Karl Hanslitschek (1850–1935)

Persönliche Daten
Namensvarianten
ungarische Namensform: Károly Hanslitschek
slowakische Namensform: Karol Hanzlíček
tschechische Namensform: Karel Hanzlíček
Geburtsdatum
10. Januar 1850
Sterbedatum
1935
Sterbeort
Religionsbekenntnis
evangelisch

Mutter: Susanne Hanslitschek; ungarische Namensform: Zsuzsanna Hanslitschek
Vater: unbekannt
Ehe: mit Paulina Sikmund; ungarische Namensform: Paulina Zikmund: Hausfrau
Tochter: Maria Magdalena Hanslitschek; ungarische Namensform: Mária Magdaléna Hanslitschek (Pozsony / Preßburg, Ungarn [Bratislava, Slowakei] 25. Mai 1882 – ?)
Sohn: Ede Hanslitschek (Pozsony / Preßburg, Ungarn [Bratislava, Slowakei] 11. Oktober 1885 – ?)

Biographie

Karl Hanslitschek kam bereits als Kind nach Pozsony / Preßburg (Ungarn [Bratislava, Slowakei]), wo er die Normalschule besuchte und eine Lehre als Tischler absolvierte. Er schloss sich schon jung der sozialistischen Arbeiterbewegung an, war am 16. August 1869 Mitbegründer und 1876 bis 1893 Obmann des »Munkásképző Egylet Előre« (Arbeiter-Bildungsverein Vorwärts). Es war dies der erste Arbeiterbildungsverein in der heutigen Slowakei. Seit 1. März 1879 war er Herausgeber und Redakteur der Zeitung »Die Wahrheit« (Preßburg), die aber aufgrund behördlicher Verfolgung am 25. März 1880 nach sieben Nummern eingestellt wurde. Am 27. April 1880 wurde Hanslitschek vom Gerichtshof Preßburg wegen seiner Zeitung des presspolizeilichen Vergehens, der unbefugten Veröffentlichung politischer Artikel und der fehlenden Kaution für die Zeitung angeklagt und zu acht Tagen Kerker sowie 30 Gulden Geldstrafe verurteilt. Karl Hanslitschek, hauptberuflich als Tischlergehilfe tätig, wurde Mitglied der im Mai 1880 gegründeten »Magyarországi Általános Munkáspárt« (Ungarische Allgemeine Arbeiterpartei). Bereits am 12. Juli 1880 erfolgte bei ihm eine Hausdurchsuchung, bei der Korrespondenz aus London (England) beschlagnahmt wurde. Als Fortsetzung seiner Zeitung veröffentlichte Hanslitschek dann zwischen 1. Jänner und 12. Februar 1881 vier Nummern der Zeitung »Der Zeitgeist« (Preßburg). Hanslitschek stand nur kurzzeitig der radicalen Arbeiterbewegung nahe, schloss sich dann aber wieder der gemäßigten Sozialdemokratie an. Am 24. Jänner 1882 wurde er zwar unter dem Verdacht der Aufreizung verhaftet, aber bereits am nächsten Tag wieder freigelassen.

1893 übersiedelte Karl Hanslitschek nach Budapest (Ungarn), wo er Kanzleiangestellter der »Vseobecnej robotnickej nemocenskej a invalidnej pokladnice« (Allgemeine Arbeiterkranken- und Invaliditätskasse) wurde. Hanslitschek war auch langjähriger Sekretär des »Verbands der sozialdemokratischen Arbeiterjugend für die deutschen Gebiete der tschechoslowakischen Republik«, wobei er zunehmend marxistisch-leninistische Positionen vertrat. Nach seinem Rückzug aus der Politik wurde Karl Hanslitschek weitgehend vergessen und starb 1932 oder 1935 in Budapest (Ungarn).

Adressen

  • Szentgyörgy / St. Georgen, Ungarn [Svätý Jur, Slowakei], Prostredná ulica 27 (Geburtsadresse)
  • Pozsony / Preßburg, Ungarn [Bratislava, Slowakei], Promenade 24 (1882)
  • Pozsony / Preßburg, Ungarn [Bratislava, Slowakei], Ziringer utca 36 (1885)

Bücher und Broschüren

  1. Die Reise in den Mond. Preßburg: Verlag von Karl Hanslitschek 1880, 2 Bände:
    1. Band. Die Reise in den Mond. I. Theil. Separatabdruck des social-ökonomischen Volksblattes »Die Wahrheit«. Preßburg: Verlag von Karl Hanslitschek 1880, 15 S. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Landes- als Pressgericht Wien vom 6. September 1880 in Österreich verboten.
    2. Band: Die Reise in den Mond. II. Theil. Separatabdruck des social-ökonomischen Volksblattes »Die Wahrheit«. Preßburg: Verlag von Karl Hanslitschek 1880, 47 S.
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