Heinrich Ernst Schwartz (1874–1952)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Ehe: in Magyarfalva / Ungeraiden (Ungarn [Záhorská Ves, Slowakei]) am 31. März 1901 mit »Friederike« Friderika Fried (24. Dezember 1875 – Ghetto Litzmannstadt, Generalgouvernement [Łódź, Republik Polen] 9. März 1942, ermordet): geschieden spätestens 1926; am 9. März 1942 aus Wien in das Ghetto Litzmannstadt deportiert
Sohn: Hans Schwarz (Wien 7. Juni 1902– ?)
Sohn: Ernst Schwarz (Wien 4. Jänner 1904 – Ghetto Litzmannstadt, Generalgouvernement [Łódź, Republik Polen] 1941, ermordet): Redakteur; am 23. Oktober 1941 aus Wien in das Ghetto Litzmannstadt deportiert
Sohn: Paul Schwarz (Wien 29. Juli 1905– Konzentrationslager Auschwitz, Generalgouvernement [Oświęcim, Polen] 1944, ermordet): Redakteur; am 20. Mai 1944 von Drancy (Frankreich) in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert
Biographie
Heinrich Ernst Schwartz, Sohn einer Hausfrau und eines Schusters, war seit 1895 schriftstellerisch tätig. Von 1899 bis 1901 gab er die von ihm gegründete »Illustrierte Zeitschrift für Papier-, Schreib- und Kurzwaren sowie für Buchbinderei, Cartonnagerie, Buch- und Colportage-Handlungen« (Wien – Leipzig – Preßburg) heraus. Am 31. März 1901 heiratete er in Magyarfalva / Ungeraiden (Ungarn [Záhorská Ves, Slowakei]) Friederike Fried (1875–1942) und kam kurz danach als Kaufmann nach Wien, wo er ein Geschäft für Schreib- und Papierwaren betrieb. Bereits 1901 gründete er den »Verlag der ›Illustrirten Zeitschrift‹«. Er bearbeitete 1904 den »Oesterreichisch-ungarischer Kolportage-Kalender für 1905«, gab von 1905 bis 1909 die »Allgemeine Kapitalistenzeitung. Unabhängige Zeitschrift für Finanz-, Industrie-, Verkehrs-, Versicherungs- und Hypothekarwesen« (Wien) heraus, die 1905 auch unter dem Titel »Finanzielle Wage« erschien. 1906 gründete er den »Verlag der ›Neuen Bibliothek‹«, in dem er vor allem eigene Schriften verlegte. Außerdem war er – mit Unterbrechungen – von 1912 bis 1952 verantwortlicher Schriftleiter der Monatsschrift »Das A-B-C des Kaufmanns« (Wien) mit deren Beilagen »Neuheiten« (Wien) und »Reklame« (Wien), war von 1913 bis 1936 Verleger und mit Else Volk-Friedland (1880–1953), Carla Pehm (1867–1942), und Julie Loewy (1866–1942) Herausgeber der Zeitschrift »Die Frau und Mutter« (Wien) und von 1913 bis 1918 Leiter der Anzeigenverwaltung und Verleger der Zeitschrift »Der Bund. Zentralblatt des Bundes österr. Frauenvereine« (Wien). 1924, mittlerweile geschieden, gründete Schwartz – nun in der Schreibweise »Schwarz« – den »Verlag Heinrich Schwarz«, in dem neben eigenen Schriften unter anderem 1924 bis 1936 die Zeitschrift »Die Dekorations- und Reklamekunst« (Wien – Berlin; ab 1934: Wien) und von 1927 bis 1928 das »Fürsorgeblatt. Mitteilungen der ›Volkspatenschaft‹« (Wien) als Beilage zu »Die Frau und Mutter« verlegt wurden. Schwartz, der 1928 den Titel eines »Kommerzienrats« erhielt, lebte bis September 1938 als Chefredakteur in Wien. Ob er ins Exil ging oder in Wien den Nationalsozialismus überleben konnte, ist unklar. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er jedenfalls wieder in Wien als Schriftsteller und Redakteur tätig.
Publikationen
Bücher und Broschüren
Durchs moderne Leben. Novellistische Skizzen. Wien: Verlag von Derflinger & Fischer 1895 (= Die Lesehalle. Haus- und Reisebibliothek. 10,), 40 S.
