Rudolf Christoph Jenny (1858–1917)

Persönliche Daten
Namensvarianten
Pseudonym: P. Hildebrand [Pater Hildebrand]
Pseudonym: Luzifer
Pseudonym: Tiroler Wastl
Geburtsdatum
23. Mai 1858
Sterbedatum
18. Februar 1917
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann evangelisch (H. B.), seit 1908 konfessionslos

Vater: Christoph Jenny (Tisis [zu Feldkirch], Vorarlberg 5. April 1823 – Kastelruth, Tirol [Castelrotto / Kastelruth, Italien] 19. November 1866): Steueramtsoffizial; Heirat mit:
Mutter: Maria Jenny, geborene Ebner (Lienz, Tirol Oktober ? – Kastelruth, Tirol [Castelrotto / Kastelruth, Italien] 12. Februar 1865): Hausfrau
Schwester: Ida Jenny (Székesfehérvár / Stuhlweißenburg [Székesfehérvár], Ungarn 25. Juli 1861 – Castelrotto [Castelrotto / Kastelruth], Italien 23. Juli 1937)
Schwester: Aloisia Jenny (Székesfehérvár / Stuhlweißenburg [Székesfehérvár], Ungarn 12. April 1863 – Castelrotto [Castelrotto / Kastelruth], Italien 21. März 1939)
Bruder: Otto Jenny (Kastelruth, Tirol [Castelrotto / Kastelruth, Italien] 26. Jänner 1865 – Bolzano [Bolzano / Bozen] Italien 15. September 1924)
Ehe: in Innsbruck (Tirol) mit Marie Watzlawik: Druckereimitbesitzerin
Tochter: Friedl Jenny, verheiratete Scheibl: Heirat in Wien 1934 mit Friedrich Scheibl: Buchhändler und Verleger
Tochter: Elisabeth Jenny, verheiratete von Hartmann: 1911 bis 1914 als Schauspielerin tätig; Heirat in Wien 1913 mit Ludwig Ritter von Hartmann

Biographie

Kindheit und Jugend von Rudolf Christoph Jenny

Die Südtiroler Eltern von Rudolf Christoph Jenny waren kurz vor seiner Geburt nach Stuhlweißenburg / Székesféhervár ([Székesféhervár], Ungarn) gezogen. Erst 1864 konnte sein Vater, ein Steueramtsoffizial, in Kastelruth (Tirol [Castelrotto / Kastelruth, Italien]) einen Posten finden. Bemerkenswert: Rudolf Christoph Jenny gab später Kastelruth als seinen Geburtsort an. Nachdem seine Mutter 1865 und sein Vater 1866 starben, wuchs das Waisenkind in einer Kastelruther Bauernfamilie auf, für die er bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr als Viehhüter arbeitete. Jenny besuchte über Vermittlung des Ortspfarrers das Gymnasium in Bozen (Tirol [Bolzano / Bozen, Italien]), von dem er wegen einer gegen den Direktor verfassten Schmähschrift verwiesen wurde.

Der Offizier, Schriftsteller und Schauspieler Rudolf Christoph Jenny

Nachdem Rudolf Christoph Jenny vorübergehend als Chorsänger und Gelegenheitsarbeiter tätig war, absolvierte Jenny die Kadettenschule in Innsbruck (Tirol) im August 1879 als Kadett und wurde im Oktober 1881 zum Leutnant beim Tiroler Jäger-Regiment Kaiser Franz Joseph befördert. Im Laufe seiner Militärkarriere in Innsbruck, Trient (Tirol [Trento / Trient, Italien]), Rovereto (Tirol [Italien]), Sillian (Tirol), Schlanders (Tirol [Silandro / Schlanders, Italien]) und Baden (Niederösterreich) stationiert, wurde er aber wegen eines Herzleidens im September 1886 in den Ruhestand versetzt.

Bereits im Jänner 1886 hatte Rudolf Christoph Jenny seine ersten Gedichte veröffentlicht, und in den Spielsaisonen 1887/1888 und 1888/1889 war er Schauspieler am Landschaftlichen Theater in Linz an der Donau (Oberösterreich). Danach hatte Jenny einige Auftritte bei einer Wanderbühne, und am 12. März 1890 wurde durch die Theatertruppe »Fromm von Frommenthal & Sperch« in Schwanenstadt (Oberösterreich) in »Zeiner’s Gasthof« sein dramatisches Gedicht »Das Leiden Christi« uraufgeführt.

