Karl Burger (1891–1956)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Karl Engelbert Burger
Pseudonym: Karl Alexander Burger
Pseudonym: Kabu
Geburtsdatum
5. Oktober 1891
Geburtsort
Sterbedatum
1956
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, seit 30. März 1919 konfessionslos

Vater: Karl Ignaz Burger, d. i. Carl Ignaz Burger (Wien 24. September 1864 – Wien Juli 1914), Sohn einer Gastwirtin und eines Gastwirtes: Kellner; Heirat in Wien am 21. August 1889 mit:
Mutter: Maria Theresia Burger, geborene Zeipelt (Wien 16. Mai 1868 – Wien 5. Februar 1950), Tochter einer Hausfrau und eines Schlossermeisters: Gastwirtin
Schwester: Maria Anna Burger, verheiratete Härdtl (Wien 15. Februar 1890 – Wien 8. Juni 1968): Hausfrau; Heirat in Rodaun (Niederösterreich [zu Wien 23.] am 3. Juli 1920 mit Wilhelm Franz Mathias Härdtl (Wien 25. März 1889 – Wien 15. Dezember 1939), Sohn des akademischen Bildhauer Hugo Wenzel Härdtl (Hof, Krain [Dvor, Slowenien] 23. November 1848 – Wien 16. Februar 1918): Firmeninhaber und öffentlicher Handelsgesellschafter
Bruder: Oskar Alois Burger (Wien 20. August 1894 – Wien 10. Februar 1979): Kaufmann
Ehe: in New York City (New York, USA) am 12. Dezember 1928 mit Selma Weiss, geborene Blum, nach Ehe der Eltern am 15. September 1895 mit 24. August 1898 legitimierte Weiss (Wien 3. März 1891 – New York City, New York, USA Juni 1982), Tochter von Joseph Weiss (Livina-Apáti / Livina-Opatowitz, Ungarn [Livinské Opatovce, Slowakei] Mai 1843 – Wien Jänner 1903), Hausierer, dann Tempeldiener, und Regina Weiss, geborene Blum (Morvamogyoród / Mährisch-Liesko, Ungarn [Moravské Lieskové, Slowakei] 1846 – Wien 13. März 1910): flüchtete 1939 in die USA
Kinder: keine

Biographie

Karl Burger arbeitete bereits 1914 an den Zeitschriften »Die Aktion« (Berlin) und »Der Friede« (Wien) mit, musste im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst einrücken und erlitt schon im Oktober 1914 eine schwere Schussverletzung. Burger schloss sich als enger Mitkämpfer dem anarchistischen Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941) an und war auch angekündigter Autor der von Kocmata herausgegebenen Schriftenreihe »Das neue Gedicht« im Verlag des »Ver!« 1918, doch ist dieser Gedichtband nicht erschienen. Burger gehörte 1918 dem Wiener Soldatenrat an. Er war ab 1918 ein wichtiger Aktivist des »Vereins der Freidenker«, vom November 1918 Mitbegründer und bis November 1919 verantwortlicher Schriftleiter der Zeitung »Der Invalide. Offizielles Organ des Zentralverbandes der deutschösterreichischen Kriegsbeschädigten« (Wien) sowie 1919 Funktionär des »Zentralverbands der deutschösterreichischen Kriegsgeschädigten«. Daneben war er journalistisch tätig und publizierte unter anderem 1920 im »Faun« (Wien) und 1925 in Karl F. Kocmatas Zeitschrift »Das Gesindel« (Wien). Seit dem 11. Dezember 1927 war Burger verantwortlicher Schriftleiter von »Österreichische Illustrierte Zeitung« (Wien).

Im Oktober 1928 reiste Karl Burger als Korrespondent der Zeitung »Der Tag« (Wien) nach New York City (New York, USA). Von hier aus bereiste er die USA und 1932 Kanada. Am 1928 heiratete Karl Burger in New York City die Wienerin Selma Weiss (1891–1982). 1932 reiste Karl Burger von New York City nach Berlin (Preußen [Berlin]), und 1933 kehrte er nach Wien zurück.

