Karl Kraus (1874–1936)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
28. April 1874
Sterbedatum
12. Juni 1936
Sterbeort
Religionsbekenntnis
israelitisch, seit 12. Oktober 1899 konfessionslos, seit 8. April 1911 römisch-katholisch, seit 1923 konfessionslos

Vater: Jacob Kraus (Unterkralowitz, Böhmen [Dolní Kralovice, Tschechien] 4. September 1833 – Wien 5. April 1900): Gemischtwarenhändler, Kaufmann, später Papierfabrikbesitzer; Heirat 1859 mit:
Mutter: Ernestine Kraus, geborene Kantor (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 12. Dezember 1839 – Wien 24. Oktober 1891), Tochter einer Hausfrau und eines Arztes: Hausfrau
Schwester: Emma Kraus, verheiratete Fridezko (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 5. April 1860 – Vernichtungslager Treblinka, Generalgouvernement [zu Małkinia Górna, Polen] 21. September 1942, ermordet): Hausfrau; aus Wien am 22. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt (Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien]) und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert; Heirat in Wien am 15. April 1883 mit Julius Fridezko (Pozsony / Preßburg, Ungarn [Bratislava, Slowakei] 3. November 1851 – Wien 3. März 1935): Staatsbahnrat; am 9. Juni 1899 geschieden
Bruder: Richard Kraus (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 5. November 1861 – Wien 1. November 1909): Buchhalter, Geschäftsmann und Verwaltungsratsmitglied; Heirat in Wien am 19. Mai 1889 mit »Rachelle« Rachel Ergas (Ploiești, Rumänien 10. Juni 1868 – Wien 1. Februar 1937): Hausfrau
Schwester: »Louise« Aloisie Kraus, verheiratete Drey (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 22. Juli 1863 – Ghetto Theresienstadt, Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien] 10. Oktober 1942, ermordet): Hausfrau; aus Wien am 22. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert; Heirat in Wien am 22. Jänner 1893 mit Julius Drey (Wien 1. Mai 1858 – Wien 29. April 1939), Sohn eines Kaufmanns: Dr. med., praktischer Arzt
Schwester: Malvine Kraus, verheiratete Weingarten (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 14. August 1865 – ?): Hausfrau; flüchtete über England 1946 in die USA; Heirat in Wien am 12. Oktober 1890 mit Albert Weingarten (Senftenberg, Böhmen [Žamberk, Tschechien] 11. März 1888 – Wien 17. März 1924): Dr. jur., Hof- und Gerichtsadvokat beziehungsweise Rechtsanwalt und Aufsichtsrat
Bruder: Alfred Kraus (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 18. Mai 1867 – Baden, Niederösterreich 1. August 1938): Dr. jur., Papierfabrikant; Heirat in Marienbad (Böhmen [Plzeň, Tschechien]) am 14. August 1900 mit Rosa Hirsch (Pilsen, Böhmen [Plzeň, Tschechien] 10. April 1880 – 1952): Hausfrau
Bruder: Gustav Kraus (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 21. Dezember 1868 – Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 12. Juni 1871)
Bruder: Josef Kraus (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 1. Februar 1871 – 10. September 1943, im Holocaust ermordet): Kommerzialrat, Großindustrieller und Papierfabrikant; Heirat in Wien am 26. Dezember 1893 mit Sophie Weiß (Stryj, Galizien und Lodomerien [Stryj ‹Стрий›, Ukraine] 7. Jänner 1874 – 1942, im Holocaust ermordet), Tochter eines Privatiers: Hausfrau; 1941 aus Wien in ein unbekanntes Lager deportiert und dort ermordet
Bruder: Rudolf Kraus (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 3. Oktober 1872 – Konzentrationslager Auschwitz, Generalgouvernement [Oświęcim, Polen] 31. Oktober 1943, ermordet): 1939 aus Wien geflüchtet, aus dem Sammellager Drancy (Frankreich) am 28. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert; Heirat am 8. Mai 1902 mit »Marianne« Anna Marie Fröhlich (Baden, Niederösterreich 19. August 1880 – Konzentrationslager Auschwitz, Generalgouvernement [Oświęcim, Polen] 31. Oktober 1943, ermordet): Hausfrau; 1939 aus Wien geflüchtet, aus dem Sammellager Drancy (Frankreich) am 28. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet
Schwester: »Mizzi« Marie Kraus, verheiratete Turnowsky (Gitschin, Böhmen [Jičín, Tschechien] 12. Dezember 1875 – Wien 14. März 1933): Hausfrau; Heirat in Wien am 1. Dezember 1901 mit Gustav Turnowsky (Freiberg in Böhmen, Böhmen [Příbram, Tschechien] 7. Dezember 1863 – Wien 27. Juli 1923): Kaufmann und Kunstsammler
Ehe: keine
Kinder: keine
eheähnliche Beziehung: seit 1913 mit Sidonie Amálie Vilemína Karolína Julie Marie (seit 1898: Freiin) Nádherná von Borutín, verheiratete Gräfin von Thun und Hohenstein (Schloss Janowitz in Markt Janowitz, Böhmen [Zámek Vrchotovy Janovice in Vrchotovy Janovice, Tschechien] 1. Dezember 1885 – London, England 30. September 1950), Tochter einer Hausfrau und eines Großgrundbesitzers: Salonnière; 1914 Bruch der Beziehung, 1915 Versöhnung, 1920 neuerlicher Bruch und Wiederversöhnung, 1924 Bruch und 1927 Versöhnung; Heirat im Stift Heiligenkreuz (Niederösterreich) am 12. April 1920 mit Maximilian Maria Moritz Graf von Thun und Hohenstein (Lissa an der Elbe, Böhmen [Lysá nad Labem, Tschechien] 14. Dezember 1887 – Wien 12. April 1935): Dr. med., Arzt, Bewegungsforscher und Publizist; im Dezember 1920 Trennung, am 24. November 1933 Scheidung

