Franz Kabelka (1849–1922)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
13. Juli 1849
Sterbedatum
22. Februar 1922
Sterbeort
Berufe

Vater: Johann Kabelka: Keuschler; Heirat mit:
Mutter: Maria Kabelka, geborene Heister: Keuschlerin
Ehe: in Graz (Steiermark) am 29. August 1880 mit Josepha Mautner (St. Anna am Aigen, Steiermark 24. Dezember 1856 – ?), Tochter einer Handarbeiterin: Dienstmagd
Sohn: Franz Kabelka (Graz, Steiermark 2. März 1881 – Graz, Steiermark 23. September 1883)
 

Biographie

Der aus Böhmen [Tschechien] gebürtige Franz Kabelka absolvierte eine Schuhmacherlehre und arbeitete als Schuhmachermeister in Graz (Steiermark), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er war im Jänner 1883 Trauzeuge des Schuhmachergehilfen Franz Rockenbauer (1858–1895).

Am 5. Februar 1884 traf die Verfolgung der radicalen Arbeiterbewegung die Steiermark hart. Aufgrund der Denunziation des vom Landes- als Schwurgericht Graz am 30. Jänner 1884 wegen Hochverrats zu acht Jahren schwerem Kerker verurteilten Schuhmachergehilfen Franz Pronegg (1833–1886) wurden am 5. Februar 1884 in Graz zweiundzwanzig Radicale verhaftet, darunter auch Franz Kabelka. Vom 11. bis 25. Juni 1884 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Graz der Prozess gegen die zweiundzwanzig Radicalen wegen Verbrechens des Hochverrats statt, darunter Franz Kabelka. Sie wurden angeklagt, mittels Sammlung von Geldern zur Anschaffung von Waffen, Munition, Sprengmitteln und revolutionären Druckschriften, durch Anwerbung weiterer Mitglieder, persönlichen Unterricht und tatsächliche Verbreitung solcher Druckschriften, welche die Vorbereitung einer gewaltsamen Erhebung der Arbeiter bezwecken, Handlungen unternommen zu haben, welche auf eine gewaltsame Veränderung der Regierungsform und auf die Herbeiführung einer Empörung oder eines Bürgerkriegs gerichtet wären. Kernstück der Anklage war der angebliche Beschluss, Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) bei seiner Reise nach Graz im April 1883 mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Von der Anklage des Hochverrats und des versuchten Attentats auf den Kaiser wurden alle Angeklagten, Franz Kabelka gänzlich freigesprochen.

Franz Kabelka schloss sich später der Sozialdemokratie an, wo er als Vorstand  der  Grazer »Genossenschaft der Schumacher« ein wichtiger Gewerkschaftskativist war. Außerdem war er Direktionsmitglied der »Grazer Genossenschaftsbank« (ehemaliger »Allgemeiner Grazer Selbsthilfeverein«) und von 1906 bis zu seinem Tod Mitglied der Grazer Handels- und Gewerbekammer. Franz Kabelka verstarb am 22. Februar 1922 im Krankenhaus Graz-West an den Folgen eines am Vortag erlittenen Schlaganfalls.

  • Graz, Steiermark, Fellingergasse 12 (1880)
  • Graz, Steiermark, Annenstraße 17 (1883)
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