Franz Vrba (1854–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist František Vrba
falsche Namensschreibweise: Franz Wrba
Geburtsdatum
30. Januar 1854
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Josef Vrba; Heirat in Sedlitz (Böhmen [Sedlice (okres Strakonice), Tschechien]) am 1. November 1847 mit:
Mutter: Klara Vrba, geborene Knižka; tschechische Namensform: Klára Vrba, geborene Knižková: Hausfrau
Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Franz Vrba absolvierte eine Schlosserlehre und begab sich als Schlossergehilfe nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Auf Grundlage der Denunziation des Schuhmachergehilfen Rudolf Deutl (1863–1929), ebenfalls ein Radicaler, wurden im Zuge einer großen Polizeiaktion gegen Radicale in Salzburg seit dem 26. April 1881 zahlreiche Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Es ging vor allem gegen Mitglieder des 1880 gegründeten »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«. Diese hätten am 17. April 1881 in einer geheimen Sitzung einiger Radicaler im Gasthaus »zum goldenen Anker« (Josef Kreuzberger) in Salzburg, Steingasse 44, ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) geplant. Dafür seien bereits drei gefüllte Petarden, zwei Hülsen und ein Revolver vorhanden, die zusammen mit verbotenen sozialistischen Druckschriften vom Schneidergehilfen Josef Marschall (1858–?), vom Schuhmachergehilfen Leonhard Pinter (1852–?) und vom Gasthausbesitzer im Keller dieses Gasthauses beziehungsweise im Gastgarten unter der Kegelbahn vergraben worden wären. Es wurden weder die in der bürgerlichen Presse kolportierten Sprengbomben noch die Kiste mit Waffen und Druckschriften gefunden. Dennoch wurden dreizehn Radicale verhaftet, darunter am 3. Mai 1881 Vrba. Am 21. Juni 1881 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg ein großer Prozess gegen elf Radicale statt, die im April und Mai 1881 verhaftet worden waren. Franz Vrba und seine Genossen wurden des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung durch die Bildung einer geheimen Gesellschaft im Jahr 1880. Alle Angeklagten wurden freigesprochen, auch Vrba nach acht Wochen Untersuchungshaft.

Franz Wrba arbeitete danach weiterhin als Schlosser bei den österreichischen Staatsbahnen, seit 1887 in Blatna (Böhmen [Blatná, Tschechien]).

Adressen

  • Sedlitz, Böhmen [Sedlice (okres Strakonice), Tschechien], Sedlitz 105 (Geburtsadresse)

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