Rudolf Christoph Jenny in Prag. 1890 bis 1896

1890 ließ sich Rudolf Christoph Jenny in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) als freier Schriftsteller nieder und wurde Mitglied des »Vereins der deutschen Schriftsteller und Künstler ›Concordia‹«. Er war auch Mitbegründer und Vizepräsident beziehungsweise 1893 bis 1896 Präsident des am 26. Februar 1891 in Prag konstituierten »English Club«. Fernab, im Innsbrucker Stadttheater, wurde sein 1889 in Rovereto entstandenes dramatisches Gedicht »Oswald von Wolkenstein, der letzte Minnesänger« am 27. März 1892 uraufgeführt. Daneben besuchte Jenny als außerordentlicher Hörer die k. k. deutsche Karl-Ferdinands-Universität in Prag. Hauptberuflich leitete er als Lehrer den Einjährig-Freiwilligen-Kurs am Militärischen Institut »H. Herdina«, anlässlich dessen Jubiläumsfeier zum 25jährigen Bestehen, die Jenny arrangierte, am 16. Juni 1894 im Wintergarten des Grand Hotels sein Stück »’s Hammele« uraufgeführt wurde, eine Parodie auf »Hanneles Himmelfahrt« von Gerhart Hauptmann (1862–1946). Und Jenny gehörte zum Organisationskomitee des Kostümballs der deutschen Schriftsteller, Journalisten und Künstler in Böhmen vom 3. Februar 1894. Am 25. Jänner 1894 wurde im Neuen deutschen Theater in Prag die Oper »Die Heimkehr« mit dem Libretto von Rudolf Christoph Jenny und der Musik von Ludwig Grünberger (1839–1896) und am 6. Mai 1894 im Sommertheater des Deutschen Volkstheaters in Königliche Weinberge (Böhmen [Královské Vinohradyzu Prag ‹Praha›, Tschechien]) sein erfolgreichstes, später an zahlreichen Bühnen gespieltes Volksstück »Noth kennt kein Gebot« uraufgeführt.

Rudolf Christoph Jenny in Wien. 1896 bis 1898

1896 übersiedelte Rudolf Christoph Jenny nach Wien, wo sein Stück »Noth kennt kein Gebot« am 12. September 1896 am Raimund Theater erstaufgeführt wurde. Hier trat er dem »Verein ›Arbeiterbühne‹« bei und wurde Sekretär des »Vereins zur Abwehr des Antisemitismus« sowie der »Österreichischen Gesellschaft der Friedensfreunde« von Bertha von Suttner (1843–1914). Als letztgenannte Gesellschaft am 23. April 1897 in Innsbruck eine Leseaufführung des 7. Gesanges von Jennys Epos »Die Dekorierten« veranstalten wollte, wurde diese im letzten Augenblick von der Zensur verboten. Dies erregte Aufsehen, wurde dieser Text doch wenige Tage vorher, am 13. April, im »goldenen Löwen« in Innsbruck im Rahmen des »Akademischen Friedensvereins« unbeanstandet vorgetragen. Am 4. Dezember 1897 wurde in Wien Jennys Einakter »Der Bauernaufstand in Tirol im Jahre 1416 und die Wiedererhebung Friedl’s mit der leeren Tasche« im Rahmen des vom »Tiroler Club« veranstalteten »Tiroler Kirchweihfestes zu Landeck im Jahre 1416« in den Blumensälen der Gartenbau-Gesellschaft uraufgeführt.

Rudolf Christoph Jenny in Innsbruck. 1898 bis 1913

1898 zog Rudolf Christoph Jenny nach Innsbruck, wo er vom 1. März 1898 bis 14 Juli 1900 Redakteur und vom 23. Juli bis 9. August 1898 verantwortlicher Schriftleiter der unabhängigen Tageszeitung »Innsbrucker Nachrichten« (Innsbruck) war. Am 16. Jänner 1899 wurde sein 1895 verfasster Einakter »Die Künstlerkneipe« im Speisesaal des Innsbrucker Hotels »Sonne« und am 21. Oktober 1899 sein Märchenspiel »Das Heimchen am Herd« am Innsbrucker Stadt-Theater uraufgeführt. Jenny war auch Ideengeber und Mitbegründer der Zeitschrift »Der Scherer. Erstes illustrirtes Tiroler Witzblatt für Politik, Kunst und Leben« (Innsbruck), das Sprachrohr von Jung-Tirol, schied aber wegen Unstimmigkeiten mit dem Herausgeber Karl Habermann (1865–1913) schon nach der ersten Nummer vom 1. Mai 1899 aus.1 Ein angestrengter Prozess zwischen den beiden wurde durch einen Ausgleich beigelegt. Im Jänner 1900 wurde Jenny zum Obmann der Innsbrucker »Literatur- und Kunstgesellschaft ›Pan‹« gewählt, und im April 1900 beteiligte er sich am Versuch, in Wien eine »Verlagsgenossenschaft der deutschen Schriftsteller« zu gründen.

Rudolf Christoph Jenny und der »Der Tiroler Wastl«. 1900 bis 1913

Kulturhistorisch bedeutend wurde Rudolf Christoph Jenny mit seiner satirisch-humoristischen Wochenschrift »Der Tiroler Wastl. Illustrierte Sonntagsblätter für Politik, Kunst und Leben in Ernst, Scherz und Laune« (Innsbruck), die ab 4. März 1900 erschien.2 Jenny bestritt die Zeitung weitgehend alleine. Das Blatt zeichnete sich durch eine direkte Sprache und radikalen Antiklerikalismus aus. Jenny, der sich christlich gläubig nannte, trat erst 1908 aus der evangelischen Kirche (H. B.) aus und bezeichnete sich seither als konfessionslos. Vom 10. Oktober 1900 bis 21. Juli 1901 gab er auch die Beilage »Tirol’s Kunst- & Geistesleben. Theater- und Bücherschau« (Innsbruck) heraus, ebenso 1908 die Miniatur-Monatsschrift »Tiroler Pfaffenspiegel« (Innsbruck). 1911 folgten »Das Kirchenlicht« (Salzburg), »Salzburger Kirchenlicht« (Salzburg), »Mährisch-schlesisches Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms« (Brünn) und »Das neue Kärntner Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms« (Klagenfurt).

