Otto Basil (1901–1983)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist bis 4. November 1935 Otto Adam Franz Bažil
Pseudonym: Markus Hörmann
Pseudonym: Camill Schmall
Geburtsdatum
24. Dezember 1901
Geburtsort
Sterbedatum
19. Februar 1983
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, seit 28. Juni 1965 konfessionslos

Vater: Franz Bažil (Moldauthein, Böhmen [Týn nad Vltavou, Tschechien] 28. November 1859 – Wien 1. September 1941), uneheliches Kind einer Privaten: Verkäufer, Geschäftsleiter; Heirat in Wien am 6. Mai 1900 mit:
Mutter: Leopoldine Bažil, geborene Hörmann (Wien 11. Oktober 1876 – Wien Oktober 1943), Tochter einer Hausfrau und eines Mehlhändlers: Hausfrau
erste Ehe: in Wien am 1. August 1936 mit Maria Anna Josefa Bräuer (Wien 8. Dezember 1912 – ?): Hausfrau; 1941 geschieden
Tochter: Jutta Basil (Wien 30. März 1939 – 1989)
zweite Ehe: in Wien am 3. April 1948 mit Christine Faludy, geborene Kipper

Biographie

Otto Basil besuchte von 1912 bis 1916 das Realgymnasium und von 1916 bis 1920 die Handelsakademie in Wien. 1927 studierte er als außerordentlicher Hörer Germanistik und Paläontologie an der Universität Wien. Von 1921 bis 1922 arbeitete Basil bei der »Zentraleuropäischen Länderbank«, 1923 bei der Wiener Bankfiliale der rumänischen »Marmarosch Banca« und 1925 kurz bei der »Zentralstelle für Kaffeesurrogate-Erzeuger«. Dazwischen und danach war er als Privatlehrer, als Pianist in einer Bar, als freier Journalist und als Übersetzer tätig. Schließlich wurde er im April 1927 Fremdsprachenkorrespondent bei den »Böhler-Werken«, wo er bis zum März 1946 und neuerlich von 1952 bis 1953 beschäftigt war.

1919 stieß Otto Basil zum literarischen Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941), in dessen »Verlag des Ver!« Basils erstes Buch erschien. 1924 wurde die Broschüre »Zynische Sonette an einen Freund« für die von Rudolf Geist (1900–1957) herausgegebene Schriftenreihe »Verse und Gesänge« (Wien-Ober St. Veit) als Band 7 angekündigt, die aber nicht erschien

Im Dezember 1937 gab Otto Basil die Zeitschrift »Der Plan« (Wien) heraus, die aber bereits 1938 verboten wurde. Nach dem so genannten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Basil mit Schreibverbot belegt und noch 1938 wegen »Verspottung des Führers« von der Gestapo verhaftet, aber aufgrund der Intervention des mittlerweile nationalsozialistischen Schriftstellers Josef Weinheber (1892–1945) wieder freigelassen. 

Vom Juli 1945 bis 1947 war Otto Basil Dramaturg und Pressereferent am Wiener Volkstheater, wo er in den Wandelgängen auch Ausstellungen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler organisierte. Außerdem war er von 1946 bis 1948 Lektor und Verlagsleiter des »Verlags Erwin Müller«. Schließlich war er von von 1948 bis 1966 Leiter der Kulturredaktion der Zeitung »Neues Österreich« (Wien). Außerdem gab Otto Basil, der 1965 den Berufstitel Professor erhielt, von 1945 bis 1948 die literaturgeschichtlich bedeutende Zeitschirft  »Plan. Literatur, Kunst, Kultur« (Wien) heraus.

Bücher und Broschüren (nur zu Lebzeiten erschienene Werke)

  1. Zynische Sonette. Wien: Im Verlage des »Ver!« 1919, 44 [48] S.
  2. Freund des Orients. Wien: Privatdruck 1940, 18 S., 4 Bl. Enhält 4 Holzschnitte von Edgar Jené (1904–1984).
  3. Sternbild der Waage. Gedichte aus 2 Zyklen. Wien: Verlag Erwin Müller 1945, 47 S.
  4. Apokalyptischer Vers. Wien: Verlag Erwin Müller 1947, XXIII S.
  5. Das große Erbe. Aufsätze zur österreichischen Literatur. Graz – Wien: Stiasny 1962 (= Stiasny-Bücherei. 100.), , 127 S. Enthält Ivar Ivask (19271992): Das große Erbe. Otto Basil: Panorama vom Untergang Kakaniens. Herbert Eisenreich (1925–1986): Das schöpferische Mißtrauen oder Ist Österreichs Literatur eine österreichische Literatur?
  6. Anruf ins Ungewisse. Werkauswahl und Information von Walther Schneider. Graz – Wien: Stiasny 1963, 128 S. Herausgeber: Walther Schneider (1897–1970).
  7. Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1965 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    b) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (16.–20. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1966 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    c) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (21.–25. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1968 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    d) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (26.–28. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1970 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    e) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (29.–31. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1973 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    f) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (32.–34. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1974 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    g) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (35.–37. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1975 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    h) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (38.–40. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1977 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    i) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (41.–45. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1978 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    j) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (46.–48. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1982 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
    k) Georg Trakl in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (49.–51. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 19835 (= Rowohlts Monographien. 106.), 178 S.
  8. Wenn das der Führer wüßte. Roman.  Wien – München: Molden 1966, 418 S.
    b) Wenn das der Führer wüsste. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Hans Joachim Alpers. [Rastatt]: Moewig 1981 (= Moewig. 3534. Science fiction.), 351 S.
  9. Johann Nestroy in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1967 (= Rowohlts Monographien. 132.), 185 S.
    b) Johann Nestroy in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (16.–18. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1975 (= Rowohlts Monographien. 132.), 185 S.
    c) Johann Nestroy in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (19.–21. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1977 (= Rowohlts Monographien. 132.), 185 S.
    d) Johann Nestroy in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Dargestellt von Otto Basil. (22.–24. Tausend.) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1981 (= Rowohlts Monographien. 132.), 185 S.
  10. Die lyrischen Kostüme. Auswahl der Dichtungen. Wien: Bergland-Verlag 1973 (= Profile und Facetten. 7.), 78 S.
  11. Lob und Tadel. Theaterkritiken 1947 – 1966. Hrsg.: Kollegium Wiener Dramaturgie. Auswahl: Paul Wimmer. Wien München: Amalthea 1981, 380 S. Herausgeber: Paul Wimmer (1929–2008).

Herausgeber

  1. Rudolf Geist (1900–1957): Das schöne Gleichnis. Gedichte. Nachwort von Otto Basil. Wien: Krystall-Verlag 1937, 96 S.
  2. Edgar Jené (1904–1984): Zeichnungen. Dessins des années de guerre 1939 1945. Mit einer Einleitung von Otto Basil. Wien: Verlag Erwin Müller 1945, unpaginiert (16 Doppelblätter).
  3. Robert Müller (1887–1924): Das Inselmädchen. Novelle mit einem Nachwort. Wien: Verlag Ewrin Müller 1946, 64. Zuerst München 1919. Nachwort von Otto Basil.
  4. Ein wilder Garten ist dein Leib. Die Frau um die Jahrhundertwende. Auswahl und Nachwort von Otto Basil. Wien – Hannover: Forum-Verlag 1968, 127 S.
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