Herbert Waniek (1897–1949)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
17. Oktober 1897
Geburtsort
Sterbedatum
12. Mai 1949
Sterbeort
Religionsbekenntnis
evangelisch (A. B.)

Vater: Rudolf Waniek (Biala, Galizien und Lodomerien [zu Bielsko-Biała, Polen] 19. August 1860 –Wien 22. Mai 1941): Eisen- und Haushaltswarenhändler; Heirat mit:
Mutter: »Fritzi« Friederike Waniek, geborene Schurr (19. März 1860 – Wien 7. Juni 1938): Verkäuferin
Bruder: Viktor Waniek (Wien um 1895 – ?)
erste Ehe: mit Mathilde Danegger, d. i. Mathilde Deutsch; Pseudonyme: Mathilde Novak, Mathilde Leusch (Wien 2. August 1903 – Berlin, Deutsche Demokratische Republik [BRD] 27. Juli 1988), Tochter einer Schauspielerin und eines Regisseurs: Schauspielerin; 1929/1930 geschieden; soie heiratete in zweiter Ehe 1932 Bernhard Walter Lesch (Zürich, Kanton Zürich, Schweiz 4. März 1898 – Küsnacht, Kanton Zürich, Schweiz 27. Mai 1958), Sohn einer Huasfrau und eines Kunstmalers: Journalist, Kaufmann, Dramaturg, Regisseur und Schriftsteller; geschieden: sie heiratete in dritter Ehe um 1945 Herbert Crüger (Berlin, Preußen [Berlin] 17. Mai 1911 – Zeuthen, Brandenburg 17. Jänner 2003), Sohn einer Hausfrau und eines Buchdruckers: Kaufmann, Publizist, Hochschullehrer und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, emigrierte 1935 in die Tschechoslowakei [Tschechien], 1937 nach Spanien und 1938 in die Schweiz
zweite Ehe: um 1933 mit Sylvia Devez (Wien 19. August 1908 – ?): Schauspielerin
dritte Ehe: mit Josefin Kipper, d. i. Josefine Ilse Berta Kipper (Wien 27. Dezember 1928 – München, Bayern 23. August 1981): Filmschauspielerin

Biographie

Herbert Waniek leistete im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst an der italienischen Front und wurde dann in das Kriegsministerium in Wien abkommandiert. 1917 stieß er als Schriftsteller zum Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941) ud war vorübergehend in der anarchistischen Bewegung in Wien aktiv. 1919 hatte Waniek sein Debüt als Schauspieler am Landestheater in Linz an der Donau (Oberösterreich), und 1920 war er an der Neuen Wiener Bühne engagiert. Als Regisseur debütierte Waniek am Deutschen Theater in Brno / Brünn (Tschechoslowakei [Brno, Tschechien]), war dann 1922 bis 1924 am Deutschen Volkstheater in Wien und 1924 bis 1926 Schauspieler am Theater in der Josefstadt. Seit 1926 war er auch als Filmschauspieler tätig. 1926 war Waniek Mitbegründer des »Theaters des Neuen«.

1927 bis 1930 war Herbert Waniek Schauspieler, Regisseur und seit 1928 auch Oberspielleiter am Schauspielhaus Zürich (Kanton Zürich, Schweiz), 1930 bis 1931 Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen in Essen (Preußen [Nordrhein-Westfalen]) und 1931 bis 1933 wieder am Schauspielhaus Zürich. Schließlich war Waniek 1933 bis 1949 Regisseur und seit 1943 Oberspielleiter am Burgtheater in Wien. 1946 erhielt er den Berufstitel Professor. Als Herbert Waniek verstarb, war er designierter Direktor des Landestheaters in Salzburg (Salzburg), ein Angebot, das er jedoch ablehnte.

Bücher und Broschüren

  1. Baron Trenck, der Pandur. Lustspiel in drei Akten (6 Bildern) von Otto Emmerich Groh. (Eingerichtet von Herbert Waniek.) Wien – Leipzig: Augartenverlag 1935 (= Zeit im Werden. 1.), 175 S. Autor: Otto Emmerich Groh (1905–1978).

  2. Die Lieder Ferdinand Raimunds. Mit einer Chronik in Daten und Zitaten von Herbert Waniek. Musikalische Einrichtung von Alexander Steinbrecher. Wien: Universal-Edition [1940] (= Universal-Edition. 11211.), 39 S. Autor: Ferdinand Raimund (1790–1836); Komponist: Alexander Steinbrecher (1910–1982). Enthält: Der Bauer als Millionär: Brüderlein fein; Aschenlied; Die unheilbringende Krone; ‘s gibt wenig, die so glücklich sind. Der Diamant des Geisterkönigs: Ich bin der liebe Florian; Mariandel, Zuckerkandel. Musik von Joseph Drechsler (1782–1852). Der Barometermacher auf der Zauberinsel: Was braucht man Barometer. Die gefesselte Phantasie: Nichts Schön’res auf der ganzen Welt; Daß’s Glück mit mir abscheulich ist. Der Alpenkönig und der Menschenfeind: Jetzt bin ich allein und will es auch bleiben; So leb’ denn wohl, du stilles Haus. Musik von Wenzel Müller (1759–1835). Der Verschwender: Jagdlied, Hobellied. Musik von Conradin Kreutzer (1780–1849).

  3. Don Gil von den grünen Hosen von Tirso de Molina. Neu bearbeitet von Herbert Waniek. (Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt.) Leipzig: Der junge Bühnenenvertrieb, Ralf Steyer Verlag [1941], 70 S. Autor: Tirso de Molina (1579–1648). Original: Don Gil de las calzas verdes. 1635. Uraufführung im Mesón de la Fruta in Toledo (Spanien) im Juli 1615.

  4. J 3. Komödie in vier Akten von Roger Ferdinand. Deutsche Übersetzung von Niccoló Gaspigli. Bearbeitet von Herbert Waniek. München / Berlin: Theaterverlag Kurt Desch / Felix Bloch Erben [1948], 76 S., Maschinschrift vervielfältigt. Autor: Roger Ferdinand (1898–1967). Original: Les »J 3« ou La nouvelle école. Comédie en quatre actes. Paris 1946–1947. Uraufführung im Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris (Frankreich) am 30. September 1943.
    b) J 3. Komödie in vier Akten von Roger Ferdinand. Deutsche Übersetzung von Niccoló Gaspigli. Für das Burgtheater bearbeitet von Herbert Waniek. Wien / Basel: Georg Marton Verlag / Theaterverlag Reiss A.-G. [1950], 80 S., Maschinschrift vervielfältigt.

Ver! (Wien) 1917 bis 1918

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