Der Drucker und Verleger Rudolf Christoph Jenny. 1906 bis 1914

Rudolf Christoph Jenny heiratete Marie Watzlawik, mit der er zwei Töchter hatte: Friedl Jenny, verheiratete Scheibl, und die 1911 bis 1914 als Schauspielerin tätige Elisabeth Jenny, verheiratete von Hartmann. Gemeinsam mit seiner Ehefrau gründete Jenny im Februar 1906 die Firma »Zeitungs- und Akzidenzdruckerei sowie Verlagsgeschäft, offene Handelsgesellschaft«, später umgewandelt zur »Druckerei und Verlagsanstalt R. & M. Jenny, Zeitungs- und Akzidenzdruckerei und Verlagsgeschäft«. Deren wichtigste Bestandteile waren die im Dezember 1906 gegründete »Druckerei R. & M. Jenny« und der im Jänner 1907 gegründete »Tiroler Volksschriften-Verlag R. & M. Jenny«. Am 28. Jänner 1909 endete übrigens ein Streik in der »Druckerei R. & M. Jenny«, nachdem alle Forderungen der Streikenden erfüllt worden waren. In dieser Druckerei wurde auch die einzige Nummer (1. März 1911) des gleich nach seinem Erscheinen beschlagnahmten anarchistischen Organs »Freie Weltanschauung« (Innsbruck) gedruckt, dessen verantwortlicher Redakteur der Drechslergehilfe Karl Hermann (1875–1916) und dessen Herausgeber der Südbahnbeamte Nikolaus Nicolits (1872–?) waren.

Der Schriftsteller Rudolf Christoph Jenny

Daneben war Rudolf Christoph Jenny weiterhin als Dramatiker tätig und erhielt im Jänner 1902 eine Ehrengabe des Zweigvereins Wien der »Deutschen Schillerstiftung«. Am 1. Februar 1902 fand am Deutschen Volkstheater in Prag die Uraufführung seines Volksstücks »Die Sünden der Väter« statt, welches bereits 1896 unter dem Titel »Ein Weihnachtsmärlein« entstanden war. Die Idee zu diesem Werk stammte vom akademischen Maler Karl Krattner (1862–1926), die Musik komponierte Fidelio Finke (1891–1968). Jennys bereits 1898 verfasstes Märchenspiel »Der Nornengünstling« wurde am 30. Jänner 1904 im Innsbrucker Stadttheater uraufgeführt, wobei es bereits am 20. November 1899 eine Leseaufführung im Innsbrucker Hotel »Habsburgerhof« gegeben hatte. Eine andere Form des Theaters betrieb er, als er bei den Gemeinderatswahlen vom Mai 1905 in Innsbruck als Parteiloser und als Konkurrent zur Sozialdemokratie kandidierte. Er bekam aber nur 71 Stimmen, bei den Gemeinderatsergänzungswahlen vom Mai 1906 überhaupt nur 20 und bei den Gemeinderatswahlen vom Mai 1910 lediglich 15 Stimmen. Am 11. März 1907 erfolgte die Uraufführung seines Volksstücks »’s Hoamele« durch F. Exl’s Tiroler Bühne in Mainz (Hessen [Rheinland-Pfalz]) am Kötherhof-Theater. Jenny lebte durchaus gefährlich: Am 25. Februar 1911 schlug ihm der Schriftsteller Richard Wilhelm Polifka (1883–1958), damals Redakteur und Herausgeber der Halbmonatsschrift »Der Föhn« (Innsbruck), im Innsbrucker Café »Maria Theresia« mit einem stumpfen Gegenstand gegen den Kopf und versuchte danach mehrfach, ihm mit einer Hundepeitsche ins Gesicht zu schlagen. Polifka wurde dafür am 17. März 1911 zu einer Woche Arrest verurteilt. Aufsehen erregte »Das Passionsspiel«, welches ab 4. Mai 1912 im Wiener Bürgertheater mehrfach und auch in einer Festvorstellung beim Eucharistischen Kongress am 14. September 1912 aufgeführt wurde. Der angebliche Autor des Stückes, »Pater Hildebrand«, entpuppte sich als Rudolf Christoph Jenny. Schließlich war Jenny auch Mitbegründer des am 29. Dezember 1912 konstituierten »Allgemeinen Journalisten- und Schriftsteller-Vereines für Tirol und Vorarlberg«.

