Franz Scholz (1855–1884)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Franz Xaver Scholz
Geburtsdatum
20. Oktober 1855
Sterbedatum
27. Januar 1884
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Richard Scholz: Blumenmacher; Heirat mit:
Mutter: Maria Scholz, geborene Hinterschläger, Tochter einer Hausfrau und eines Schneiders: Hausfrau
Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Franz Scholz absolvierte eine Kleidermacherlehre und begab sich als Kleidermachergehilfe nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Auf Grundlage der Denunziation des Schuhmachergehilfen Rudolf Deutl (1863–1929), ebenfalls ein Radicaler, wurden im Zuge einer großen Polizeiaktion gegen Radicale in Salzburg seit dem 26. April 1881 zahlreiche Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Es ging vor allem gegen Mitglieder des 1880 gegründeten »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«. Diese hätten am 17. April 1881 in einer geheimen Sitzung einiger Radicaler im Gasthaus »zum goldenen Anker« (Josef Kreuzberger) in Salzburg, Steingasse 44, ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) geplant. Dafür seien bereits drei gefüllte Petarden, zwei Hülsen und ein Revolver vorhanden, die zusammen mit verbotenen sozialistischen Druckschriften vom Schneidergehilfen Josef Marschall (1858–?), vom Schuhmachergehilfen Leonhard Pinter (1852–?) und vom Gasthausbesitzer im Keller dieses Gasthauses beziehungsweise im Gastgarten unter der Kegelbahn vergraben worden wären. Es wurden weder die in der bürgerlichen Presse kolportierten Sprengbomben noch die Kiste mit Waffen und Druckschriften gefunden. Dennoch wurden dreizehn Radicale verhaftet, darunter am 3. Mai 1881 Scholz. Am 21. Juni 1881 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg ein großer Prozess gegen elf Radicale statt, die im April und Mai 1881 verhaftet worden waren. Franz Scholz und seine Genossen wurden des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung durch die Bildung einer geheimen Gesellschaft im Jahr 1880. Alle Angeklagten wurden freigesprochen, auch Scholz nach acht Wochen Untersuchungshaft. Franz Scholz blieb weiterhin als Ausschussmitglied des »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung« aktiv, verstarb aber jung am 27. Jänner 1884 im St. Johanns-Spital in Salzburg an Lungensucht.

Adressen

  • Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich, Urfahr 60 (Geburtsadresse)

  • Salzburg, Salzburg, Linzer Gasse 20, 3. Stock, Tür 11 (1882)

  • Salzburg, Salzburg, St. Johanns-Spital, Müllner Hauptstraße 48 (Sterbeadresse)

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