Franz Doležal (1851–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist František Doležal
deutsche Namensform: Franz Doleschal
Geburtsdatum
Februar 1851
Berufe
Biographie

Franz Doležal, gebürtig und zuständig nach Chejnow (Böhmen [Chýnov, Tschechien], kam nach Urfahr [zu Linz an der Donau] (Oberösterreich), wo er als Tischlergehilfe arbeitete und sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Am 14. Dezember 1884 begann unter Leitung des am Vorabend aus Wien angereisten Regierungsrats Karl Anton Breitenfeld (1830–1900), Vorstand des Sicherheits-Bureaus in Wien, die große Verhaftungswelle unter den oberösterreichischen Radicalen im Zuge von Hausdurchsuchungen in Linz an der Donau (Oberösterreich) und in Urfahr. In Urfahr wurden im Zuge dieser von Gendarmen durchgeführten Hausdurchsuchungen mehrere Radicale verhaftet: der Tischlergehilfe Franz Doležal (1851–?) und der aus Gloggnitz (Niederösterreich) durch die Ausnahmsverordnungen vertriebene Schneidergehilfe und jetzige Schreiber Ludwig Philipp Schrödl (1851–1888) sowie die beiden kurz darauf wieder aus der Haft entlassenen, aber später neuerlich verhafteten Radicalen: der Schneider Arnold Mrňa (1860–?) und der Sattlergehilfe Anton Schenk (1842–1927). Gefunden wurden bei den Hausdurchsuchungen eiserne Walzen und Bestandteile einer Druckpresse, mehrere Projektile, teils chiffrierte Briefe und anarchistische Druckschriften, weshalb alle Verhafteten zunächst in das Polizei,Kommissariat Linz eingeliefert und nach Verhören am 16. Dezember 1884 ins Landesgericht Linz überstellt. Arnold Mrňa und Anton Schenk wurden aber schon am 16. Dezember 1884 aus der Haft entlassen. Im Prozess, der am 5. Februar 1885 vor dem Landesgericht stattfand, wurde Schrödl, der bei einer Verhaftung einen Degenstock bei sich trug, wegen Übertretug des Waffenpatents zu vierundzwanzig Stunden Arrest verurteilt, wegen versuchter Zusammenstellung einer geheimen Presse Franz Doležal zu acht Tagen und Vinzenz Wiener zu drei Tagen Arrest. Nach Verbüßung der Strafe wurde Franz Doležal vom Strafgericht Linz an die Linzer Gemeinde-Vorstehung überstellt und von dieser aus dem Kronland Oberösterreich polizeilich abgeschafft und am 14. Februar 1885 in seine Heimatgemeinde abgeschoben.

Adressen

Urfahr [zu Linz an der Donau] (Oberösterreich), Pflaster 35 (1884)

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