Prozesse von und gegen Rudolf Christoph Jenny. Eine Auswahl

Ein eigenes Kapitel im Leben von Rudolf Christoph Jenny waren die unzähligen Prozesse, die er führte und die gegen ihn angestrengt wurden. Nicht nur, dass unzählige Nummern seiner Zeitschrift konfisziert wurden, es gab auch regelmäßig Presse- und Ehrenbeleidigungsprozesse, von denen hier eine Auswahl wiedergegeben wird:

  • 15. September 1900, Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess von Karl Habermann (1865–1913), Herausgeber der Zeitschrift »Der Scherer« (Innsbruck), gegen Jenny. Auf Dezember 1900 vertagt, fand dieser nicht mehr statt, weil es vorher zu einem außergerichtlichen Vergleich kam.
  • 15. September 1900, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess von Jenny gegen Valentin Evers (1880–1914), Student der Rechtswissenschaften und ehemaliger Consenior der katholischen Verbindung »Austria«. Die Verhandlung wurde vertagt. In der Verhandlung am 15. Dezember 1900 erfolgte ein Freispruch Evers’, gegen den Jenny Nichtigkeitsbeschwerde einlegte, die vom Kassationshof am 11. Oktober 1901 verworfen wurde. Für die darauf folgende Exekution bei Jenny machte dieser den Verteidiger von Evers, den Advokaten Max Kapferer (1866–1950), verantwortlich, und publizierte einen Artikel in seiner Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck), Nummer 122, der 1902 zu einem Folgeprozess (siehe 11. September 1902) führte.
  • 11. September 1902, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess des Advokaten Max Kapferer (1866–1950), christlichsozialer Abgeordneter zum Tiroler Landtag, gegen Jenny wegen des inkriminierenden Artikels in dessen Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck), Nummer 122, als Nachspiel zum Prozess vom 15. Dezember 1900 (siehe 15. September 1900). Jenny wurde freigesprochen.
  • 8. März 1904, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess des Finanzwach-Oberkommissärs i. R. Johann Anton Greußing, Bregenz (Vorarlberg), wegen eines Artikels in der Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) gegen Jenny. Jenny wurde freigesprochen.
  • 3. Dezember 1906, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess von Marie Pfurtscheller, Dienstvermittlerin in Meran (Tirol [Merano / Meran, Italien]) wegen eines Artikels in der Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) gegen Jenny. Jenny wurde freigesprochen.
  • 3. Oktober 1907, Bezirksgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess von Louis Grissemann, d. i. Luis Grissemann (1884–1909), Redakteur der Zeitung »Tiroler Post« (Innsbruck), wegen eines Artikels in der Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) gegen Jenny. Jenny wurde zu 40 Kronen Geldstrafe, ersatzweise vier Tage Arrest, verurteilt.
  • 10. Juni 1910, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess des Weltpriesters Franz Hättenschwiller wegen eines Artikels in der Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) gegen Jenny. Die Verhandlung wurde auf Antrag des Anklägers auf Einvernahme neuer Zeugen vertagt. Vor der für den 11. September 1911 anberaumten Verhandlung gab Jenny eine Ehrenerklärung ab und erwirkte damit einen außergerichtlichen Vergleich.
  • 15. Juli 1910, Bezirksgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess des Schriftstellers Richard Wilhelm Polifka (1883–1958), Redakteur und Herausgeber der Halbmonatsschrift »Der Föhn« (Innsbruck), gegen Jenny. Jenny wurde freigesprochen. Im Berufungsverfahren am Landes- als Berufungsgericht Innsbruckam 28. Oktober 1910 wurde der Freispruch bestätigt, ebenso im Berufungsverfahren am Obersten Gerichts- und Kassationshof Wien am 2. Juni 1911.
  • 12. September 1910, Innsbruck: Prozesstermin für Ludwig Theodor Jakopp, ehemaliger Sekretär des »Verbandes der Gastgewerbetreibenden in Tirol und Vorarlberg« und Redakteur der Zeitung »Gastgewerbe-Blatt« (Innsbruck), gegen Jenny. Jakopp zog seine Ehrenbeleidigungsklage gegen Jenny zurück.
  • 13. September 1910, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess von Jenny gegen Josef Gusler (1872–1930), Chefredakteur der Zeitung »Neue Tiroler Stimme« (Innsbruck), und gegen Karl Ongania (1881–?), Chefredakteur der Zeitung »Allgemeiner Tiroler Anzeiger« (Innsbruck). Der Prozess wurde vertagt, damit Jenny Beweise beibringen könne. In den Verhandlungen vom 28. bis 30. November 1910 wurden die Angeklagten freigesprochen. Der Verteidiger der Gegenseite, Josef Greiter (1866–1957), schrieb nach dem Prozess einen denunziatorischen Brief an die Advokatenkammer, was am 6. und 7. Juli 1911 (siehe dort) ein gerichtliches Nachspiel hatte.
  • 26. Juni 1911, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess, ursprünglich für den 16. und 17. November 1910 angesetzt, der beiden Schriftsetzer Franz Woditzka, Wien, und Ernst Müller, Innsbruck, wegen eines Artikels in der »Buchdruckerwehr« (Wien) gegen die Buchdruckereibesitzer Rudolf Christoph Jenny, Rudolf Zech (1869–1941), Karl Lampe und Alois Koppelstätter (1853–1921), gegen die Buchdruckereidirektoren Franz Pech (1846–1926) und Karl Juda (1868–1935) sowie gegen den verantwortlichen Schriftleiter der »Buchdruckerwehr« Emil Siegel. Der Prozess endete mit einem Ausgleich.
  • 6. und 7. Juli 1911, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess als Nachspiel des Prozesses vom 30. November 1910 (siehe 13. September 1910) von Franz Moritz (1863–1936), Advokat in Innsbruck, Wilhelm Schneider, Rechtsanwalt in Innsbruck, und Jenny gegen Josef Greiter (1866–1957), Advokat in Innsbruck. Greiter wurde zu einer Geldstrafe von 200 Kronen, ersatzweise zehn Tage Arrest, verurteil. Nach mehreren Berufungsverfahren wurde die Verurteilung von Josef Greiter vom Obersten Gerichtshof Wien am 3. März 1914 als ungesetzlich aufgehoben und die vollständige Erneuerung des Verfahrens angeordnet. Die für den 26. Juni 1914 beim Bezirksgericht Innsbruck anberaumte Verhandlung fand nicht mehr statt, da die Anklage zurückgezogen wurde, womit der Angeklagte endgültig freigesprochen wurde.
  • 1. Dezember 1911, Bezirksgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess als Nachspiel des Prozesses vom 7. Juli 1910 (siehe 6. und 7. Juli 1911) von Jenny gegen Josef Greiter (1866–1957), Advokat in Innsbruck. Der Prozess wurde zwecks Erbringung des Wahrheitsbeweises durch den Angeklagten vertagt. In der Verhandlung am 27. Dezember 1911 erfolgte ein Freispruch des Angeklagten. In der von Jenny angestrengten Berufungsverhandlung am Landes- als Berufungsgericht Innsbruck am 1. März 1912 wurde das erstrichterliche Urteil bestätigt.
  • 9. Juni 1913, Schwurgericht Innsbruck: Ehrenbeleidigungsprozess der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams (Tirol) Aloisia Hasler und Maria Mayer wegen eines Artikels in der Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) gegen Jenny. Jenny wurde zu einen Monat Arrest, verschärft durch einen Fasttag, verurteilt. Seine Nichtigkeitsbeschwerde wurde vom Kassationshof Wien am 13. Dezember 1913 als unbegründet verworfen. Jenny trat die Strafe am 11. März 1914 im Landesgericht Innsbruck an.