Biographie

Karl Kraus kam mit seinen Eltern bereits 1877 nach Wien. Er besuchte das Franz-Josephs-Gymnasium in Wien 1., Stubenbastei 6–8, wo er 1892 die Reifeprüfung ablegte. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften und 1894 bis 1896 Philosophie und Germanistik an der Universität Wien, ohne das Studium abzuschließen. Seit 1891 schriftstellerisch tätig, schloss er sich dem Dichterkreis »Jung-Wien« an und war 1898 Mitbegründer der Zeitschrift »Die Wage« (Wien). Schließlich gründete er die Zeitschrift »Die Fackel« (Wien), die er vom 1. April 1899 bis Februar 1936 – seit 1901 im Selbstverlag – herausgab. Hatte er zunächst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verfasste er später fast alle Hefte alleine. 1901 fand der erste von unzähligen Prozessen gegen Kraus statt, meist von Personen, die sich durch Artikel in seiner Zeitschrift angegriffen fühlten. Am 8. April 1911 ließ sich Karl Kraus nach römisch-katholischem Ritus taufen, wobei der Architekt Adolf Loos (1870–1933) als Taufpate fungierte. 1910 hielt Kraus seine erste von über siebenhundert öffentlichen Lesungen ab. Wie viele andere Anarchistinnen und Anarchisten bewunderte auch Karl F. Kocmata (1890–1941) den anarchistischen Bewegungen keinesfalls nahe stehenden Karl Kraus nicht nur als Literaten, sondern auch als deklarierten Pazifisten während des Ersten Weltkriegs.1 Kocmata gab 1918 in seiner Zeitschrift »Ver!« (Wien) sogar ein eigenes »Karl Kraus-Heft« heraus.2 Karl Kraus, der ab 1913 eine Liebebeziehung zur Salonnière Sidonie (seit 1898: Freiin) Nádherná von Borutín (1885–1950) unterhielt, las seit 1930 auch im Rundfunk, zunächst in Berlin (Preußen [Berlin]), dann auch in Wien, und er machte 1930 und 1931 Schellack-Schallplattenaufnahmen bei der Firma »Die Neue Truppe«. Kraus, ein engagierter Gegner des Nationalsozialismus, machte sich 1934 für den austrofaschistischen Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (1892–1934) stark. 1947 wurde in Wien die »Karl-Kraus-Gesellschaft« gegründet.

