August Peklo

Persönliche Daten
Berufe
Biographie

August Peklo absolvierte eine Schriftsetzerlehre und arbeitete in Wien als Schriftsetzergehilfe. 1889 wurde er Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«, innerhalb der er sich schon früh der Opposition um die Zeitung »Die Volkspresse« (Wien) anschloss, deren Wortführer der Schriftsetzer Rudolf Hanser (1859–1909) und der Porzellanmaler Adolf Heimann (1853–?) waren. August Peklo wurde am 13. Jänner 1891 in den Ausschuss des »Arbeiter-Bildungsvereins ›Bildungsquelle‹« und 1892 zum Obmann des »Lese- und DiskutiervereinsVerein ›Solidarität‹« in Wien 10. gewählt.

Im Mai 1892 entstand innerhalb dieser Opposition der Unabhängigen eine neue Gruppe – also eine Opposition innerhalb der Opposition –, als deren Wortführer zunächst der Schuhmachergehilfe Edmund Frank (1857–?) auftrat. Noch vor dem dritten Parteitag der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«, der vom 5. bis 9. Juni 1892 in Wien stattfand, trennte sich diese Gruppe von der Opposition um die Zeitung »Die Volkspresse« und beschloss gemeinsam mit dem Schneidergehilfen Johann Risman (1864–1936) die Gründung einer neuen Partei und einer eigenen Zeitung. Für Pfingsten, Anfang Juni 1892, berief ein Exekutiv-Komitee, dem auch August Peklo angehörte, eine § 2-Versammlung von oppositionellen Sozialisten nach Wien ein. In einem mit »Wien, am 15. Mai 1892« datierten, an die kritisch gesinnten Unabhängigen gerichteten Zirkular wandte sich dieses Exekutiv-Komitee gegen die Opposition um »Die Volkspresse«. Bald danach, wiederum in einer ganz vorschriftsmäßig einberufenen § 2-Versammlung, wurde in Wien am 7. August 1892 die Partei der unabhängigen Socialisten konstituiert. Geleitet wurde diese von einem sogenannten Zehner-Ausschuss, dem auch wieder August Peklo angehörte. In dieser bald nicht mehr »Partei« genannten Organisation sammelten sich jene Anarchisten, die sich nun Unabhängige Socialisten nannten. Diese hatten seit 27. August 1892 auch ein eigenes Organ, die Zeitung »Die Zukunft« (Wien). Gleich nach dem Erscheinen deren erster Nummer fanden bei mehreren Unabhängigen Socialisten in Wien Hausdurchsuchungen statt, darunter auch bei August Peklo, der nach § 23 des Strafgesetzbuches angeklagt, aber freigesprochen wurde. Der engagierte Unabhängige Socialist Peklo wurde 1894 zum Obmann-Stellvertreter des am 2. Oktober 1896 von der niederösterreichischen Statthalterei behördlich aufgelösten »Politischen Vereins ›Zukunft‹« gewählt.

Später schloss sich August Peklo der Sozialdemokratie an und war vor allem gewerkschaftlich engagiert. Er war 1904 bis 1906 Obmann des »Vereins graphischer Hilfsarbeiter und -Arbeiterinnen sowie deren verwandten Gewerbe für Niederösterreich« und wurde Herausgeber und verantwortlicher Redakteur der 1905 bis 1906 erschienene Zeitschrift »Der graphische Hilfsarbeiter. Zeitschrift für die in graphischen Anstalten beschäftigten Hilfsarbeiter und -Arbeiterinnen. Organ des Vereines graphischer Hilfsarbeiter« (Wien). Zu Ostern 1908 war August Peklo einer der Vorsitzenden bei der ersten Generalversammlung des »Reichsvereins der Buch-, Steindruckerei-, Zeitungs- und Schriftgießereihilfsarbeiter und -Arbeiterinnen Österreichs«.

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