Heinrich Eisert jun. (1873–1884)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
1873
Geburtsort
Sterbedatum
26. Januar 1884
Sterbeort
Religionsbekenntnis
evangelisch (A. B.)

Vater: Heinrich Eisert sen. (Wien um 1838 – Wien 22. Jänner 1884, ermordet): Geldwechsler, Inhaber einer Wechselstube, Attentatsopfer; Heirat als Witwer in Wien 1871 mit:
Mutter: Bertha Eisert sen., geborene Göbel (~1851–?), Tochter einer Hausfrau und eines Seidenzeugfabrikanten: Inhaberin eines Parfümeriewarengeschäfts; ihr Ehemann war zuvor mit ihrer jung verstorbenen Schwester Franziska Louise Göbel (? – Wien 1870) verheiratet gewesen
Bruder: Rudolf Eisert (Wien um 1875 – Wien 10. Jänner 1884, ermordet): Attentatsopfer
Schwester: Bertha Eisert jun. (Wien um 1880 – ?)
Bruder: Paul Eisert (Wien um 1882 – Wien 10. November 1909): Handelsgesellschafter
Geschwister: drei weitere Geschwister starben im Kleinkindalter

Biographie

Am 10. Jänner 1884 wurde die Eisert’sche Wechselstube in Wien 6., Mariahilfer Straße 55, von zwei oder drei Männern überfallen.1 Der Besitzer, der Geldwechsler Heinrich Eisert sen. (~1838–1884), wurde laut Gericht vom Buchbindergehilfen Anton Kammerer (1862–1884) mit einem Beil oder einer beilähnlichen Waffe niedergeschlagen; Heinrich Eisert sen. erlag seinen Verletzungen am 22. Jänner 1884 im Allgemeinen Krankenhaus. Seine im Nebenzimmer anwesenden Kinder wurden laut Gericht vom Schuhmachergesellen Hermann Stellmacher (1853–1884) mit einem Beil oder einer beilähnlichen Waffe niedergeschlagen; der neunjährige Rudolf Eisert (~1875–1884) starb noch an Ort und Stelle, sein elfjähriger Bruder Heinrich Eisert jun. erlag am 26. Jänner 1884 im Allgemeinen Krankenhaus den Folgen seiner schweren Verletzungen. Nur die beim Überfall gerade anwesende Französischlehrerin der Kinder, Karoline Berger (~1819–?), die ebenfalls – laut Polizei von Hermann Stellmacher – niedergeschlagen wurde, überlebte mit einer Kopfwunde schwer verletzt das Attentat. Geraubt wurden 3.755 Gulden Bargeld und Wertpapiere im Wert von etwa 4.000 Gulden. Zum Zeitpunkt des Überfalls war Heinrich Eiserts Ehefrau Bertha Eisert sen. (~1851–?) mit den beiden anderen Kindern, Bertha Eisert jun. (~1880–?) und Paul Eisert (~1882–1909), in dem von ihr betriebenen Parfümeriewarengeschäft in Wien 6., Mariahilfer Straße 33.

Im Prozess, der am 9. und 10. Juni 1884 vor dem Ausnahmsgericht Wien stattfand, wurde Hermann Stellmacher unter anderem wegen des vollbrachten Raubmords an Heinrich Eisert jun. zum Tod verurteilt und am 8. August 1884 hingerichtet. 

Adressen

  • Wien 6., Mariahilfer Straße 55 (letzte Wohnadresse)
  • Allgemeines Krankenhaus, Wien 9., Alser Straße 4 (Sterbeadresse)
Karte
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    Zum Überfall auf die Eisert’sche Wechselstube siehe die Biografie von Heinrich Eisert sen. (~1838–1884).