Adressen

  • Wien 4., Lothringerstraße 6 (seit 1912 Wohnadresse, auch Sterbeadresse)

Bücher und Broschüren (nur zu Lebzeiten erschienene)

  1. Die demolirte Litteratur. Mit einem Titelbild von Hans Schliessmann. Wien: Verlag von A. Bauer 1897, 36 S. Illustrator: Hanns Schließmann (1852–1920).
    b) Die demolirte Litteratur. Mit einem Titelbild von Hans Schliessmann. 2. Auflage. Wien: Verlag von A. Bauer 1897, 37 S.
    c) Die demolirte Litteratur. Mit einem Titelbild von Hans Schliessmann. 3. Auflage. Wien: Verlag von A. Bauer 1899, 36 S.
    d) Die demolirte Litteratur. Mit einem Titelbild von Hans Schliessmann. 4. Auflage. Wien: Verlag von A. Bauer 1899, 36 S.
    e) Die demolirte Litteratur. Mit einem Titelbild von Hans Schliessmann. 5. Auflage. Wien: Verlag von A. Bauer 1899, 36 S.

  2. Eine Krone für Zion. Wien: Verlag von Moriz Frisch 1898, 31 S.
    b) Eine Krone für Zion. 2. Auflage. Wien: Verlag von Moriz Frisch 1898, 31 S.
    c) Eine Krone für Zion. 3. Auflage. Wien: Verlag von Moriz Frisch 1899, 31 S.

  3. Sittlichkeit und Criminalität. Nach einem Ehebruchsprocess. (Sonderabdruck aus ›Fackel.‹). Wien: Verlag ›Die Fackel‹ 1902, 24 S.

  4. Der Fall Hervay. (Sonderabdruck aus ›Fackel.‹). Wien: Verlag ›Die Fackel‹ 1904, 33 S.

  5. Irrenhaus Österreich. (Die Affaire Coburg). (Sonderabdruck aus ›Fackel.‹). Wien: Verlag ›Die Fackel‹ 1904, 23 S.

  6. Die Kinderfreunde. (Zum Prozess Beer). (Sonderabdruck aus der ›Fackel.‹). Wien: Verlag ›Die Fackel‹1905, 28 S.

  7. Der Prozess Riehl. (Sonderabdruck aus der ›Fackel.‹). Wien: Verlag ›Die Fackel‹1906, 28 S.

  8. Maximilian Harden. Eine Erledigung. Sonderabdruck der ›Fackel.‹ 234–235. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« [1907], 36 S.

  9. Hardens Antwort. Wien: Verlag ›Die Fackel‹ 1908, 36 S.

  10. Maximilian Harden. Ein Nachruf. Wien – Leipzig: Buchhandlung L. Rosner 1908, 51 S.

  11. Ausgewählte Schriften. Wien – Leipzig / München: Buchhandlung L. Rosner / Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst 1908–1912, 4 Bände:
    1. Band: Sittlichkeit und Kriminalität. Ausgewählte Schriften. I. Band. Wien – Leipzig: Langen Buchhandlung L. Rosner 1908 (= Karl Kraus: Ausgewählte Schriften. 1.), 385 S.
    b) Sittlichkeit und Kriminalität. 2. Auflage. Wien – Leipzig: Langen Buchhandlung L. Rosner 1908 (= Karl Kraus: Ausgewählte Schriften. 1.), 385 S.
    c) Sittlichkeit und Kriminalität. 3.–7. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1923, 192 S.
    2. Band: Sprüche und Widersprüche. München: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst 1909 (= Karl Kraus: Ausgewählte Schriften. 2.), 260 S.
    b) Sprüche und Widersprüche. 2. Auflage. München: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst 1909, 260 S.
    c) Sprüche und Widersprüche. 3., veränderte Auflage. München: Verlag Albert Langen 1914, 260 S.
    d) Sprüche und Widersprüche. 4.–6. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1924, 274 S.
    3. Band: Die chinesische Mauer. München: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst 1910 (= Karl Kraus: Ausgewählte Schriften. 3.), 460 S.
    b) Die chinesische Mauer. 2. Auflage. München: Verlag Albert Langen 1912, 460 S.
    c) Die chinesische Mauer. 3., veränderte Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1917, 460 S.
    d) Die chinesische Mauer. 4. Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1918, 460 S.
    e) Die chinesische Mauer. 8.–11. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1930, 386 S.
    4. Band: Pro domo et mundo. München: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst 1912 (= Karl Kraus: Ausgewählte Schriften. 4.), 178 S.
    b) Pro domo et mundo. 2. Auflage. Leipzig: Verlag Albert Langen 1912, 178 S.
    c) Pro domo et mundo. 3., unveränderte Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 178 S.

