Ignaz Buriánek (1859–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: Ignác Buriánek
deutsche Namensform: Ignaz Burianek
Geburtsdatum
1859
Berufe
Biographie

Ignaz Buriánek absolvierte eine Drechslerlehre und kam nach Wien, wo er als Drechslergehilfe arbeitete und sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Am 11. März 1888 fanden zum letzten Mal die Feiern für die so genannten Märzgefallenen von 1848 (►14. März 1880 und ►11. August 1888) am Schmelzer Friedhof in Rudolfsheim (Niederösterreich [zu Wien 15.]) statt. Als sich Anhänger der Radicalen vor dem Grabdenkmal versammelten, wurde Ignaz Buriánek von einem Polizeibeamten aufgefordert, ihn zwecks Aufnahme seiner Personalien in die Friedhofskanzlei zu begleiten. Bei den Radicalen entstand Unruhe, viele riefen »Freilassen!«. Doch der Beamte bestand auf seiner Aufforderung und nahm Ignaz Buriánek wegen Beschimpfung der Polizei und der Missachtung des Verbots der Hoch-Rufe fest. In der Friedhofskanzlei wies sich Buriánek aus, doch wurden bei ihm unter anderem sechs Krawattennadeln mit einer geballten Faust gefunden. Am 5. April 1888 fand vor dem Bezirksgericht Sechshaus (Niederösterreich [zu Wien 15.]) der Prozess gegen Ignaz Buriánek wegen Amtsehrenbeleidigung durch Beschimpfung der Polizeibehörde statt. Da der Mitangeklagte, der Schlossergehilfe Michael Hruschka (1844–1914), zum Prozess nicht erschienen und unter der angegebenen Adresse nicht aufzufinden war, wurde der Prozess vertagt. Am 19. April 1888 wurde der Prozess fortgesetzt und Ignaz Buriánek freigesprochen.

  • Ottakring, Niederösterreich [zu Wien 16.], Schottengasse 33 [Redtenbachergasse] (Wohnadresse 1888)
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