wir bringen Euch nur unsere Sympathien und die besten Grüße auf diesem Wege entgegen.«2
Wie schon bemerkt, haben sich die Unabhängigen Socialisten nicht in einer Partei oder einem Zentralverein organisiert, weil sie sich der behördlichen Registrierung entziehen wollten. Stattdessen agierten sie in Arbeiterbildungs- und Fachvereinen, wobei sie teilweise bereits bestehende übernahmen, teilweise neue gründeten. An Vereinen agitierten in Wien im Umkreis der Zeitung »Die Zukunft« (Wien) der »Fachverein der Damenschneider« in Wien 1., der »Arbeiter Lese- und Discutirverein ›Freie Meinung‹« in Wien 2., der »Slavische Lese- und Discutirverein ›Pokrok‹« (›Fortschritt‹) in Wien 2., der »Lese-, Discutir- und Gesangverein ›Freiheit‹« in Wien 5., der am 21. Jänner 1894 konstituierte »Deutsch-slavische Arbeiter-Sängerbund ›Morgenröthe‹« in Wien 5., der »Politische Verein ›Zukunft‹« in Wien 7., der im April 1892 konstituierte »Fortbildungs- und Unterstützungs-Verein der in den Möbelgeschäften Wiens und Umgebung beschäftigten Hilfsarbeiter« – später »Fortbildungs- und Unterstützungs-Verein der in den Möbelgeschäften Wiens und Umgebung beschäftigten Hilfsarbeiter (Tischler und Packer)« – in Wien 8., der »Čecho-slavische Verein ›Rovnost‹« (›Gleichheit‹) in Wien 10., der »Fortbildungsverein ›Gleichheit‹« in Wien 10., der »Lese- und Discutirverein ›Solidarität‹« in Wien 10., der »Lese- und Discutir-Verein ›Freie Gesellschaft‹« in Wien 11., der »Slavische Lese- und Discutirverein ›Volnost‹« (›Freiheit‹) in Wien 15., der am 16. Oktober 1892 konstituierte »Lese- und Diskutir-Verein ›Aurora‹« in Wien 16., die »Schuhmacher-Gewerkschaft« in Wien 16. und der im Juni 1891 konstituierte »Volksfortbildungs-Verein ›Fortschritt‹« in Wien 18.).
Zentrum war aber der am 13. November 1892 im Umfeld der Zeitung gegründete »Politische Verein ›Zukunft‹« in Wien 16. Von Bedeutung waren auch die schon erwähnten tschechoslawischen Vereine »Volnost« und »Rovnost«, welche die Basis für die bis zum Ersten Weltkrieg bedeutende tschechoslawische anarchistische Bewegung in Wien waren. »Rovnost« gab auch das Schwesterblatt der Zeitung »Die Zukunft«, die vom 18. März 1893 bis 28. Dezember 1895 zweimal monatlich erschienene tschechische Zeitung »Volné listy. Orgán neodvislých socialistů v Rakousku« (Vídeň [Wien]; Freie Blätter. Organ der unabhängigen Sozialisten Österreichs) heraus.3 Deren Mitherausgeber, der Geschäftsdiener und Journalist Johann Opletal (1857–1933), initiierte dann in Wien die vom 10. Juni 1896 bis 23. August 1896 erschienene tschechischsprachige Anarchistenzeitung »Matice Dělnická. Časopis pro vědy socialistické« (Vídeň [Wien]; Arbeiterverein. Zeitschrift für sozialistische Wissenschaft), die seit 18. Mai 1899 in Pilsen (Böhmen [Plzeň, Tschechien] fortgesetzt wurde.
In Graz (Steiermark)4 waren es der »Arbeiter-Bildungs- und Unterstützungs-Verein«, der »Steiermärkische Arbeiterbund« sowie die »Gewerkschaft der Bäckerarbeiter Steiermarks«5 und die »Steiermärkische Schneider-Gewerkschaft«, in Linz an der Donau (Oberösterreich) die »Gewerkschaft der Bäckerarbeiter Ober-Österreichs«, die »Gewerkschaft der Bauarbeiter und deren Hilfsarbeiter Ober-Österreichs« und der »Politische Verein ›Vorbote‹«, in Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru (Kärnten) der »Allgemeine Arbeiter-Verein«,6 der »Fachverein der Holzarbeiter« und der auf Betreiben von Karl Hattenberger im Mai 1894 konstituierte »Fachverein der Bäcker Kärnthens«, in Ferlach / Borovlje (Kärnten) der sehr aktive »Arbeiter-Verein Rosenthal«, in Salzburg (Salzburg) der »Arbeiter-Sängerbund ›Concordia‹« und in Innsbruck (Tirol) der am 28. März 1894 konstituierte »Lese-, Discussions- und Geselligkeits-Verein ›Freie Vereinigung‹«.