Die Kosten für die Prozesse von und gegen Rudolf Christoph Jenny hatten einschneidende Folgen. Im August 1913 übergab Jenny seine Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) an den Altkatholiken Ignaz Kutschera (1868–1922). Die »Druckerei und Verlagsanstalt R. & M. Jenny, Zeitungs- und Akzidenzdruckerei und Verlagsgeschäft« verblieb noch im Besitz des Ehepaars Rudolf Christoph und Marie Jenny, allerdings mit dem neuen Mitinhaber Hermann Prechtl (1873–1939), bislang Hauptschriftleiter der »Innsbrucker Nachrichten« (Innsbruck), der sie nach dem Ausscheiden des Ehepaars Jenny im Juni 1914 übernahm, bis 1916 gemeinsam mit Ludwig Aspöck.

Rudolf Christoph Jenny in Wien und im Ersten Weltkrieg. 1913 bis 1917

Rudolf Christoph Jenny übersiedelte noch im August 1913 nach Wien, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen. Vor dem finanziellen Ruin konnte ihn auch ein Aufruf zur Tilgung der Prozesskosten bewahren, den im Juni 1914 die Schriftsteller Ludwig von Ficker (1880–1967) und Arthur von Wallpach (1866–1946) sowie sein langjähriger Rechtanwalt Wilhelm Schneider verschickten. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde k. u. k. Leutnant Rudolf Christoph Jenny am 3. September 1914 zum Kriegsdienst in das Garnisonsspital in Baden (Niederösterreich) einberufen, wo er als Ökonomieoffizier eingesetzt und mit 1. März 1915 zum Oberleutnant befördert wurde. Anfang 1916 erkrankte er an einem Herzleiden, musste sich mehrerer Kuren unterziehen und wurde, wieder diensttauglich, nach Pola (Istrien [Pula, Kroatien]) abkommandiert. Auf der Reise zum neuen Einsatzort musste er von Cilli (Steiermark [Celje, Slowenien]) nach Graz (Steiermark) zurückgebracht werden, wo Jenny am 18. Februar 1917 im Allgemeinen Krankenhaus in Graz seinem Herzleiden erlag. Zurück blieben seine Frau und zwei Töchter, deren eine in die USA ausgewandert war.

Der Anarchist Rudolf Christoph Jenny 

Rudolf Christoph Jenny hatte sich nie als Anarchist bezeichnet und wohl auch nicht als solcher verstanden. Er wurde aber in den anarchistischen Bewegungen wohlwollend aufgenommen und teilweise durchaus als Anarchist wahrgenommen. Jenny unterhielt ab 1912 enge Kontakte zu Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942) und Karl F. Kocmata (1890–1941). Abdrucke von Artikeln Jennys – meist aus seiner Zeitschrift »Der Tiroler Wastl« (Innsbruck) – finden sich in mehreren anarchistischen Zeitungen Österreichs: »Wohlstand für Alle« (Wien) 1912, dessen Vertrieb Jenny für Tirol übernahm, »Der Volkswille« (Graz) 1912 bis 1913, »Neue Freie Worte« (Wien) 1912 bis 1913 und »Zukunft!« (Wien) 1913. Fast alle Beiträge betreffen Jennys scharfe und umfassende Kritik an Kirche und institutionalisierter Religion. Wie sehr Jenny von Anarchisten geschätzt wurde, zeigt Karl F. Kocmatas Nachruf. »Seine wahrhaft freiheitliche Gesinnung« würdigte er ebenso wie »[s]eine an Martin Luther gemahnende Sprech- und Schreibweise, seine persönliche Erscheinung, die ihm innewohnende Lauterkeit«,3 »[…] einer der tapfersten Vorkämpfer gegen Rom […,] ein aufrechter und aufrichtiger Mann, der keine Kompromisse kannte und der durch sein Wirken nicht zuletzt Anteil an der geistigen Revolutionierung des österreichischen und darum revolutionsträgen Volkes hat.« Und Kocmata schloss: »Mit Rudolf Christoph Jenny ist eine wahrhaft eigenartige Gestalt der österreichischen Schriftstellerwelt, soweit diese freiheitlich genannt werden darf, aus dem Leben geschieden.«4