1933 erhielt Karl Burger den Preis der Zeitschrift »Moderne Welt. Almanach der Dame« (Wien) für seine ursprünglich in Englisch verfasste Komödie »Skandal um A. B. C.«, die am 2. Mai 1935 in polnischer Sprache im Teatr Polski in Poznań (Polen) uraufgeführt wurde. 1933 war Burger Mitbegründer des »Verbandes österreichischer Film-Pressechefs« und 1933 bis 1935 Leiter der Presseabteilung der »Paramount Pictures Corporation«-Filiale in Wien 7., Neubaugasse 1. 1935 wurde er europäischer Dramaturg beziehungsweise Chef der dramaturgischen Abteilung der »Paramount« und verfasste auch Drehbücher, etwa 1936 für den Film »Flirt«. Burger veröffentlichte – meist unter dem Pseudonym »Kabu« – in der Zeitschrift »Mein Film« (Wien), war aber auch als Bühnenautor tätig. 1935 verfasste er das Lustspiel »Penelope wartet«, das 1935 zur Aufführung im Theater in der Josefstadt in Wien sowie im Herbst 1936 zur Aufführung in tschechischer Sprache am Stavovské divadlo in Praha / Prag (Tschechoslowakei [Praha, Tschechien]) und in deutscher Sprache am Stadsschouwburg S. D. C. Theater in Amsterdam (Niederlande) angenommen wurde. Ab 1937 war Burger auch beim »Radio Wien« aktiv.

Karl Burger flüchtete 1938 in die USA, wo er weiterhin für »Paramount« und auch als Reporter arbeitete. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er beim Office of International Information and Cultural Affairs des United States Department of State (Außenministerium) und war anschließend 1945 bis 1948 Mitarbeiter der bayerischen Publications Section der zivilen Information Services Central Commission, die der Militärregierung in Deutschland zugeordnet war.

Bekannt wurde Karl Burger auch, weil er sich schon ab 1935 und neuerlich 1946 um die Verfilmung der Romantrilogie »Die Schlafwandler« (1930–1933) und des Romans »Die Unbekannte Größe« (1933) von Hermann Broch (1886–1951) bemühte, den er 1936 auch persönlich kennengelernt hatte.

Adressen

  • Wien 6., Bergsteiggasse 11 (Geburtsadresse)
  • Wien 18., Buchleitengasse 37 (1935)

Bücher und Broschüren

  1. Lucie Viërna. Ein Künstlerportrait. Wien: Kommissionsverlag Wallishausser, k. u. k. Hofbuchhandlung 1917, 61 S. und 9 Bildtafeln. Erschien unter dem Pseudonym »Karl Alexander Burger«.
  2. Penelope wartet. Komödie in drei Akten (vier Bildern). (Unverkäufliches Manuskript.) Wien – Berlin – London: Georg Marton 1935, 122 S., Maschinenschrift vervielfältigt. Später vom Thomas Sessler Verlag, Wien, vertrieben .

Herausgeber

  1. Mehr Licht! Offenes Rundschreiben an die Mitglieder des Freidenkerbundes in Österreich. Mit Beiträgen von Angelo Carraro, Friedrich Haller und Gustav Kueß. Herausgegeben von Karl Burger. Wien: Zu beziehen durch Friedrich Haller 1923, 23 [30] S. Mitherausgeber: Angelo Carraro (1862–1945), Friedrich Haller (1874–1943) und Gustav Kueß, d. i. Gustav Kuéss (1895–1965).
    b) Mehr Licht! Offenes Rundschreiben an die Mitglieder des Freidenkerbundes in Österreich. Mit Beiträgen von Angelo Carraro, Friedrich Haller und Gustav Kueß. Herausgegeben von Karl Burger. Zweite Auflage. Wien: Zu beziehen durch Friedrich Haller 1923, 23 [30] S.

Postkarten

  1. Karl Burger. Wien: Verlag des Ver! 1918, 1 Postkarte mit Porträtzeichnung von Egge Sturm-Skrla (1894–1943) und Unterschrift von Karl Burger.
  • Die Aktion (Berlin) 1914
  • Ver! (Wien) 1917 bis 1918 und 1821
  • Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919
  • Das Gesindel (Wien) 1925
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