Rege waren auch die Organisationen in niederösterreichischen Industrieorten: in Ebergassing der »Arbeiter-Lese- und Unterstützungs-Verein für Ebergassing und Umgebung«, in Herzogenburg der »Arbeiter-Lese- und Unterstützungsverein für Herzogenburg«, in Leobersdorf der »Arbeiter Bildungsverein Leobersdorf und Umgebung«, in Lilienfeld der »Arbeiter-Fortbildungs-Verein für Lilienfeld und Umgebung«, in Reichenau an der Rax der »Lese- und Discutir-Verein ›Solidarität‹ für Reichenau und Umgebung«, in Ternitz der »Arbeiter-Fortbildungsverein ›Stahlhammer‹«, in Traisen der »Arbeiter-Fortbildungs-Verein für Traisen und Umgebung« und in Wilhelmsburg der »Fortbildungs- und Unterstützungs-Verein für Wilhelmsburg und Umgebung«.
Außerhalb des heutigen Österreich gab es vor allem in Böhmen Organisationen der Unabhängigen Socialisten (alle Orte heute in Tschechien): in Gablonz an der Neiße [Jablonec nad Nisou] den »Allgemeinen Arbeiter-Bildungs-Verein ›Gleichheit‹«, in Karbitz [Chabařovice] den »Fachverein der Berg- und Hüttenarbeiter Karbitz«, den »Gesang- und Geselligkeits-Verein beiderlei Geschlechts Karbitz« und den »Politischen Verein ›Gleichheit‹«, in Aussig an der Elbe [Ústí nad Labem] die lose Vereinigung »Freunde der ›Zukunft‹«, in Kleinwöhlen [Malá Veleň] den »Volksbildungs-Verein ›Bildungsquelle‹ für Klein-Wöhlen und Umgebung«, in Klostergrab [Hrob] den »Arbeiter-Fortbildungsverein in Klostergrab« und in Kosten [Košťany] den »Volksbildungs-Verein in Kosten«.
In Mähren existierte nur das »Arbeiter-Casino, Zweig Zabrzeh« in Hohenstadt an der March [Zábřeh, Tschechien].
In Galizien und Lodomeren waren in Lemberg [Lwiw ‹Львів›, Ukraine] der »Arbeiter-Bildungs-Verein ›Şwit‹« (›Morgenröte‹), der »Arbeiter-Bildungs-Verein ›Strandor‹« und der erst im September 1895 gründete »Arbeiter-Bildungs-Verein ›Czytelnia robotnicza‹« (›Arbeiter-Lesehalle‹) besonders rührig. In deren Umfeld erschienen auch mehrere Organe: deutschsprachig »Der Sozialist« (Lemberg), polnischsprachig »Trybun ludowy« (Lwów; Volkstribun) und jiddisch »ארבעטערשטימע« (לעמבערג; Arbeiterstimme).7
Bemerkenswert ist zweifelsohne, dass die Unabhängigen Socialisten auch im europäischen Ausland Brüder- beziehungsweise Schwesternorganisationen hatte. Enger waren geografisch bedingt die Kontakte zur Schweiz. Es gab in Zürich / Zurich / Zurigo (Kanton Zürich, Schweiz) die »Freie Gesellschaft internationaler Socialisten« und die »Unabhängigen Socialisten Zürichs«,8 in Basel / Bâle / Basiela (Kanton Basel-Stadt) den »Internationalen Arbeiter-Verein« und in Freiburg / Fribourg / Friburgo (Kanton Freiburg, Schweiz) eine sich regelmäßig treffende Gruppe »Freiburger Anarchisten«. Wichtig waren auch die Kontakte nach London (England), wo es den »Communistischen Arbeiter-Bildungsverein«9 und die im August 1893 gegründete »Österreichische Agitations-Gruppe Zukunft«10 gab. In Paris (Frankreich) existierte der »Pariser Club der unabhängigen Socialisten« um den Flickschuster Leopold Zak (1867–?), der 1889 aus seiner Geburtsstadt Wien nach Paris gezogen aber im Dezember 1893 aus Frankreich ausgewiesen wurde. Schließlich gab es noch in Bukarest ‹București› – allerdings nur vorübergehend 1893 – den »Českoslovanský dělnický club v Bukaresti« (Tschechoslowakischer Arbeiter-Club in Bukarest).