Bücher und Broschüren

  1. Das Leiden Christi. Ein dramatisches Gedicht in zehn Bildern. Wien: Bühnenverlag Dr. O. F. Eirich 1888, [41] S. Erschien unter dem Autorennamen »Rudolf Jenny«.
    b) Das Leiden Christi oder Das Passionsspiel. Die Tragödie der Erlösung in zwölf Aufzügen und zwei stummen Bildern. Zweite Auflage. Zweites tausend. Innsbruck: Tiroler Volksschriften-Verlag (R. & M. Jenny) [1907], VIII, 72 S.
  2. Oswald von Wolkenstein, der letzte Minnesänger. Dramatisches Gedicht in fünf Acten. Prag: Im Verlag der J. G. Calve’schen k. u. k. Hof- und Universitäts-Buchhandlung Ottomar Beyer 1891, [V], 103 S. Betrifft Oswald von Wolkenstein (~1377–1445).
  3. Auszug aus der allgemeinen Weltgeschichte. Aus verschiedenen Lehrbüchern und Geschichtswerken in gedrängter Kürze zusammengestellt von Rudolf Christof Jenny. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 5 Bände:
    I. Theil: Alterthum. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 71 S.
    II. Theil: Mittelalter. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 49 S.
    III. Theil: Neuzeit. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 62 S.
    IV. Theil: Neueste Zeit. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 50 S.
    V. Theil: Oesterreichische Geschichte. Prag: R. Ch. Jenny, Grund und Svaton 1891, 58 S.
  4. Die Heimkehr. Oper in einem Aufzug von Rudolph Christoph Jenny. Musik von Ludwig Grünberger. Prag: Selbstverlag, Druck von Carl Bellmann 1893, 18 S. Komponist: Ludwig Grünberger (1839–1896).
  5. Noth kennt kein Gebot. Ein Volksstück in drei Acten. Prag – Berlin: Verlag von A. Entsch – Druck von Franz Šimáček 1895, 75 S.
    b) Noth kennt kein Gebot. Ein Volksstück in drei Acten. Leipzig: Literarische Anstalt August Schulze 1897, 75 S.
    c) Not kennt kein Gebot. Ein Volksstück in drei Akten. 2., verbesserte Auflage. Innsbruck: Tiroler Volksschriften-Verlag (R. & M. Jenny) [1907], 80 S.
  6. Die Künstlerkneipe. Ein Blick in’s Künstlerleben, in einem Acte. Prag – Berlin: Verlag von A. Entsch – Druck von Franz Šimáček 1895, 27 S.
    b) Die Künstlerkneipe. Ein Blick in’s Künstlerleben, in einem Acte. Leipzig: Literarische Anstalt August Schulze 1897, 27 S.
  7. Fünf Dekorierte. Epos in 7 Gesängen. Auch eine Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg. Mit 7 Bildern von Karl Krattner. Leipzig – Zürich: Druck und Verlag von Th. Schröter 1896, 67 S. und 7 Tafeln. Illustrator: Karl Krattner (1862–1926).
    b) Fünf Dekorierte. Epos in 7 Gesängen. Auch eine Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg. Mit 7 Bildern von Karl Krattner. 2. Auflage. Leipzig – Zürich: Druck und Verlag von Th. Schröter 1896, 67 S. und 7 Tafeln. Illustrator: Karl Krattner (1862–1926).
    c) Fünf Dekorierte. Epos in 7 Gesängen. Auch eine Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg. Mit 7 Bildern von Karl Krattner. 3. Auflage. Leipzig – Zürich: Druck und Verlag von Th. Schröter [1897], 67 S. und 7 Tafeln. Illustrator: Karl Krattner (1862–1926).
  8. Ein Weihnachtsmärlein. Volksstück in vier Aufzügen nach einer Idee vom Kunstmaler Karl Krattner. Musik von Fidelio Finke. Prag – Berlin: Verlag von A. Entsch – Druck von Franz Šimáček [1896], 77 S. Ideengeber: Karl Krattner (1862–1926), Komponist: Fidelio Finke (1891–1968).
    b) Die Sünden der Väter. Volksstück in vier Acten, nach einer Idee des Kunstmalers Karl Krattner. Musik von Fidelio Finke. Leipzig: Literarische Anstalt August Schulze 1897, 77 S. Überarbeitung der Erstauflage. Ideengeber: Karl Krattner (1862–1926), Komponist: Fidelio Finke (1891–1968).
  9. Der Nornengünstling. Ein Märchenspiel aus germanischer Vorzeit in drei Aufzügen. Innsbruck: Tiroler Verlag (F. J. Gaßner) [1901], 70 S.
    b) Der Nornengünstling. Ein Märchenspiel aus germanischer Vorzeit in drei Aufzügen. 2. Auflage. Innsbruck: Tiroler Verlag (F. J. Gaßner) [1905], 70 S.
