Franz Köstler (1854–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Franz Xaver Köstler
falsche Namensschreibweise: Franz Kößler
Geburtsdatum
25. Juli 1854
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Mutter: Magdalena Köstler, uneheliche Tochter der Magdalena Köstler, später verheiratete Höllhuber: Taglöhnerin
Vater: unbekannt

Biographie

Franz Köstler absolvierte eine Schuhmacherlehre und begab sich als Schuhmachergehilfe nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er wurde Obmann des am 25. Jänner 1881 gegründeten »Fachvereins der Schuhmacher« in Salzburg und des »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«. Auf Grundlage der Denunziation des Schuhmachergehilfen Rudolf Deutl (1863–1929), ebenfalls ein Radicaler, wurden im Zuge einer großen Polizeiaktion gegen Radicale in Salzburg seit dem 26. April 1881 zahlreiche Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Es ging vor allem gegen Mitglieder des 1880 gegründeten »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«. Diese hätten am 17. April 1881 in einer geheimen Sitzung einiger Radicaler im Gasthaus »zum goldenen Anker« (Josef Kreuzberger) in Salzburg, Steingasse 44, ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) geplant. Dafür seien bereits drei gefüllte Petarden, zwei Hülsen und ein Revolver vorhanden, die zusammen mit verbotenen sozialistischen Druckschriften vom Schneidergehilfen Josef Marschall (1858–?), vom Schuhmachergehilfen Leonhard Pinter (1852–?) und vom Gasthausbesitzer im Keller dieses Gasthauses beziehungsweise im Gastgarten unter der Kegelbahn vergraben worden wären. Es wurden weder die in der bürgerlichen Presse kolportierten Sprengbomben noch die Kiste mit Waffen und Druckschriften gefunden. Dennoch wurden dreizehn Radicale verhaftet, darunter auch Köstler. Am 21. Juni 1881 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg ein großer Prozess gegen elf Radicale statt, die im April und Mai 1881 verhaftet worden waren. Franz Köstler und seine Genossen wurden des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung durch die Bildung einer geheimen Gesellschaft im Jahr 1880 beschuldigt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen, auch Köstler nach acht Wochen Untersuchungshaft.

Franz Köstler zog sich danach von der Arbeiterbewegung weitgehend zurück und arbeitete nun als Schuhmacher in Salzburg, Linzer Gasse 36.

Adressen

  • Wels, Oberösterreich, Vorstadt 119 (Geburtsadresse)

  • Salzburg, Salzburg, Linzer Gasse 36 (1886)

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