Wer darf Zeitschriften und Lieferungswerke führen? Eine Anleitung für Nichtbuchhändler, auf Grund des österreichischen Preßgesetzes die Bewilligung zum Vertrieb von Zeitungen, Zeitschriften, Lieferungswerken etc. zu erlangen. Nebst einem Verzeichnisse der gangbarsten Werke. Herausgegeben von Heinrich Ernst Schwartz. Wien: Verlag der »Illustrirten Zeitschrift« [1901], 24 S.
Oesterreichisch-ungarischer Kolportage-Kalender für 1905. Bearbeitet von Heinr. Ernst Schwartz. Wien: Verlag des Novitäten-Anzeigers für den Kolportage-Buchhandel [1904], ? S.
Der Erfolg im Leben. Ein Buch für strebsame Leute. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« 1906 (= (Neue Bibliothek. 1.), 54 S.
b) Der Erfolg im Leben. Ein Buch für strebsame Leute. 2. Auflage. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« 1908 (= (Neue Bibliothek. 2/1.), 54 S.
c) Der Erfolg im Leben. Ein Buch für strebsame Leute. 3., umgestaltete Auflage. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« [1909] (= (Neue Bibliothek. 3/1.), 95 S.
d) Heran ans Leben! Ein Buch für strebsame Leute. Vierte umgestaltete Auflage von »Erfolg im Leben«. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« 1910 [recte 1909], 95 S.
e) Vorwärts durchs Leben! Fünfte Auflage. Wien – Leipzig – Zagreb: Verlag »Adria« 1912, 97 S.
f) Der Erfolg im Leben. 6., erweiterte Auflage. Wien: Verlag Heinrich Schwarz [1924] (= Schwarz’ Handbücher. 6.), 76 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.Reklame des Detailkaufmanns. Wien: Verlag Heinr. Ernst Schwartz 1906 (= Briefe an einen Geschäftsfreund. 1.), 29 S.
Wie führe ich ein Detailgeschäft? Anregungen und Winke für den praktischen Kaufmann. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« 1906 (= Neue Bibliothek. 2.), 57 S.
b) ?
c) Wie führe ich ein Detailgeschäft? Anregungen und Winke für den praktischen Kaufmann. 3. Auflage. Wien: Verlag Heinrich Schwarz [1924] (= Schwarz’ Handbücher. 7.), 57 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
d) Wie führe ich ein Detailgeschäft? Anregungen und Winke für den praktischen Kaufmann. 4., erweiterte Auflage. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz [1925] (= Schwarz’ Handbücher. 7.), 60 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.In Zahlungsnöten. Geschichte eines kaufmännischen Sterbegangs. Wien: Verlag der »Neuen Bibliothek« 1907 (= Neue Bibliothek. 3.), 44 S.
b) ?
c) In Zahlungsnöten. Eine Kaufmannsgeschichte. 3. Auflage. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz 1925 (= Lebensbücher. 5.), 59 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.Wie dekoriere ich Schaufenster? Anleitungen und Vorlagen mit 60 Bildertafeln aus allen Branchen. Wien: Verlag Heinrich Schwarz [1924] (= Schwarz’ Handbücher. 1.), 91 S. Anonym erschienen.
b) Wie dekoriere ich Schaufenster? Anleitungen und Vorlagen mit 70 Bildertafeln aus allen Branchen. Herausgegeben von Heinrich Schwarz. 2. erweiterte Auflage. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz 1925 (= Schwarz’ Handbücher. 1.), 112 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
c) Wie dekoriere ich Schaufenster? Anleitungen und Vorlagen mit 76 Bildertafeln aus allen Branchen. Herausgegeben von Heinrich Schwarz. 3. erweiterte Auflage. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz [1926] (= Schwarz’ Handbücher. 1.), 115 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.Knappe Winke. Fingerzeige für Beruf und Leben. Wien: Verlag Heinrich Schwarz [1924] (= Schwarz’ Handbücher. 4.), 60 S. Anonym erschienen.
Das neue System. Körper- und Geistesübungen zur Erlangung von Gesundheit und Lebensfreude. Mit einem Anhang von med. Dr. Ernst Fuchs. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz [1925], 74 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
Du kannst was Du willst. Ein Weg zur Selbstbeeinflußung. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz 1925 (= Lebensbücher. 1.), 64 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
b) Du kannst was Du willst. Ein Weg zur Selbstbeeinflußung. 2. Auflage. Wien: Schwarz-Verlag 1929 (= Schwarz’ Merkbücher. 11.), 51 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.Ratgeber für gesundheitliche und wirtschaftliche Ertüchtigung. Geleitet von Heinrich Schwarz und D[avid] Szamek. Band 1. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz 1925, ? S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«. Ko-Autor: David Szamek (1860–1930).