  10. ’s Alpen-Rösele, oder das Märchen vom Tiroler Glücksring’l. Innsbruck: Verlag von Leopold Fuchs [1902], [48] S.
    A) The little rose of the alps, or The story of the Tyrolese ring of luck. Innsbruck: Published by Leopold Fuchs [1902], [48] S. Englisch: Die kleine Alpenrose oder Die Geschichte des Tiroler Glücksrings.
    B) Rosière des Alpes. Conte de la bague tyrolienne à bonne fortune. Innsbruck: Publiée par Leopold Fuchs [1902], [48] S., Französisch: Tiroler Alpenröschen. Erzählung vom Tiroler Glücksring.
  11. Auf steinigen Wegen. Ein Lebensgang. I. Aus der Kindheit Tagen. Leipzig: Verlag von Georg Wigand [1906], V, 106 S.; mehr nicht erschienen. Autobiografie mit einem Bildnis von Rudolf Christoph Jenny.
  12. ’s Hoamele. Ein Volksstück nach dem Hausmärchen von Carl Dickens »Das Heimchen am Herd«. Innsbruck: Tiroler Volksschriften-Verlag [1907], 80 S. Vorbild: Charles Dickens (1812–1870): The cricket on the hearth. A fairy tale of home. London 1845.
    b) ’s Hoamele. Ein Volksstück nach dem Hausmärchen von Carl Dickens »Das Heimchen am Herd«. 2. Auflage. Innsbruck: Tiroler Volksschriften-Verlag (R. & M. Jenny) [1907], 80 S.
  13. Tiroler Miniatur Hotel- und Geschäfts-Adress-Buch für das Reise-Publikum. In alphabetischer Reihenfolge nach Orten geordnet. [Innsbruck]: [Verlag R. & M. Jenny] 1908, 32 S. Anonym erschienen.
  14. Das schwarze System vor Gericht! Schwurgerichtsprozess des »Tiroler Wastl« Rudolf Christoph Jenny gegen die verantwortlichen Redakteure der frommen Blätter »Tiroler Stimmen« und »Tiroler Anzeiger«. Innsbruck: Druck und Verlag R. & M. Jenny [1911], 158 S. Umschlagtitel: Das schwarze System vor Gericht! Ein lebendiges Kulturkampfbild aus dem heiligen Land Tirol.
  15. Das Passionsspiel in 13 Bildern von P. Hildebrand. Für die Bühne bearbeitet und eingerichtet von Oskar Fronz. Musik, mit Benützung von Bachs »Matthäus-Passion« und Haydens »Sieben letzte Worte« von José Bartolfi. Wien: Verlag F. W. Schmiedell & Co. 1912, ? S. Erschien unter dem Pseudonym »P. Hildebrand«. Bearbeiter: Oskar Fronz (1861–1925); Komponist: José Bartolfi; musikalische Vorlagen: »Matthäus-Passion« von Johann Sebastian Bach (1685–1750), uraufgeführt in der Thomaskirche in Leipzig am 11. April 1727, und »Musica instrumentale sopra le 7 ultime parole del nostro Redentore in croce« (Deutscher Titel: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze) von Joseph Haydn (1732–1809), uraufgeführt 1787.
  16. Das goldene Riesenkalb oder die Arbeiter-Bäckereien im Lichte des Geheimbriefes des Dr. Benno Karpeles an Wiener Banken. Dargestellt vom »Tiroler Wastl«. Innsbruck: Druck und Verlag des »Tiroler Wastl« [1912], 35 S. Erschien unter dem Pseudonym »Tiroler Wastl«. Innentitel: Das goldene Riesenkalb, ein sozialdemokratisches Seitenstück zum babylonischen Turm von Dr. Benno Karpeles.5Betrifft: Benno Karpeles (1868–1938).
  17. Die Muritat von Czenstochau. Eine römische Elegie in ergötzlichen Busch-Versen. Innsbruck: Druck und Verlag des »Tiroler Wastl«, R. & M. Jenny 1913, 117 S. Erschien unter dem Pseudonym »Luzifer«.
    b) Die Muritat von Czenstochau. Eine römische Elegie in ergötzlichen Busch-Versen. 2. Auflage. Innsbruck: Druck und Verlag des »Tiroler Wastl«, R. & M. Jenny 1913, 117 S. Erschien unter dem Pseudonym »Luzifer«.
    c) Die Muritat von Czenstochau. Eine römische Elegie in ergötzlichen Busch-Versen. 3. Auflage. Innsbruck: Druck und Verlag des »Tiroler Wastl«, R. & M. Jenny 1913, 117 S. Erschien unter dem Pseudonym »Luzifer«.
    d) Die Muritat von Czenstochau. Eine römische Elegie in ergötzlichen Busch-Versen. 4. Auflage. Innsbruck: Druck und Verlag des »Tiroler Wastl«, R. & M. Jenny 1913, 117 S. Erschien unter dem Pseudonym »Luzifer«.