  12. Heine und die Folgen. München: Albert Langen [1910], 45 S.
    b) Heine und die Folgen. 3. Tausend. München: Albert Langen [1910], 45 S.

  13. Nestroy und die Nachwelt. Zum 50. Todestage. Gesprochen im Großen Musikvereinssaal in Wien. Wien – Leipzig: Verlag Jahoda & Siegel 1912, 25 S.

  14. Worte in Versen. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus 1916–1930, 9 Bände:
    1. Band: Worte in Versen. [I.] Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus 1916, 72 S.
    b) Worte in Versen. I. 2. Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus, Kurt Wolff 1919, 70 S.
    c) Worte in Versen. I. 3. und 4. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1925, 67 S.
    2. Band: Worte in Versen. II. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1917, 75 S.
    b) Worte in Versen. II. 2. und 3. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1924, 62 S.
    3. Band: Worte in Versen. III. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1918, 85 S.
    b) Worte in Versen. III. 2. Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1918, 85 S.
    c) Worte in Versen. III. 3. und 4. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1925, 83 S.
    4. Band: Worte in Versen. IV. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 77 S.
    b) Worte in Versen. IV. 2. Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 77 S.
    c) Worte in Versen. IV.3. Auflage. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1930, 78 S.
    5. Band: Worte in Versen. V. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1920, 89 S.
    b) Worte in Versen. V.2. Auflage. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1920, 89 S.
    c) Worte in Versen. V. 3. und 4. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1927, 89 S.
    6. Band: Worte in Versen. VI. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1922, 68 S.
    7. Band: Worte in Versen. VII. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1923, 72 S.
    b) Worte in Versen. VII. 2. Auflage. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1923, 72 S.
    8. Band: Worte in Versen. VIII. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹1925, 69 S.
    b) Worte in Versen. VIII. 2. Auflage. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹1925, 69 S.
    9. Band: Worte in Versen. IX. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹1930, 75 S.
    A) Poems. Authorised English translation from the German by Albert Bloch. Boston: The Four Seas Company, Publishers 1930, 150 S. Auswahl. Übersertzer: Albert Bloch (1882–1961). Englische Übersetzung.

  15. Die chinesische Mauer. (Die acht Original-Lithographien zeichnete Oskar Kokoschka.) Leipzig: Kurt Wolff Verlag 1914, [14] Bl. Illustrator: Oskar Kokoschka (1886–1980).

  16. Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1918–1919, 4 Bände:
    1. Band: Die letzte Nacht. Epilog zu der Tragödie Die letzten Tage der Menschheit. Geschrieben im Juli 1917 zu Thierfeld (Glarus). Wien: Verlag ›Die Fackel‹ November 1918, 48 S.
    2. Band: Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. Vorspiel und I. Akt. (Entstanden in den Sommern 1915 bis 1917) Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1919, S. 1–122.
    3. Band: Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. II. und III. Akt. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1919, S. 126–280.
    b) Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. II. und III. Akt. 6. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1919, S. 126–280.
    4. Band: Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. IV. und V. Akt. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1919, S. 286–639.
    b) Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. IV. und V. Akt. 6. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1919, S. 286–639.
    c) Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. 2. Auflage. (6.–10. Tausend.) Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1922, XXIV, 792 S.
    d) Die letzten Tage der Menschheit. Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog. 17.–23. Tausend (einschließlich der Aktausgabe). Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« [1926], XXXVI, 792 S.
    A) Poslední chvíle lidstva. Tragédie v pěti dějstvích s předehrou a epilogem. Upravil a vazbu navrhl Ladislav Sutnar. (Z německého originálu Die letzten Tage der Menschheit přeložil Jan Münzer.) V Praze [Praha]: Družstevní práce 1933, 793 S. Illustrator: Ladislav Sutnar (1897–1976); Übersetzer: Jan Münzer (1898–1950). Tschechische Übersetzung.

  17. Nachts. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) [1918], 204 S.
    b) Nachts. 3. und 4. Tausend. Wien: Verlag »Die Fackel« 1924, 236 S.

  18. Peter Altenberg. Der Ertrag für den Arbeiterverein »Kinderfreunde« und die Kinderschutz- und Rettungs-Gesellschaft. (Rede am Grabe Peter Altenbergs, 11. Januar 1919). Wien: Verlag Richard Lányi [1919], [8] Bl.