Diese Vereine dienten, sofern es sich um Fachvereine handelte, vorwiegend dem gewerkschaftlichen Kampf. Mit den Bildungs- und Unterhaltungsvereinen zielte man auf weltanschauliche Bildung, aber auch auf Pflege sozialer Kontakte, auf Geselligkeit und Unterhaltung unter Gleichgesinnten ab. Die Unabhängigen Socialisten verstanden es durchaus, auch Feste zu feiern. Immer wieder gab es Tanzkränzchen und Feste mit Gesang und Musikkapellen, mit komischen Vorträgen, Jux-Bazar, Glückshafen, Best-Kegelschieben, Jux-Fotografie, Hahnenschlag und Jux-Fischerei. Darüber sollte jedoch die Bildung nicht zu kurz kommen. Einige der Vereine unterhielten Bibliotheken, in Wien beispielsweise seit September 1893 der »Lese- und Diskutir-Verein ›Aurora‹« und seit März 1894 der »Lese-, Discutir- und Gesangverein ›Freiheit‹«. In Graz unterhielt der »Steiermärkische Arbeiterbund« eine Bibliothek. Diese wurde nach dessen Verbot vom Grazer »Arbeiter-Bildungs- und Unterstützungs-Verein« übernommen. Die Vereine organisierten auch verschiedene Kurse. Bemerkenswert sind dabei die Rhetorikkurse, die in Graz im Rahmen der »Gewerkschaft der Bäckerarbeiter Steiermarks« und des »Steiermärkischen Arbeiterbunds« zunächst vom Bäckergehilfen und Journalisten August Krčal (1860–1894), seit November 1893 vom Bäckergehilfen Josef Schmied (1870–?) und vom Schriftsetzer Anton Rott (1866–1948), in Wien im Rahmen des »Volksfortbildungs-Vereins ›Fortschritt‹«, des »Lese- und Diskutir-Vereins ›Aurora‹« und des »Lese- und Discutirvereins ›Solidarität‹« vom Privatlehrer und Journalisten Georg Matzinger (1848–1934) gehalten wurden. Im Sommer 1895 bot der Journalist und Schriftsteller Stefan Grossmann (1875–1935) einen mehrwöchigen Kurs über »Sociale und individualistische Literatur« an.11 Eine besondere Rolle kamen dem Gesangsverein des »Lese-, Discutir- und Gesangvereins ›Freiheit‹« unter seinem Chormeister Ferdinand Rohrbeck und dem Chor des »Volksfortbildungs-Vereins ›Fortschritt‹« unter Chormeister Rudolf Jauk zu. Diese kamen bei Begräbnissen von Genossen ebenso zum Einsatz wie bei den zeremoniellen Feiern der Unabhängigen Socialisten, etwa der Feier für die so genannten Märzgefallenen von 1848, der Feiern 1. Mai und im November der Gedenkveranstaltungen für die so genannten Chicagoer Märtyrer und bei Großveranstaltungen.
