Margaretha Meixner (1835–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
geborene Margaretha Abraham
Geburtsdatum
1835
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Adam Abraham: Schneidermeister; Heirat mit:
Mutter: Maria Abraham, geborene Halada: Hausfrau
Ehe: in Meidling (Niederösterreich [zu Wien 12.]) am 27. Februar 1865 mit Andreas Meixner (Wichstadtl, Mähren 20. Jänner 1837 – 1902 für tot erklärt), Sohn einer Häuslerin und eines Häuslers: Schneidermeister
Kinder: drei
Lebensgefährte: seit etwa 1870 Wilhelm Bernt (Neustadtl, Böhmen [Stráž (okres Tachov), Tschechien] 1841 – ?): Tischlermeister; Radicaler, Anarchist
 

Biographie

Der Ehemann von Margaretha Meixner wanderte im März 1867 von Wien fort und war seither verschollen. Erst im März 1902 veranlasste sie beim Landesgericht Wien eine offizielle Toterklärung ihres Ehemannes. Mit drei Kindern alleingelassen, wurde sie die Lebensgefährtin des 1867 nach Wien gekommenen Tischlermeisters Wilhelm Bernt (1841–?), seit 1880 wichtiger Vertreter der radicalen Arbeiterbewegung. Inwieweit Margaretha Meixner in die radicale Arbeiterbewegung involviert war, ist ungeklärt, doch kann man annehmen, dass sie zumindest am Rande beteiligt war. Als ihr Lebensgefährte Wilhelm Bernt anlässlich der so genannten Merstallinger-Affäre, also dem Überfall auf den Schuhwarenfabrikanten Josef Merstallinger (~1832–?), am 24. August 1882 verhaftet wurde, wurde Bernt bei den Verhören damit unter Druck gesetzt, dass man seine Lebensgefährtin verhaften und ihr die drei Kinder in ein Waisenhaus stecken werde. Bernt wurde im großen Prozess gegen neunundzwanzig Radicale anlässlich der so genannten Merstallinger-Affäre, der vom 8. bis 21. März 1883 vor dem Landes- als Schwurgericht Wien stattfand, wegen Teilnahme am Raub zu zwei Jahren schweren Kerker verurteilt.1 Margaretha Meixner erhielt damals Unterstützungsgelder aus dem Inhaftiertenfonds der Radicalen. Später zog sie sich von der Arbeiterbewegung zurück.

Adressen

  • Gaudenzdorf, Niederösterreich [zu Wien 12.], Gaudenzdorf 224 (1865)
  • Wien 5., Grüngasse 25 (1867)
  • Wien 14., Preysinggasse 15 (1902)
Karte
  • 1

    Vgl. die vom Radicalen Josef Müller (1839–1891) herausgegebene Schrift: Der Hochverraths-Proceß und die Affaire Merstallinger gegen Engel, Pfleger, Berndt, Sommer, Schmidt, Gröbner, Spiegel, Krondorfer, Winter, Masur, Motz, Kompoß, Würges, Wagner, Weich, Spahl, Wetz, Buelacher, Treibenreif, Peukert, Kotidek, Stiaßny, Führer, Gams, Kreps, Schenk, Wordak, Heitzer und Hotze. Verhandelt vor dem k. k. Schwurgericht Wien, vom 8.–21. März 1883. Nach den stenographischen Berichten bearbeitet und wahrheitsgetreu wiedergegeben. Herausgegeben von Josef Müller. VII. Bezirk, Gumpendorferstraße 78. Wien: Im Selbstverlage des Herausgebers 1883, 238 S.