Franz Rockenbauer (1858–1895)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Franz Rockenbauer (Niederfladnitz [zu Hardegg], Niederösterreich 3. September 1825 – Graz, Steiermark 13. August 1884): Bäckermeister; Heirat mit:
Mutter: Franziska Rockenbauer, geborene Geier (um 1821 – Graz, Steiermark 3. April 1884): Hausfrau
Ehe: in Graz (Steiermark) am 7. Jänner 1883 mit Katharina Franziska Spausta (Laibach, Krain [Ljubljana, Slowenien] 23. April 1858 – Graz, Steiermark 15. Jänner 1937), Tochter einer Hausfrau und eines Kondukteurs: Einlegerin in einer Druckerei, Hausfrau; Trauzeugen waren der Schuhmachermeister Franz Kabelka (~1850–1922) und der Schuhmachergehilfe Josef Scheucher
Sohn: Franz Seraphin Johann Rockenbauer (Graz, Steiermark 1. Juli 1883 – ?): Tapezierermeister
Tochter: Leopoldine Rockenbauer (Graz, Steiermark 10. Oktober 1886 – Graz, Steiermark 17. März 1976)
Tochter: Anna Rockenbauer, verheiratete Steiner (Graz, Steiermark 9. April 1888 – Graz, Steiermark 28. Dezember 1969): Buchbinderarbeiterin, Papierfalzerin
Tochter: Josefa Hermina Rockenbauer (Graz, Steiermark 7. August 1894 – Graz, Steiermark 14. Dezember 1894): an Bronchitis verstorben
Biographie
Franz Rockenbauer absolvierte eine Schuhmacherlehre und arbeitete als Schuhmachermeister in Graz (Steiermark), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Als er im Jänner 1883 heiratete, waren der Schuhmachermeister Franz Kabelka (~1850–1922) und der Schuhmachergehilfe Josef Scheucher Trauzeugen.
Am 5. Februar 1884 traf die Verfolgung der radicalen Arbeiterbewegung die Steiermark hart. Aufgrund der Denunziation des vom Landes- als Schwurgericht Graz am 30. Jänner 1884 wegen Hochverrats zu acht Jahren schwerem Kerker verurteilten Schuhmachergehilfen Franz Pronegg (1833–1886) wurden am 5. Februar 1884 in Graz zweiundzwanzig Radicale verhaftet, darunter auch Franz Rockenbauer. Vom 11. bis 25. Juni 1884 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Graz der Prozess gegen die zweiundzwanzig Radicalen wegen Verbrechens des Hochverrats statt, darunter Franz Rockenbauer. Sie wurden angeklagt, mittels Sammlung von Geldern zur Anschaffung von Waffen, Munition, Sprengmitteln und revolutionären Druckschriften, durch Anwerbung weiterer Mitglieder, persönlichen Unterricht und tatsächliche Verbreitung solcher Druckschriften, welche die Vorbereitung einer gewaltsamen Erhebung der Arbeiter bezwecken, Handlungen unternommen zu haben, welche auf eine gewaltsame Veränderung der Regierungsform und auf die Herbeiführung einer Empörung oder eines Bürgerkriegs gerichtet wären. Kernstück der Anklage war der angebliche Beschluss, Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) bei seiner Reise nach Graz im April 1883 mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Franz Rockenbauer soll nicht nur Mitglied einer geheimen Gesellschaft gewesen sein, sondern soll unter anderem bei einer geheimen Versannlung vor dem Lokal Wache gestanden haben. Von der Anklage des Hochverrats und des versuchten Attentats auf den Kaiser wurden alle Angeklagten, allerdings wurde Franz Rockenbauer wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe zu achtzehn Monaten Kerker verurteilt.
Kategorien
Adresse
- Radkersburg [Bad Radkersburg], Steiermark, Stadt 135 (Geburtsadresse)
- Graz, Steiermark, Josefigasse 45 (1883)
- Graz, Steiermark, Sigmundstadl 28 (1894)
Karte
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Autor: Reinhard Müller
Version: Februar 2025
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