  19. Die Ballade vom Papagei. Couplet Macabre. (Entstanden 1915.) Worte und Melodie von Karl Kraus. Wien: im Verlage der Buchhandlung Richard Lányi 1919, 9 S.

  20. Weltgericht. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 2 Bände:
    1. Band: Weltgericht. I. Band. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 251 S.
    2. Band: Weltgericht. II. Band. Leipzig: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) 1919, 336 S.

  21. Ausgewählte Gedichte. München: Verlag der Schriften von Karl Kraus (Kurt Wolff) / Verlag »Die Fackel« 1920, 88 S.

  22. Literatur oder Man wird doch da sehn. Magische Operette in zwei Teilen. (Mit einer Notenbeilage (Musik nach Angabe des Verfassers).) Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1921, 79 S. und [4] S. Musikbeilage.

  23. Untergang der Welt durch schwarze Magie. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1922, 496 S.
    b) Untergang der Welt durch schwarze Magie 4.–7. Tausend. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1925, 496 S.

  24. Traumstück. Geschrieben zu Weihnachten 1922. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ [1922], 23 S.

  25. Wolkenkuckucksheim. Phantastisches Versspiel in drei Akten auf Grundlage der »Vögel« von Aristophanes (mit Beibehaltung einiger Stellen der Chöre in der Schinck’schen Übersetzung). Wien: Verlag »Die Fackel« 1923, 120 S. Übersetzer: Johann Friedrich Schink (1755–1835); Vorlage von Aristophanes ‹Ἀριστοφάνης› (um 446 – um 386): Ὄρνιθες (Die Vögel), Uraufführung in Athen ‹Ἀθῆναι› (Griechenland) 414.

  26. Traumtheater. Spiel in einem Akt. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1924, 23 S.

  27. Der konfuse Zauberer oder Treue und Flatterhaftigkeit. Zauberspiel in vier Akten von Johann Nestroy. Musik von Adolf Müller sen. Bearbeitet von Karl Kraus nach »Der konfuse Zauberer« und »Der Tod am Hochzeitstag«. Mit einem Nachwort und einer Notenbeilage. Wien – Leipzig: Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1925, 101, XIII, [7] S. Gemeinsam mit Johann Nestroy (1801–1862) und Adolf Müller (1874–1936).

  28. Epigramme. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1927, 101 S.

  29. Die Unüberwindlichen. Nachkriegsdrama in vier Akten. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1928, 158 S.

  30. Literatur und Lüge. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1929, 367 S.

  31. Zeitstrophen. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1931, 204, 20 S.

  32. Adolf Loos. Rede am Grab, 25. August 1933. Wien: Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1933, [3] Bl.

Postum herausgegebene Werke

  1. Die Sprache. Wien: Verlag »Die Fackel« 1937, 396 S. Das Buch wurde noch von Karl Kraus vorbereitet. Die Schlussredaktion erfolgte durch Philipp Berger (1886–1943).

  2. Die Dritte Walpurgisnacht. (Mit einem Nachwort herausgegeben von Heinrich Fischer. 1. Auflage.) München: Kösel-Verlag 1952, 308 S. Herausgeber: Heinrich Fischer (1896–1974).

Herausgeber (nur zu Lebzeiten Erschienenes)

  1. Peter Altenberg (1859–1919): Auswahl aus seinen Büchern von Karl Kraus. Wien: Verlag Anton Schroll & Co. 1932, 530 S.

Übersetzungen

  1. Jacques Offenbach (1819–1880) / Albert Millaud (1844–1892): Madame l’Archiduc. Operette in drei Akten. Musik von Jacques Offenbach. Text nach Albert Millaud von Karl Kraus. Wien: im Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1927, 131 S. Original: Madame l’Archiduc. Uraufführung in Paris, Théâtre des Bouffes Parisiens, Salle Choiseul, am 31. Oktober 1874.
    b) Jacques Offenbach (1819–1880) / Albert Millaud (1844–1892): Madame l’Archiduc. Operette in drei Akten. Musik von Jacques Offenbach. Text nach Albert Millaud von Karl Kraus. Wien: Universal-Edition 1932 (= Universal-Edition. 10075.), 62 S. Textbuch.