Die Vereine hatten noch eine weitere wichtige Funktion. Sie boten den Unabhängigen Socialisten eine legale Möglichkeit, ihre Ideen einem größeren Publikum vertraut zu machen. Wichtige Redner waren zwischen 1892 und 1896 in Wien der Schriftsetzer Ferdinand Barth (1862–1913), der Schuhmachergehilfe Josef Huber (~1867–?), der schon damals zur Sozialdemokratie tendierende Paul Kövári, der Mechaniker und Journalist Matthias Malaschitz (1871–1904), der Privatlehrer und Journalist Georg Matzinger (1848–1934) und der Schuhmachergehilfe Anton Stránský (~1860–?), weiters der Maschinenarbeiter Johann Gabauer (1860–?), der Journalist und Schriftsteller Stefan Grossmann (1875–1935), Josef Knopf, der Webergehilfe Johann Polzer, Alois Riha, der grafische Hilfsarbeiter Josef Rubin (~1863–?), der Mechaniker Jacob Schlesinger (~1875–?) und der Schuhmachergehilfe Josef Tuma. Viele Veranstaltungen wurden zweisprachig (deutsch und tschechisch) abgehalten. Als tschechischsprachige Redner fungierten vor allem der Holzschnitzer- und Bildhauergehilfe Franz Modraček (~1872–?) sowie der Geschäftsdiener und Journalist Johann Opletal (1857–1933). Fast alle diese Redner traten auch in den umliegenden niederösterreichischen Orten auf. Einzelne wurden wiederholt als Gastredner in andere Gebiete der Monarchie eingeladen. In Graz waren die Hauptredner Schriftsetzer Ferdinand Barth (1862–1913), der dann nach Wien ging, der Bäckergehilfe und Journalist August Krčal (1860–1894), der Bäckergehilfe Anton Notzar (1848–1917), der Schneidergehilfe Johann Risman (1864–1936) und der Bäckergehilfe Josef Schmied (1870–?). Aber auch der Handlungsgehilfe und nunmehrige Journalist und Schriftsteller Samuel David Friedländer (1865–1942), der 1894 wieder in Graz weilte, der Schriftsetzer und spätere Buchdruckereibesitzer Franz Konitschek sowie der Bäckergehilfe Franz Silberer (1871–1912) traten regelmäßig als Redner in Erscheinung. Die Grazer bereisten die gesamte Steiermark, wurden aber auch regelmäßig nach Kärnten, insbesondere Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru, eingeladen, weil die dortigen Wortführer, der jung verstorbene Hafnergehilfe Josef Kau (1875–1896), der Schuhmachermeister Josef Krainer (1859–1935) und der Schneidermeister Josef Lax (1841–1900), rhetorisch wenig begabt waren. Als Redner bemerkenswert sind noch in Linz an der Donau (Oberösterreich) der Schuhmachergehilfe Johann Hospodský (1863–?) sowie der Bäckergehilfe und Journalist Josef Schmied (1870–?), in Wilhelmsburg (Niederösterreich) der Hammerschmied und Fabrikarbeiter Georg Schürhagl (1841–?) sowie in Innsbruck (Tirol) der in Graz geborene Handelsagent Josef Frischenschlager, der erst später, und Josef Exner, der schon im Jänner 1895 nach Bozen [Bolzano / Bozen] übersiedelte.
Eine Auswertung des Veranstaltungskalenders in der Zeitung »Die Zukunft« für die Jahre 1892 bis 1896 gibt Einblick in die zentralen Themen der Referenten:12 »Die Lage des arbeitenden Volkes«, »Die Principien der ›unabhängigen Socialisten‹ und ihre Stellung zur Socialdemokratie«, »Die Ziele und Tactik der unabhängigen Socialisten und ihre Stellung zu der Socialdemokratie«, »Ziele und Tactik der unabhängigen Socialisten«, »Die wirtschaftliche Lage und Organisation der Arbeiter«, »Die Wohnungsnoth in Klagenfurt«, »Das allgemeine Wahlrecht«, »Die Lage der Arbeiter im Allgemeinen«, »Die Chicagoer Märtyrer«, »Socialismus und Individualismus«, »Unsere Stellung zur Socialdemokratie«, »Die Arbeitslosigkeit und ihre Folgen«, »Die gegenwärtige Situation des internationalen Socialismus«, »Die Nothlage der arbeitenden Classe und Ziele und Wege der unabhängigen Socialisten«, »Die Arbeitslosigkeit, ihre Ursachen und ihre Folgen«, »Staatssocialismus«, »Die Presse«, »Die Lage der Arbeiter und das Verhalten der Socialdemokraten und Socialisten ihr gegenüber«, »Die Lage des arbeitenden Volkes und der 1. Mai«, »Der 1. Mai und der letzte deutsche socialdemokratische Parteitag zu Berlin«, »Verfassungsfeier und unsere Staatsgrundgesetze«, »Die (Pariser) Commune«, »Die Socialisten und das Wahlrecht«, »Socialistische Zukunftsbilder«, »Der Kampf um das allgemeine und directe Wahlrecht und dessen Vortheil für das Volk« [!], »Die Haltung der Socialdemokraten am Züricher Congresse«, »Die Entwicklung des Socialismus und seine verschiedenen Systeme«, »Ueber die Entstehung der Moral«, »Entstehung der Arbeitslosigkeit und ihre Folgen«, »Die Lage der Arbeiter und die Entwicklung des Socialismus«, »Die verschiedenen Parteien Oesterreichs und das allgemeine Wahlrecht«, »Wie kämpft die Socialdemokratie ums Wahlrecht?«, »Der vierte Parteitag der österreichischen Socialdemokratie [1894] und die Bestrebungen der revolutionären Socialisten«, »Der erste Mai und seine Bedeutung«, »Die Lage der Arbeiter und die Entwicklung des Socialismus«, »Theorie des Anarchismus«, »Die Stellung der verschiedenen Parteien zur Lösung der socialen Frage«, »Die
Daten
- 1
St. Corday [Pseudonym]: Intelligenzler und proletarischer Anarchismus, in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 12 (6. September 1895), S. 4.
