Ferdinand Bauer (1855–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
19. September 1855
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Jakob Bauer (Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich 12. Juli 1815 – ?), unehelicher Sohn einer Schiffknechtstochter: Maurer; Heirat in Urfahr [zu Linz an der Donau] (Oberösterreich) am 23. Februar 1840 mit:
Mutter: Maria Bauer, geborene Hochhuber (Katzbach [zu Linz an der Donau], Oberösterreich 24. April 1818 – ?): Tochter einer Hausfrau und eines Wagnermeisters: Hausfrau

Biographie

Ferdinand Bauer absolvierte eine Schuhmacherlehre und begab sich als Schuhmachergehilfe nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Hier gehörte er auch dem Ausschuss des am 25. Jänner 1881 gegründeten »Fachvereins der Schuhmacher« in Salzburg an. Auf Grundlage der Denunziation des Schuhmachergehilfen Rudolf Deutl (1863–1929), ebenfalls ein Radicaler, wurden im Zuge einer großen Polizeiaktion gegen Radicale in Salzburg seit dem 26. April 1881 zahlreiche Hausdurchsuchungen und Verhaftungen vorgenommen. Es ging vor allem gegen Mitglieder des 1880 gegründeten »Allgemeinen Arbeitervereins für Salzburg und Umgebung«. Diese hätten am 17. April 1881 in einer geheimen Sitzung einiger Radicaler im Gasthaus »zum goldenen Anker« (Josef Kreuzberger) in Salzburg, Steingasse 44, ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) geplant. Dafür seien bereits drei gefüllte Petarden, zwei Hülsen und ein Revolver vorhanden, die zusammen mit verbotenen sozialistischen Druckschriften vom Schneidergehilfen Josef Marschall (1858–?), vom Schuhmachergehilfen Leonhard Pinter (1852–?) und vom Gasthausbesitzer Josef Kreuzberger im Keller dieses Gasthauses beziehungsweise im Gastgarten unter der Kegelbahn vergraben worden wären. Es wurden weder die in der bürgerlichen Presse kolportierten Sprengbomben noch die angeblich unter der Kegelbahn des Gasthauses »zum Gaswerk« in Mülln [zu Salzburg] (Salzburg), Gaswerkgasse 7, vergrabene Kiste mit Waffen und Druckwerken gefunden. Dennoch wurden dreizehn Radicale verhaftet, darunter auch Ferdinand Bauer. Am 21. Juni 1881 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg ein großer Prozess gegen elf Radicale statt, die im April und Mai 1881 verhaftet worden waren. Ferdinand Bauer und seine Genossen wurden des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung durch die Bildung einer geheimen Gesellschaft im Jahr 1880 beschuldigt. Alle Angeklagten wurden freigesprochen, auch Bauer nach acht Wochen Untersuchungshaft. Danach verliert sich die Spur von Ferdinand Bauer.

Adressen

  • Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich, Urfahr 175 (Geburtsadresse)
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