Alf Jørgensen (1875–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Alfred Jørgensen
Pseudonym: Alf Jörgensen
Geburtsdatum
1875
Biographie

Alf Jørgensen, ein dänischer Staatsbürger, war damals als Kontorist und Übersetzer technischer Literatur in Flensburg (Preußen [Schleswig-Holstein]) tätig, als er im August 1912 von Karl F. Kocmata (1890–1941) kontaktiert wurde. Jørgensen hatte gerade seine kritische Studie über Karl Kraus (1874–1936) publiziert und sollte nun auch in Kocmatas Zeitschrift »Das Gesindel« (Wien) veröffentlichen: »der Name ist witzig gewählt«.1 Und er teilte Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942) mit: »Auf freundliche Aufforderung von Herrn Kocmata habe ich für ›Das Gesindel‹ einen kleinen Artikel geschrieben. Ich fasste den Titel der Zeitschrift als in dem Sinne gewählt auf: das junge Wien nimmt unbehelligt von vornherein den Namen an, den Ihr Bourgeois uns beschimpfend beilegen werdet, Euer Lob verbitten wir uns als Beleidigung.«2 Jørgensen, ein radikaler Antimilitarist, hegte zweifelsohne Sympathien für den Anarchismus, auch wenn er Ramus gegenüber betonte, er wolle sich nicht »mit dem Gruss eines Anarchisten […] verabschieden, […] weil ich kein Recht habe, mir diesen Namen beizulegen. Allerdings folge ich mehr einigen führenden Persönlichkeiten als einem Parteiprogramm.«3 Der Kontakt zu Pierre Ramus, für den er anarchistische Literatur aus dem Dänischen übersetzte und dessen »überzeugungstreues, fleissiges und tüchtiges Wirken«4 er würdigte, blieb auf das Jahr 1912 beschränkt. Anders verhielt es sich mit Karl F. Kocmata. Dieser kündigte Jørgensen noch 1917 als Mitarbeiter seiner Zeitschrift »Ver!« (Wien) an und wollte 1921 dessen – allerdings nicht erschienene – Schrift »Karl Kraus, die Presse und der Krieg« in seiner Schriftenreihe »Stimmen aus der Zeit. Flugschriften des ›Ver!« im »Verlage des ›Ver!‹« veröffentlichen.

Adressen

  • Flensburg, Preußen [Schleswig-Holstein], Burghof 6 (1912 bis 1913)

Bücher und Broschüren

  1. Karl Kraus. Der Heinefresser und die Ursachen. Eine Studie über moderne Journalistik. Flensburg: Druck und Verlag: Buchdruckerei Schützer & Schmidt [1912], 31 S.5 Erschien unter dem Autorennamen »Alf Jörgensen«. Betrifft Karl Kraus (1874–1936).
  2. Jens Alsing, en sønderjysk Journalist. Billeder og Karikaturer fra en Fredens Nationalitetskamp. Korsar: N. Zachariassen Bogtrykkeri 1919, 159 S. Dänisch: Jens Alsing, ein südjütländischer Journalist. Bilder und Karikaturen aus einem Friedens-Nationalitätskampf.
Karte
  • 1

    Alf Jørgensen: Brief an [Rudolf] Grossmann [alias Pierre Ramus] in [Klosterneuburg]. Flensburg, am 1. September 1912, im Nachlass Pierre Ramus, Mappe 9, im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam.

  • 2

    Alf Jørgensen: Brief an [Rudolf] Grossmann [alias Pierre Ramus] in [Klosterneuburg]. Flensburg, am 11. September 1912, im Nachlass Pierre Ramus, Mappe 9, im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam.

  • 3

    Alf Jørgensen: Brief an [Rudolf] Grossmann [alias Pierre Ramus] in [Klosterneuburg]. Flensburg, am 11. September 1912, im Nachlass Pierre Ramus, Mappe 9, im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam.

  • 4

    Alf Jørgensen: Brief an [Rudolf] Grossmann [alias Pierre Ramus] in [Klosterneuburg]. Flensburg, am 11. September 1912, im Nachlass Pierre Ramus, Mappe 9, im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam.

  • 5

    Vgl. die Rezensionen von [Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942)]: Vom Büchertisch. [/] Alf Jörgensen. Karl Kraus. Der Heinefresser und die Ursachen, in: Ohne Herrschaft. Literarisches Beiblatt des »Wohlstand für Alle« (Wien), 5. Jg., Nr. 8 (August 1912), S. [2], und von Karl F. Kocmata (1890–1941): Literatur und Kunst, in: Neue Freie Worte (Wien), 2. Jg., Nr. 46 (6. September 1912), S. 7.