Fritz Tejessy (1895–1964)

Persönliche Daten
Namensvarianten
in den USA: Fred Tejessy
Geburtsdatum
6. Dezember 1895
Sterbedatum
6. Mai 1964
Religionsbekenntnis
israelitisch, dann römisch-katholisch

Vater: Karl Tejessy (? – 1897): Kaufmann; Heirat mit:
Mutter: Aurelie Tejessy, geborene Barwig
Ehe: mit Irma Flora Johanna [?] (Berlin, Preußen [Berlin] um 1895 – 1948): emigrierte 1939 nach Dänemark, dann nach Schweden und 1941 in die USA
Sohn: Wolfgang Tejessy (Bratislava / Preßburg, Tschechoslowakei [Bratislava, Slowakei] 1937 – ?): emigrierte 1939 nach Dänemark, dann nach Schweden und 1941 in die USA

Biographie

Fritz Tejessy war schon als Zweijähriger Halbwaise. Er studierte an der Technischen Hochschule in Brünn (Mähren [Brno, Tschechien]) und leistete Kriegsdienst in der k. u. k. Armee. 1918 stieß er mit dichterischen Versuchen zum literarischen Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941).

Bald danach übersiedelte Fritz Tejessy nach Deutschland. Der Sozialdemokrat war zunächst Redakteur der Zeitung »Kasseler Volksblatt« (Kassel) und seit 1925 Leiter der Personal- und Disziplinarabteilung im Preußischen Innenministerium, wo er als Oberregierungsrat mit 1. März 1929 die redaktionelle Leitung der ältesten Polizeizeitung Deutschlands, »Die Polizei« (Berlin), übernahm.

1932 entlassen, emigrierte Fritz Tejessy 1933 nach Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe (Tschechoslowakei [Ústí nad Labem, Tschechien]), war von 1936 bis 1938 in Bratislava / Preßburg (Tschechoslowakei [Bratislava, Slowakei]) Referent der »Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik« für die Slowakei und außerdem Landesvorstand der »Treugemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten«.

1938 flüchtete Fritz Tejessy weiter nach Dänemark, dann nach Schweden, 1941 über die Sowjetunion und Japan in die USA, wo er in New Hampshire als Wollweber arbeitete und Vorstandsmitglied der »Association of Free Germans« war.

1949 kehrte Fritz Tejessy nach Deutschland zurück, wo er von 1949 bis 1960 Präsident des Verfassungsschutzes im Ministerium des Innern für Nordrhein-Westfalen war.

Bücher und Broschüren

  1. Beamtenausschüsse der Schutzpolizei: Erlaß vom 15. Januar 1929 nebst Ausführungsbestimmungen, Wahlordnung und Anlagen. Auf Grund amtlichen Materials erläutert von Fritz Tejessy und Albrecht Bähnisch. Berlin: Kameradschaft Verlagsgesellschaft1929, 148 S. Ko-Autor: Albrecht Bähnisch (1900–1943).

  2. Wirtschaft und Politik Westeuropas: England, Frankreich, Belgien, Holland, Schweiz, Spanien. [Prag]: Zentralstelle für die Bildungswesen der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der čechoslowakischen Republik 1936 (= Europa im Umbruch. 1.), 23 S.

  3. Wirtschaft und Politik der faschistischen Länder: Deutschland, Italien, Polen. [Prag]: Zentralstelle für die Bildungswesen der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der čechoslowakischen Republik 1936 (= Europa im Umbruch. 2.), 23 S.

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