- 2
Die Herrschaftslosen Oesterreichs: An den Chicagoer Anarchisten-Congreß, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 3 (22. September 1893), S. 4.
- 3
Schon im Februar 1893 verkündeten die Unabhängigen Socialisten, »Rovnost« beabsichtige, »in Kürze ein čechoslavisches Blatt herauszugeben, unter dem Titel ›Volné Listy‹. Gleiche Tendenz wie die ›Zukunft‹«; [anonym]: Vereine [/] Wien, X., in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 12 (11. Februar 1893), S. 4. Im Juni 1893 empfahlen sie dann »unser Schwesterorgan ›Volný Listý [!]‹ in Wien«; [anonym]: Wir empfehlen allen unseren Genossen […], in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 21 (24. Juni 1893), S. 4.
- 4
Vgl. –ar. [d. i. Anton Notzar (1848–1917)]: Rück- und Zukunftsblicke. Grazer Situationsbericht, in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 16 [recte 15] (25. März 1893), S. 3–4.
- 5
Hingewiesen sei hier auf die von Unabhängigen Socialisten am 27. November 1892 als Firma gegründete »Erste steiermärkische Arbeiter-Bäckerei, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung« in Eggenberg [zu Graz] (Steiermark), eine langjährige Hochburg der anarchistischen Bewegungen in Graz (Steiermark) und Umgebung.
- 6
Vgl. F. K. [d. i. Franz Konitschek]: Die Unabhängigen und ihre Gegner in Klagenfurt, in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 13 (25. Februar 1893), S. 2–3.
- 7
Vgl. Der Sozialist. Organ der unabhängigen Arbeiterpartei Galiziens (Lemberg), 1. Jg., Nr. 1 (24. Februar 1893); die Nummer wurde konfisziert, und mehr ist vermutlich nicht erschienen; vgl. [anonym]: Streiflichter [/] »Der Socialist«, in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 14 (11. März 1893), S. 4. Vgl. Trybun ludowy (Lwów; Volkstribun), dessen Redakteur Maurycy David Jeger (1871–1922) vom 5. jänner bis 5. Juni 1896 zehn Nummern herausgab. Für die 1892 erschienene jiddische Zeitung »ארבעטערשטימע« (לעמבערג; Arbeiterstimme) konnte kein Belegexemplar gefunden werden.
- 8
Gerade in der Schweiz befanden sich unter den Unabhängigen Socialisten viele Österreicher. Ein Vorstandsmitglied der »Unabhängigen Socialisten Zürichs« war beispielsweise der in Settenz (Böhmen [Řetenice, zu Teplice, Tschechien]) geborene Schuhmacher Franz Kühnel (1870–?). Nachdem er bereits 1893 wegen seiner öffentlichen Reden behördlich verwarnt worden war, wurde er im Juni 1894 aus der Schweiz ausgewiesen.
- 9
Vgl. Mehrere Genossen aus London: Bericht aus London, in: Die Zukunft (Wien), 1. Jg., Nr. 21 (24. 6. 1893), S. 3.
- 10
Vgl. Die »Oesterr[eichische] Agitations-Gruppe Zukunft«: Eingesendet, in: Die Zukunft (Wien), 2. Jg., Nr. 1 (25. August 1893), S. 2–3.
- 11
Vgl. die Anzeige in: Die Zukunft (Wien), 3. Jg., Nr. 6 (17. Mai 1895), S. 4.
- 12
Die Vortragstitel wurden hier in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben, wobei wortgleiche Vortragstitel nicht wiederholt wurden.