Rosa Urbanek (1846–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
geborene Rosina Müller
tschechische Namensform: Rozyna Müller
auch: Rosina Urbánek
Geburtsdatum
13. Februar 1846
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Hausfrau

Berufe

Vater: Franz Müller: Bäckermeister; Heirat mit:
Mutter: Maria Müller, geborene Swedinek: Hausfrau
Ehe: in Wien am 11. Juni 1876 mit Karl Urbanek (Krzowy, Mähren [Křoví, Tschechien] 27. Juni 1848 – ?), Sohn einer Inwohnerin und eines Inwohners: Kupferschmiedgehilfe; Radicaler
Tochter: Aloisia Maria Urbanek (Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.] 11. März 1877 – vor 1885)
Sohn: Carl Heinrich Urbanek (Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.] 20. September 1878 – Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.] 20. Mai 1881): an Lungenentzündung verstorben
Sohn: Franz Urbanek (Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.] 24. November 1880 – Wien 28. August 1962)
Sohn: Carl Urbanek; d. i. Carl Alois Urbanek (Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich 19. März 1884 – ?)

Biographie

Rosa Urbanek kam nach Wien und stieß wohl durch ihren Ehemann, den Kupferschmiedgehilfen Karl Urbanek (1848–?), zur radicalen Arbeiterbewegung. Am 13. Jänner 1882 wurden in Floridsdorf (Niederösterreich [zu Wien 21.]) Karl und Rosa Urbanek wegen Verbreitung verbotener Druckschriften verhaftet und in das Kreisgericht Korneuburg (Niederösterreich) eingeliefert. Rosa Urbanek musste sich deswegen im Prozess gegen insgesamt fünf Radicale, der vom 9. bis 12. Juni 1882 vor dem Kreis- als Schwurgericht Korneuburg, teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit, verhandelt wurde, verantworten. Sie wurden wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung sowie wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung sowie gegen das Pressegesetz angeklagt. Die Leumundsnoten der Angeklagten verfasste der Polizeikonzipist Franz Hlubek (1854–1883), der auch als Zeuge auftrat und die Angeklagten mit seiner Aussage belastete. Vertrauensmann der Angeklagten war der Buchbindergehilfe Anton Kammerer (1862–1884), der – laut gerichtlicher Feststellung – am 15. Dezember 1883 Franz Hlubek erschießen wird. Rosa Urbanek wurde zwar freigesprochen, aber ihr Ehemann Karl Urbanek wurde wegen Verbrechens und Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung, begangen durch Verbreitung sozialistischer Druckschriften, zu einem Jahr verschärftem Kerker verurteilt. Er verbüßte seine Haftstrafe im Gefangenenhaus Suben (Oberösterreich).

Am 12. Februar 1884 wurde ihr Ehemann Karl Urbanek aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 aus Wien ausgewiesen. Er ging mit seiner Familie zunächst nach Urfahr [zu Linz an der Donau] (Oberösterreich), wo sein Sohn Carl geboren wurde, dann im Frühjahr 1884 nach Budapest (Ungarn), wo Karl Urbanek im September 1884 aus sämtlichen Ländern der ungarischen Krone (also aus der ungarischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie) für immer ausgewiesen und in die österreichische Reichshälfte abgeschoben.

Anfang 1885 emigrierte Rosa Urbanek mit ihrem Ehemann, ihrem vier Jahre alten Sohn Franz und ihrem Baby Carl in die USA, wo sie sich in New York City (New York, USA) niederließ. Spätestens 1890 kehrte die Familie Urbanek nach Wien zurück.

 

Adressen

  • Ungarschitz, Mähren [Uherčice (okres Znojmo), Tschechien], Ungarschitz 47 (Geburtsadresse)
  • Wien 2., Freudenau, Schusterhaufen 113 (1876)
  • Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.], Jedlersdorf 153 (1877)
  • Jedlersdorf, Niederösterreich [zu Wien 21.], Jedlersdorf 245 (1878–1880)
  • Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich, Rudolfstraße 11 (1884)
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