  2. Jacques Offenbach (1819–1880) / Hector Crémieux (1828–1892) / Ludovic Halévy (1834–1908): Die Seufzerbrücke. Operette in zwei Akten (vier Bildern). (Pariser Uraufführung 23. März 1861 im Théâtre des Bouffes Parisiens, zweite Fassung 8. Mai 1868) von Jacques Offenbach. Text von Hector Crémieux und Ludovic Halévy. Nach der Übersetzung von Carl Treumann. Bearbeitet von Karl Kraus. Berlin: Funk-Stunde A.-G. [1930], 105 S. Übersetzer: Karl Treumann (1823–1877). Original: Le pont des soupirs. Uraufführung in Paris, Théâtre des Bouffes Parisiens, am 23. März 1861.

  3. William Shakespeare (1564–1616): Timon von Athen. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Shakespeare. Nach der Übersetzung von Dorothea Tieck für Rundfunk und Bühne bearbeitet und sprachlich erneuert von Karl Kraus. Wien: im Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1930, 71 S. Übersetzerin: Dorothea Tieck (1799–1841). Original: The life of Timon of Athens in: Mr. William Shakespeares comedies, histories & tragedies. London 1623.

  4. Jacques Offenbach (1819–1880) / Henri Meilhac (1830–1897) / Ludovic Halévy (1834–1908): Perichole. Operette in drei Akten (fünf Abteilungen) von Jacques Offenbach. Neuer Text nach zwei Fassungen von Henry Meilhac und Ludovic Halévy von Karl Kraus. Wien – Leipzig: Universal-Edition A. G. 1931 (= Universal-Edition. 7605.), 128, XI S. Original: La Périchole. Uraufführung in Paris, Théâtre des Variétés, am 6. Oktober 1868.
    b) Jacques Offenbach (1819–1880) / Henri Meilhac (1830–1897) / Ludovic Halévy (1834–1908): Perichole. Operette in drei Akten (fünf Abteilungen) von Jacques Offenbach. Neuer Text nach zwei Fassungen von Henry Meilhac und Ludovic Halévy von Karl Kraus. Klavierauszug mit Text. Wien – Leipzig: Universal-Edition 1931 (= Universal-Edition. 7606.), 234 S.
    c) Jacques Offenbach (1819–1880) / Henri Meilhac (1830–1897) / Ludovic Halévy (1834–1908): Perichole. Operette in drei Akten (fünf Abteilungen) von Jacques Offenbach. Neuer Text nach zwei Fassungen von Henry Meilhac und Ludovic Halévy von Karl Kraus. Textbuch der Gesänge, dem in demselben Verlag erschienen Gesamt-Textbuch »Perichole« entnommen. Wien – Leipzig: Universal-Edition 1932 (= Universal-Edition. 7605a.), 56 S.

  5. Jacques Offenbach (1819–1880) / Henri Meilhac (1830–1897) / Charles Nuitter (1828–1899): Vert-Vert. Komische Oper in drei Akten von Jacques Offenbach. Neuer Text nach Henry Meilhac und Charles Nuitter von Karl Kraus. Mit einer Beilage der französischen Verse. Wien – Leipzig: Verlag ›Die Fackel‹ 1932, 144, XII S. Original: Vert-Vert. Uraufführung in Paris, Opéra Comique, am 10. März 1969.

  6. William Shakespeare (1564–1616): Shakespeares Sonette. Nachdichtung von Karl Kraus. Wien – Leipzig: Verlag »Die Fackel« 1933, CLIV [154] S. Original: Shake-speares sonnets. Neuer before Imprinted. London 1609.

  7. William Shakespeare (1564–1616): Shakespeares Dramen. Für Hörer und Leser. Bearbeitet, teilweise sprachlich erneuert von Karl Kraus. Wien: Verlag von Richard Lányi 1934–1935, 2 Bände:
    1. Band: Shakespeares Dramen. Für Hörer und Leser. Band I. Bearbeitet, teilweise sprachlich erneuert von Karl Kraus. Wien: Verlag von Richard Lányi 1934, 319 S. Enthält: König Lear; Der Widerspenstigen Zähmung; Das Wintermärchen.
    2. Band: Shakespeares Dramen. Für Hörer und Leser. Band II. Bearbeitet, teilweise sprachlich erneuert von Karl Kraus. Wien: Verlag von Richard Lányi 1935, XXIII, 336 S. Enthält: Macbeth; Die lustigen Weiber von Windsor; Troilus und Cressida.

