Franz Vögerl (1846–1916)

Der Schneidermeister Franz Vögerl schloss sich schon früh der sozialistischen Arbeiterbewegung an, wurde Obmann des von ihm im Dezember 1874 mitbegründeten »Fachvereins der Kleidermacher« in Steyr (Oberösterreich) und des am 27. Mai 1881 aufgelösten »Allgemeinen Arbeitervereins für Steyr und Umgebung«. Schon im März 1878 wurde bei ihm eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der zahlreiche sozialistische Schriften beschlagnahmt wurden. Und im Dezember 1880 wurde Franz Vögerl vom Kreis- als Schwurgericht Wels (Oberösterreich) des Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung angeklagt, aber freigesprochen. Er hatte aus dem »Magyar munkás-naptár az 1880. Szökő évre. III. évfolyam« (Budapest; Ungarischer Arbeiterkalender für 1880. Schaltjahr. III. Band) der »Magyarországi Általános Munkáspárt« (Ungarische Allgemeine Arbeiterpartei) ein Gedicht rezitiert. Franz Vögerl trug wesentlich dazu bei, dass Steyr eine Hochburg der radicalen Arbeiterbewegung in Oberösterreich wurde. 1886 war er auch Obmann der »Allgemeinen Arbeiter-Krankenkasse in Steyr«.

Nach dem so genannten Einigungsparteitag von Hainfeld (Niederösterreich) zur Jahreswende 1888/1889 schloss sich Franz Vögerl der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« an. Er war bis zu seinem Tod – er starb an Tuberkulose – für die Sozialdemokratie aktiv.

Adressen

• Unterdambach [zu Garsten], Oberösterreich, Unterdambach 49 (Geburtsadresse)

• Steyr, Oberösterreich, Bergstraße 20 (1882)

• Steyr, Oberösterreich, Franz-Josefs-Platz 14 (1888)

• Steyr, Oberösterreich, Franz-Josefs-Platz 8 (Sterbeadresse)