Leonhard Pinter (1852–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Leonhard Binter
Geburtsdatum
6. November 1852
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Johann Binter; auch: Johann Binder (um 1806 – ?), Sohn einer Hausfrau und eines Müllerkechts: Inwohner; Heirat in Unterdrauburg (Kärnten [Dravograd, Slowenien]) am 11. Februar 1847 mit:
Mutter: Anna Binter, geborenen Čohny; auch: Anna Tschochny (um 1821 – ?), Tochter einer Bäuerin und eines Bauern: Inwohnerin

Biographie

Leonhard Pinter absolvierte eine Schuhmacherlehre und begab sich als Schuhmachergehilfe von Wien nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er war es auch, der die konstituierende Versammlung des »Fachvereins der Schuhmacher« in Salzburg am 25. Jänner 1881 einberief. Im Zuge einer großen Polizeiaktion gegen Radicale in Salzburg wurden seit dem 26. April 1881 zahlreiche Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Es ging vor allem gegen Mitglieder des 1880 gegründeten »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«, wobei Pinter einer der drei Proponenten dieses Vereins und 1881 dessen Obmann war. Diese hätten am 17. April 1881 eine geheime Sitzung zur Planung eines Attentats abgehalten. Es wurden weder die in der bürgerlichen Presse kolportierten Sprengbomben im Gasthaus »zum goldenen Anker« (Josef Kreuzberger) in Salzburg, Steingasse 44, noch die angeblich unter der Kegelbahn des Gasthauses »zum Gaswerk« in Mülln [zu Salzburg] (Salzburg), Gaswerkgasse 7, vergrabene Kiste mit Waffen und Druckwerken gefunden. Dennoch wurden dreizehn Radicale verhaftet. Am 21. Juni 1881 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg ein großer Prozess gegen elf Radicale statt, die im April und Mai 1881 verhaftet worden waren. Leonhard Pinter und seine Genossen wurden des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung durch die Bildung einer geheimen Gesellschaft im Jahr 1880, Pinter zusätzlich des bloßen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung beschuldigt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen, auch Pinter nach acht Wochen Untersuchungshaft. Danach verliert sich die Spur von Leonhard Pinter.

Adressen

  • Unterdrauburg, Kärnten [Dravograd, Slowenien], Markt 57 (Geburtsadresse)
  • Salzburg, Salzburg, Universitätsplatz 7 (1879)
  • Salzburg, Salzburg, Badergasse 3 (1881)
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