Richard Guttmann (1884–1923)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
20. Oktober 1884
Geburtsort
Sterbedatum
4. Februar 1923
Sterbeort
Religionsbekenntnis
israelitisch

Vater: Samuel Guttmann (Kuczura / Kutzura, Ungarn [Kuzura ‹Куцура‹, zu Opština Vrbas ‹Општина Врбас›, Serbien] 22. Mai 1859 – Wien 25. Februar 1896): Buchdruckereibesitzer; Heirat in Cservenka / Tscherwnka (Ungarn Crvenka ‹Црвенка›, Serbien]) am 27. November 1883 mit:
Mutter: Rosalia Guttmann, geborene Sara Hirschl (Cservenka / Tscherwnka, Ungarn [Crvenka ‹Црвенка›, Serbien] 1863 – Wien 3. Jänner 1934): Buchdruckereibesitzerin
Bruder: Felix Guttmann (Wien 17. August 1886 – ?)
Bruder: Friedrich Guttmann (Wien 17. Februar 1890 – Wien 7. März 1891)
Schwester: Margarethe Cäcilia Guttmann, verheiratete Sterneck; Künstlerinnenname: Margarethe Gerth (Wien 12. Mai 1894 – Schwenningen, Württemberg [zu Villingen-Schwenningen, Baden-Württemberg] 22. Februar 1945, Freitod): Opernsängerin (Mezzosopran, Alt); entzog sich dem Deportationsbefehl vom 7. Jänner 1944 durch Flucht, danach im Untergrund; Heirat in Praha / Prag (Tschechoslowakei [Praha, Tschechien]) am 14. Oktober 1922 mit Berthold Sterneck; d. i. Berthold Stern (Wien 30. April 1887 – München, Bayern 25. November 1943): Opernsänger (Bass); vor der Deportation im Krankenhaus nach Medikamentenverweigerung verstorben
Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Richard Guttmann verlor schon 1896 seinen Vater. Er erlernte den Beruf eines Buchdruckers und arbeitete zunächst in der von seiner Mutter weitergeführten väterlichen Druckerei. Nach Absolvierung der Wiener Handelsakademie wurde er Redakteur der Zeitschrift »Österreichische Reisezeitung« (Wien) sowie der Zeitungen »Neue Freie Presse« (Wien), »Neues Wiener Tagblatt« (Wien) und zuletzt der Wochenzeitung »Der Morgen« (Wien).

1918 stieß Richard Guttmann zur anarchistischen Bewegung um Karl F. Kocmata (1890–1941), wo er bis etwa 1920 aktiv war. Unter anderem sprach Guttmann am Vierten Ver!-Abend am 15. März 1918 im Klubzimmer des »Café Tuchlauben« in Wien 1., Tuchlauben 7, »Zur Psychologie des Kinos«. Und er veröffentlichte auch in dessen Zeitschrift »Ver!« (Wien) und dessen Zeitung »Revolution!« (Wien). Schon immer wieder kränklich, verstarb er am 4. Februar 1923 im Spital der Israelitischen Kultusgemeinde an einer Gehirnblutung.

Adressen

  • Wien 2., Czerningasse 30 (Geburtsadresse)
  • Wien 18., Währinger Gürtel 97 (Sterbeadresse)

Bücher und Broschüren

  1. Die Kinomenschheit. Versuch einer prinzipiellen Analyse. Wien – Leipzig: Anzengruber-Verlag, Brüder Suschitzky 1916, 32 S.
  2. Der Anfänger. Acht Bilder. Berlin: S. Fischer, Verlag 1918 (= Dichtungen und Bekenntnisse aus unserer Zeit. 1.), 108 S.
  3. Variété. Beiträge zur Psychologie des Pöbels. Wien – Leipzig: Deutsch-österreichischer Verlag 1919, 95 S.

Herausgeber

  1. Ernst von Feuchtersleben (1806–1849): Ernst Frhrn. v. Feuchterslebens ausgewählte Werke. Fünf Teile in einem Bande. Herausgegeben von Richard Guttmann. Leipzig: Max Hesse [1907], 584 S.

Übersetzungen

  1. Henrik Pontoppidan (1857–1943). Der alte Adam. Zwei Romane. (Autorisierte Übersetzung von Richard Guttmann.) München: Süddeutsche Monatshefte 1912, 368 S. Enthält: Ein Ferienabenteuer; Das ideale Heim. Original: Den gamle Adam. 1894.
  • Ver! (wien) 1918
  • Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919
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