Festschriften

  1. Stimmen über Karl Kraus zum 60. Geburtstag. Herausgegeben von einem Kreis dankbarer Freunde. Wien: im Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1934, 48 S., 14 Tafeln

Abdrucke in:

Sonstiges:

  • [Textauszüge] in Karl F. Kocmata (1890–1941) : Joseph Schöffel, der Erhalter des Wienerwaldes. Sein Kampf und sein Vermächtnis. Wien: Verlag »Das Gesindel« 1912, S. 16–18.

  • [Textauszug] in Karl F. Kocmata (1890–1941) : Karl Kraus, der Krieg und die Ausgeräucherten. Ein Beitrag zur Literatur der jüngsten Vergangenheit. Wien: Verlag Ver! 1919, S. 33.

Karte
  • 1

    Vgl. zum Beispiel Karl F. Kocmata (1890–1941): Karl Kraus, der Krieg und die Helden der Feder. Ein Beitrag zur Literatur der Gegenwart. Erstes bis fünftes Tausend. Wien: Verlag Neue Bahnen – Karl F. Kocmata 1916 (= Neue Bahnen – Schriften aus der Zeit. 2.), 28 S., und die Neuauflage: Karl Kraus, der Krieg und die Ausgeräucherten. Ein Beitrag zur Literatur der jüngsten Vergangenheit. Wien: Verlag Ver! 1919, 34 S., ders. Karl Kraus und die Legende, in: Neue Bahnen (Wien), 1. Jg., Nr. 4 (20. November 1916), S. [3]. Vgl. auch F[ranz] Schöffel (1884–1959): Karl Kraus. Ein verkannter Meister, in: Das Gesindel (Wien), 2. Jg., Nr. 3 (März 1912), S. 5–7, ders.: Nochmals Karl Kraus und die Geschworenen, in: Zukunft! (Wien), 3. Jg., Nr. 30 (18. Dezember 1913), S. 2, Alf Jörgensen: In vino veritas. Eine Replik, in: Das Gesindel (Wien), 2. Jg., Nr. 9 (September 1912), S. 5–8; Josef Schöffel (1832–1910): [Brief an Karl Kraus], in: Neue Freie Worte (Wien), 2. Jg., Nr. 42 (9. August 1912), S. 6–7; Pierre Ramus [d. i. Rudolf Großmann]: Karl Kraus und die Geschworenengerichte, in: Zukunft! (Wien), 3. Jg., Nr. 24 (18. September 1913), S. 5–8; Herbert Waniek (1897–1949): Karl Kraus, in: Ver! (Wien), [1]. Jg., H. 3 (15. September 1917), S. 38–39 (Prosa, mit einer Anmerkung von K[arl] F. K[ocmata] S. 39); Fritz Karpfen (1897–1952): Karl Kraus, in: Revolution! (Wien), [1]. Jg., Nr. 9 (19. April 1919), S. 3, Maria Wohner (1879–1960): Karl Kraus, in: Arbeiterkampf (Wien), [1]. Jg., Nr. 2 (15. Mai 1920), S. [1–2]; Fritz Karpfen (1897–1952): Karl Kraus und die Querulanten. [Wien – Leipzig]: [Verlag der Wiener graphischen Werkstätte Ges. m. b. H.] [1920], 6 S.; Rudolf Geist (1900–1957): Für Karl Kraus. † 12. Juni 1936, in ders.: Genius. Schriften für die Idee der Menschheit. I. (1.–10. Tausend.) Gmunden – Wien – Zürich: Im Weltweiten Verlag (Der Weltweite Verlag, Kurt Zube) 1946, S. 17.

  • 2

    Vgl. Ver! (Wien), [1]. Jg., H. 16/17 (Juni 1918), das so genannte »Karl Kraus-Heft«, darin die Beiträge von Franz Schöffel (1884–1959): Der Reim. Ein Dank an Karl Kraus, S. 198 (Gedicht), Fritz Karpfen (1897–1952): Karl Kraus und die Jugend, S. 199–201; Bernhard Boyneburg (1874–1942): Karl Kraus, S. 201, Karl Burger (1891–1956): Karl Kraus: der Mensch, S. 202–204, Leo Gottlieb (1879–1934): Karl Kraus’ Flucht, S. 205, Maximilian Lazarowitz (1895–1942): Karl Kraus, S. 206 (Gedicht), und Hans Heider: An Karl Kraus, S. 206 (Gedicht).