August Perlornigg (1856–1921)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist August Perlornig
falsche Namensschreibweise: August Perlonig
falsche Namensschreibweisen: August Perlonigg
Geburtsdatum
12. August 1856
Sterbedatum
2. August 1921
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Anton Perlornig (um 1817 – ?), Sohn einer Hausfrau und eines Schuhmachermeisters: Schuhmachermeister; Heirat in Völkermarkt / Velikovec (Kärnten) am 15. Juli 1849 mit:
Mutter: Maria Victoria Perlornig, geborene Raßy (Völkermarkt / Velikovec, Kärnten 5. Jänner 1819 – Völkermarkt / Velikovec, Kärnten 22. Jänner 1890), Tochter einer Hausfrau und eines Kupferschmiedmeisters: Hausfrau
Schwester: Katharina Raßy, mit 15. Juli 1849 legitimierte Perlornig (Völkermarkt / Velikovec, Kärnten 29. Februar 1947 – ?)
Bruder: Ferdinand Perlornigg; d. i. Ferdinand Perlornig (Völkermarkt / Velikovec, Kärnten 16. Oktober 1854 – Villach / Beljak, Kärnten 5. März 1901): Maschinenschlosser, dann Krankenkassabeamter; Radicaler, dann Sozialdemokrat
Ehe: mit Marie Mayr (Innsbruck, Tirol 16. Juni 1860 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Amtsdieners: Hausfrau
Tochter: Maria Karolina Perlornigg (Innsbruck, Tirol 26. Mai 1884 – ?)
Sohn: Franz Karl Perlornigg (Hötting [zu Innsbruck], Tirol 17. Mai 1890 – Innsbruck, Tirol 19. Juli 1956): Hausknecht, Ringer, Vorstandsmitglied des »Ersten Tiroler Ringsportclubs Innsbruck«, mehrfacher österreichischer Meister im Mittelgewicht
Sohn: Karl Heinrich Perlornigg (Hötting [zu Innsbruck], Tirol 24. November 1891 – Innsbruck, Tirol 22. September 1957)
Sohn: Josef Gabriel Perlornigg (Hötting [zu Innsbruck], Tirol 5. Juni 1899 – Hötting [zu Innsbruck], Tirol 23. Juni 1899)
Sohn: Johann August Perlornigg (Hötting [zu Innsbruck], Tirol 5. Juni 1899 – Hötting [zu Innsbruck], Tirol 19. Juni 1899)

Biographie

August Perlornigg absolvierte eine Lehre als Schuhmacher. Er begab sich danach auf Wanderschaft durch Bayern, wo er zuletzt in Traunstein (Bayern) als Schuhmachergehilfe arbeitete. Hier stieß er zur sozialistischen Arbeiterbewegung.

Am 13. April 1881 traf August Perlornigg, Bruder des bekannten Radicalen Ferdinand Perlornigg (1854–1901), in Salzburg (Salzburg) ein, wo er sich mit Anhängern der radicalen Arbeiterbewegung in Verbindung setzte. Am 21. April 1881 wurde er über Ersuchen des bayerischen Landgerichts Traunstein in Salzburg unter dem Verdacht festgenommen, sich an der Verbreitung der Flugschrift »An die Arbeiter in Oesterreich!«1 beteiligt zu haben. Er wurde deswegen im Prozess, der am 30. August 1881 vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurde, des Verbrechens des Hochverrats angeklagt, jedoch freigesprochen. Die von der Staatsanwaltschaft eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde wurde vom Obersten Gerichtshof am 25. Oktober 1881 verworfen. Perlornigg, der bis dahin in Haft bleiben musste, verließ danach Salzburg.

August Perlornigg übersiedelte noch 1881 nach Innsbruck (Tirol). Schon im November 1881 trat er hier als Redner auf und hatte auch Kontakt mit dem als Bilderhändler verkleideten Tischlergehilfen Alois Treibenreif (1836–1903), der Ende November 1881 auf seiner Agitationsreise durch die österreichischen Provinzen kurz in Innsbruck weilte. Perlornigg, mittlerweile Schuhmachermeister, trat in den Innsbrucker Fachverein (Gewerkschaft) der Schuhmacher ein, wo er im Sommer 1883 einen heftigen Konflikt mit den Gemäßigten hatte, die ihn aus dem Verein ausschließen wollten. Danach wurde es ruhig um August Perlornigg. Nur im März 1912 rückte er noch einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Er musste sich zusammen mit seinem Sohn vor dem Landes- als Strafgericht Innsbruck wegen Verletzung des Wehrgesetzes verteidigen. Sein Sohn Franz Perlornigg (1890–1956) hatte bei der zuständigen Militärkanzlei um eine Freistellung von der im April 1911 fälligen Assentierung (Musterung) angesucht, weil er seinen wegen Kränklichkeit arbeitsunfähigen Vater mit einem Großteil seines Gehaltes als Hausknecht unterstützen müsse. Es stellte sich aber heraus, dass er seinem Vater kein Geld gab, und dass dieser vollkommen gesund war. August Perlornigg wurde freigesprochen, sein Sohn wegen Vergehens zu vierzehn Tagen strengem Arrest verurteilt, zusätzlich zu 70 Kronen Geldstrafe, welche wegen Uneinbringlichkeit zu weiteren sieben Tagen einfachem Arrest umgewandelt wurde. Zuletzt schwer krank, verstarb August Perlornigg am 2. August 1921 in Innsbruck als so genannter Pflegling.

Adressen

  • Völkermarkt / Velikovec, Kärnten, Völkermarkt 132 (Geburtsadresse)

  • Salzburg, Salzburg, Kajetanerplatz 5 (1881)

  • Innsbruck, Tirol, Kirschengasse 8 (1902)

  • Hötting [zu Innsbruck], Tirol, Hötting 192 (1899)

Karte
  • 1

    Vgl. [anonym]: An die Arbeiter in Oesterreich! [London]: [Druck der socialdemocratischen Genossenschafts-Buchdruckerei »Freiheit«] [1881], Sonderdruck aus der Zeitung »Freiheit« (London), 2. Jg., Nr. 49 (4. December 1880)0. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreis- als Pressgericht Steyr vom 19. Jänner 1881 und des Landes- als Pressgericht Wien vom 21. Jänner 1881 in Österreich verboten.