Wie erleben Sie Ihr Leben? Ein Büchlein der Lebensfreude. Wien: Schwarz-Verlag 1928 (= Schwarz’ Merkbücher. 10.), 39 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
Glücksfahrt durchs Leben. Roman. Wien: Schwarz-Verlag 1930, 240 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
Almanach der Lebensfreude. Eingeleitet, ausgewählt und geordnet von Hans Klaar. Wien – Leipzig: Frau und Mutter-Verlag 1938, 159 S. Erschien unter dem Autorennamen »Hans Klaar«.
b) Almanach der Lebensfreude. Eingeleitet, ausgewählt und geordnet von Hans Klaar. 41.–50. Tausend. Wien – Leipzig: Frau und Mutter-Verlag [1939], 176 S. Erschien unter dem Autorennamen »Hans Klaar«.Das Buch vom Eheglück. Ein Führer zu gegenseitigem Verstehen, zu Frieden und Friede. Eingeleitet und ausgewählt von Hans Klaar. Wien: Frau und Mutter-Verlag 1938, 176 S. Erschien unter dem Autorennamen »Hans Klaar«.
Schaff’ Dir Freude! Ein Buch des Lebens. Wien – New York: Frau und Mutter-Verlag 1948, 168 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
b) Das Buch der Lebenskunst. Schaff’ Dir Freude. 2., erweiterte Auflage. Wien: Frau und Mutter-Verlag [1950], 317 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
c) (Heinrich Schwarz) Das Buch der Lebenskunst. Schaff’ Dir Freude. 3. Auflage. Wien: Frau und Mutter-Verlag [1952], 117 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
d) (Heinrich Schwarz) Das Buch der Lebenskunst. Schaff’ Dir Freude. 4. Auflage. Wien: Frau und Mutter-Verlag [1953], 117 S. Erschien unter dem Autorennamen »Heinrich Schwarz«.
Schriftenreihen
Briefe an einen Geschäftsfreund. Wien: Verlag Heinr. Ernst Schwartz 1906, 2 Bände.
Schwarz' Handbücher. Wien (ab 1925: Wien – Breslau): Verlag Heinrich Schwarz [1924–1925], 7 Bände.
Lebensbücher. Wien – Breslau: Verlag Heinrich Schwarz 1925, 5 Bände.
Schwarz’ Merkbücher. Wien – Breslau (ab 1928: Wien): Schwarz-Verlag 1927–1929, 22 Bände.
Periodika
Illustrierte Zeitschrift für Papier-, Schreib- und Kurzwaren sowie für Buchbinderei, Cartonnagerie, Buch- und Colportage-Handlungen (Wien – Leipzig – Preßburg), 1.–3. Jg. (1899–1901), Herausgeber.
Allgemeine Kapitalistenzeitung. unabhängige Zeitschrift für Finanz-, Industrie-, Verkehrs-, Versicherungs- und Hypothekarwesen (Wien), 1.–5. Jg. (1905–1909), 1905 auch unter dem Titel »Finanzielle Wage« erschienen, Herausgeber.
Das A-B-C des Kaufmanns. Ein Blatt für die Geschäftspraxis (Wien), 15.–45. Jg. (1912–1952), mit den Beilagen »Neuheiten«(Wien) und »Reklame« (Wien), Schriftleiter.
Die Frau und Mutter. Zeitschrift für Kinderpflege und Erziehung sowie für Gesundheit in Haus und Familie (Wien), 2.–25. Jg. (1913–1936), Mitherausgeber.
Fürsorgeblatt. Mitteilungen der »Volkspatenschaft« (Wien), 1. – 2. Jg. (1927 – 1928), Beilage zu Die Frau und Mutter, Verleger.
Die Dekorations- und Reklamekunst : offizielles Organ d. Verbandes für Schaufensterreklame und Dekorationskunst Die Dekorations- und Reklamekunst : offizielles Organ d. Verbandes für Schaufensterreklame und Dekorationskunst Die Dekorations- und Reklamekunst. Offizielles Organ des Verbandes für Schaufensterreklame und Dekorationskunst (Wien – Berlin; ab 1934: Wien), 6.–38. Jg. (1924–1936).
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Autor: Reinhard Müller
Version: August 2024
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