Isidor Straub (1861–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
kroatische Namensform: Izidor Straub
Geburtsdatum
Ungefähr 1861
Berufe
Biographie

Isidor Straub absolvierte eine Uhrmacherlehre und kam als Uhrmachergehilfe nach Zágráb / Agram (Ungarn [Zagreb, Kroatien]), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Hier wurden am 2. März 1884 die Schneidergehilfen Wolfgang Hiža (1825–?) und Franz Sernetz (1839–?) verhaftet. Bei ihnen wurden sozialistische Druckschriften gefunden, aber auch Dokumente, welche eine Verbindung mit den Sozialrevolutionären in der Schweiz sowie mit dem Schneidergehilfen und nunmehrigen Fabrikarbeite Ármin Práger (1851–1905) in Budapest (Ungarn) belegen. Franz Sernetz wurde sofort verhaftet, der kranke Wolfgang Hiža in ein Hospital eingeliefert. Am nächsten Tag, am 3. März 1884, wurde Isidor Straub zusammen mit drei anderen Radicalen unter dem Verdacht der Geheimbündelei verhaftet. Die von der Polizei vermutete Verbindung zu den Wiener Attentätern Anton Kammerer (1862–1884) und Hermann Stellmacher (1853–1884) sowie die Involvierung in den Überfall auf die »Eisert ’sche Wechselstube« am 10. Jänner 1884 in Wien konnte allerdings nicht nachgewiesen werden. Am 16. und 17. Mai 1884 fand vor dem Gerichtshof Zágráb / Agram in geheimer Verhandlung der Prozess gegen Wolfgang Hiža, Franz Sernetz sowie den Uhrmachergehilfen Alois Montanelli (1857–?) und Isidor Straub statt. Sie wurden der Verbrechen des Hochverrats, der Majestätsbeleidigung und der Beleidigung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses angeklagt. Im Sinne der Anklage wurden Franz Sernetz zu sechs und Wolfgang Hiža zu fünf Jahren schwerem Kerker verurteilt. Alois Montanelli und Isidor Straub wurden freigesprochen.

Isidor Straub arbeitete weiterhin als Uhrmacher in Zágráb / Agram und eröffnete hier 1887 eine Uhrenhandlung.

Karte