Max Süß (1855–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
falsche Namensschreibweis: Max Suess
Geburtsdatum
1855
Geburtsort
Berufe
Biographie

Der Buchbindergeselle Max Süß kam nach Wien, wo er Mitglied des Wiener »Arbeiter-Bildungsvereins« wurde und bei dem er auch einige Zeit als Obmann-Stellvertreter fungierte. Er schloss sich schon früh der radicalen Arbeiterbewegung an. Am 3. Juli 1881 wurden um 22 Uhr im Café »Wenzel Sappé« (Wenzel Maschkowitz) in Wien 6., Gumpendorfer Straße 64, sechs Radicale verhaftet, von denen vier am 4. Juli 1881 wieder freigelassen wurden. Der Tischlergehilfe Josef Sagradischnig (1858–?) wollte gerade die Statuten eines zu gründenden geheimen Clubs erklären, als die Polizei zuschlug. Sofort wurden der Spenglergeselle Otto Konrad (~1852–?), der Tischlergehilfe Josef Heintel (~1856–?), der Tischlergehilfe Franz Maletschek (1860–?), der Arbeiter Karl Neumayer, Josef Sagradischnig und Max Süß verhaftet. Da sich Karl Neumayer als Zeuge zur Verfügung stellte, wurde der Prozess nur gegen die fünf anderen Verhafteten geführt. Dieser geheime Club, für den seit 2. Juni 1881 Mitglieder angeworben worden waren, war der erste und einzige geheime Club in Wien, dessen Mitglieder namentlich bekannt sind. Am 26. August 1881 fand vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien – wegen der Aussage des Kronzeugen Karl Neumayer unter Ausschluss der Öffentlichkeit – der Prozess gegen fünf Radicale statt. Otto Konrad, Josef Heintel, Franz Maletschek, Josef Sagradischnig und Max Süß wurden des Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung durch Bildung einer geheimen Gesellschaft angeklagt. Aufgrund der Denunziation Neumayers wurden der Hauptangeklagte Josef Sagradischnig zu vier Monaten strengen Arrest, Josef Heintel zu zwei Monaten, Otto Konrad und Max Süß zu je einem Monat sowie Franz Maletschek, der voll geständig war, zu vierzehn Tagen strengen Arrest verurteilt. Der aus Bayern gebürtige Max Süß wurde aus sämtlichen im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (also der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie) am 15. Oktober 1881 nach Baiern ausgewiesen: »Nach Baiern. [...] 6 Süß Max, Buchbindergeh., aus Walldkirchen in Baiern, 26 J. als, l., 1.70m gr., mit vollem Ges., br. H., gr. Aug., am 15. Oktober 1881 vom k. k. Land.-Ger. Wien nach weg. Vergehens gegen die öffentl. Ruhe u. Ordnung verb. 1monatlstr. Arreststrafe.«1Auch der aus Preußen stammende Otto Konrad wurde am 17. Oktober 1881 aus sämtlichen im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern (also der österreichischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie) nach Sachsen ausgewiesen.

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