Periodika

  1. Der Tiroler Wastl. Unabhängige Wochenschrift Sonntagsblätter für Politik, Kunst und Leben in Ernst, Scherz und Laune (ab Nr. 25 (1900): Der Tiroler Wastl. Sonntagsblätter für Politik, Kunst und Leben in Ernst, Scherz und Laune unabhängige Wochenschrift unabhängige WochenschriftIllustrierte Sonntagsblätter für Politik, Kunst und Leben in Ernst, Scherz und Laune; ab Nr. 105 (1902): Der Tiroler Wastl. Humoristisch-satyrische Sonntagsblätter für Politik, Kunst und Leben, ab Nr. 329 (1906): Der Tiroler Wastl. Frei radikale humoristisch-satyrische Sonntagsblätter für Politik – Kunst – Leben, Nr. 604 (1911); Der Tiroler Wastl. Eine Brandfackel zur Beleuchtung der finsteren Kehrseite Roms und des völkerversklavenden Jesuitismus) (Innsbruck), 1.–18. Jg. (4. März 1900 – 11. Februar 1917), 885 Nummern: Herausgeber und Schriftleiter bis zum 14. Jg. (1913), Nr. 700.
  2. Tirol’s Kunst- & Geistesleben. Theater- und Bücherschau. Beilage zum Tiroler Wastl (Innsbruck), 1.–2. Jg. (10. Oktober 1900 – 21. Juli 1901), 20 Nummern: Herausgeber und Schriftleiter.
  3. Tiroler Pfaffenspiegel. Miniatur-Monatsschrift (Nr. 2: Tiroler Waffenspiegel. Miniatur-Monatsschrift) (Innsbruck), 1. Jg. (August – September 1908), 2 Nummern: Herausgeber und Redakteur.
  4. Salzburger Kirchenlicht. Sonntagsblätter in Ernst, Scherz und Laune über Kultur und Leben (ab Nr. 3 (19. Februar 1911): Salzburger Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms; Nr. 10 (7. Mai 1911): Das neue Salzburger Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms) (Salzburg), 1. Jg. (5. Februar – 7. Mai 1911), 10 Nummern: Herausgeber und Hauptschriftleiter.
  5. Das Kirchenlicht. Sonntagsblätter in Ernst, Scherz und Laune über Kultur und Leben (ab Nr. 7 (25. März 1911): Das Neue Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms) (Innsbruck), 1. Jg. (11. Februar – 1. April 1911), 8 Nummern: Herausgeber und Hauptschriftleiter.
  6. Mährisch-schlesisches Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms (Brünn), 1. Jg.. (7.–14. Mai 1911), 2 Nummern: Herausgeber und Hauptschriftleiter.
  7. Das neue Kärntner Kirchenlicht zur Beleuchtung der Kehrseite Roms (Klagenfurt), 1. Jg. (20. August – 3. September 1911), 3 Nummern: Herausgeber und Hauptschriftleiter.
  8. D’ Hoellenmaschin. Wirksamstes Organ gegen-Stumpfsinn jeder Art (Innsbruck), [1]. Jg. [1912], 1 Nummer: Herausgeber und Hauptschriftleiter.
  9. Ohrfeigen. Parteiloses Organ für sämtliche Parteien (Innsbruck), [1]. Jg. [1912], 1 Nummer: Herausgeber und Hauptschriftleiter; 2. Auflage Innsbruck 1912.

Postkarten

  1. Rud. Chr. Jenny. [Signiert] Baden 31/I.16. E. R. S. Innsbruck: [Verlag des »Tiroler Wastl«] [März 1917], 1 Postkarte.

Nachrufe

Karte
  • 1

    Der Schriftsteller Karl Habermann (1865–1913) war von 1899 bis 1903 Herausgeber der Zeitschrift »Der Scherer« (Innsbruck). Danach war er als Fotograf tätig.

  • 2

    Tiroler Wastl: Der Schauspieler, Sänger, Regisseur, Theaterdirektor und Schriftsteller Emanuel Schikaneder (1751–1812), war Urheber des »Tiroler Wastl« als Typus des lustigen Tirolers mit seiner am 14. Mai 1796 im Theater an der Wien uraufgeführten Oper; vgl. Der Tyroler Wastel. Eine komische Oper in drei Aufzügen von Emanuel Schikaneder. Die Musik ist vom Herrn Haibel. Mitglied des k. k. privil. Wiedner Theaters. Leipzig: bei August Geers 1798, 132 S.; Komponist: Johann Jakob Haibel (1762–1826).

  • 3

    K. F. K. [d. i. Karl F. Kocmata (1890–1941)]: Rudolf Christoph Jenny, in: Neue Bahnen (Wien), 2. Jg., Nr. 6 (27. Februar 1917), S. 1.

  • 4

    [Karl F. Kocmata (1890–1941)]: Rudolf Christoph Jenny, in: Revolution! (Wien), [1]. Jg., Nr. 4 (15. März 1919), S. 3.

  • 5

    Vgl. die Rezension von Karl F. Kocmata (1890–1941): Literatur und Kunst, in: Neue Freie Worte (Wien), 2. Jg., Nr. 52 (18. Oktober 1912), S. 7.