Simon Starck (1865–1939)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Mutter: Anna Maria Stark (Elbogen, Böhmen [Loket, Tschechien] ? – ?), Tochter einer Hazsfrau und eines Lehrers: Hausfrau
Vater: unbekannt
Ehe: in Maria Kulm (Böhmen [Chlum Svaté Maří, Tschechien]) am 28. Mai 1895 mit Katharina Hoyer (Haberspirk, Böhmen [Habartov, Tschechien] 22. Februar 1873 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Kohlenarbeiters: Hausfrau
Tochter: Bertha Katharina Stark, verheiratete Klier (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 12. November 1895 – ?): Heirat in Falkenau an der Eger (Böhmen [Sokolov, Tschechien]) am 3. November 1917 mit Franz Klier
Sohn: Andreas Johann Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 15. Dezember 1896 – Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 31. Dezember 1896)
Tochter: Emma Mathilde Sophie Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 17. September – Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 24. Dezember 1903)
Tochter: Anna Stark (Tachau, Böhmen [Tachov, Tschechien] 5. März 1901 – Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 11. Dezember 1901)
Tochter: Mathilde Stark, verheiratete Unger (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 4. Juli 1902 – ?): Heirat in Sokolov (Tschechoslowakei [Tschechien]) am 14. Oktober 1923 mit Josef Unger (Schönwerth, Böhmen [Krásná, zu Kraslice, Tschechien] 29. Mai 1898 – ?): Schlosser
Tochter: Anna Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 22. Dezember 1903 – Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 18. Februar 1907)
Sohn: Hugo Anton Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 26. März 1906 – Sokolov, Tschechoslowakei [Tschechien] 23. Juni 1919)
Tochter: Emilie Stark, verheiratete Gemeinhardt (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 5. Mai 1909 – ?): Heirat in Sokolov (Tschechoslowakei [Tschechien]) am 7. September 1929 mit Johann Gemeinhardt (Graslitz, Böhmen [Kraslice, Tschechien] 31. Oktober 1907 – ?): Elektromonteur
Sohn: Emil Nikolaus Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 9. November 1910 – ?): Heirat in Oloví (Tschechoslowakei [Tschechien]) am 7. Juli 1934 mit Anna Hedwig Gebauer
Tochter: Gisela Anna Stark (Falkenau an der Eger, Böhmen [Sokolov, Tschechien] 10. Februar 1913 – Sokolov, Tschechoslowakei [Tschechien] 19. Dezember 1918)
Biographie
Simon Starck besuchte die Volks- und Bürgerschule und war anschließend Bergarbeiter, dann sozialdemokratischer Gewerkschaftsfunktionär in Falkenau an der Eger (Böhmen [Sokolov, Tschechien]). 1893 bis 1898 war er Redakteur der Zeitung »Glück auf! Fachblatt der Berg- und Hüttenarbeiter Oesterreichs« (Turn [Trnovany]) und 1896 bis 1897 der Zeitung »Der Wächter. Zeitschrift für die wirtschaftlichen Volksklassen« (Falkenau an der Eger) sowie 1901 bis 1902 Herausgeber der Zeitung »Volkswille. Organ für die Interessen des arbeitenden Volkes in West- und Südböhmen« (Falkenau an der Eger) und Herausgeber und verantwortlicher Redakteur seiner Zeitschriften »Der Vorwärts. Zeitschrift für die werktätigen Volksmassen« (Tachau [Tachov]) 1899 bis 1900 und »Graslitzer Volkswacht. Organ für Wahrheit und Recht« (Zwodau [Svatava]) 1903 bis 1904. Daneben verdiente er kurzzeitig sein Geld auch als Grünzeughändler in Falkenau an der Eger.
1902 gründete Simon Starck die unabhängige sozialistische Gewerkschaft »Fachverband der Berg- und Hüttenarbeiter ›Solidarität‹« und wurde deren Obmann. Ebenfalls 1902 war er Herausgeber und Redakteur der von ihm gegründetem Zeitung »Freie Worte. Blätter für Wahrheit und Recht« (Zwodau [Svatava], ab 1903: Falkenau an der Eger), die ab 1905 unter dem Titel »Freie Worte. Zeitschrift der freien Sozialisten Österreichs«) (Falkenau an der Eger) erschien. Fortsetzungen dieses Organs waren 1912 »Deutsche freie Worte. Zeitschrift der deutschen Frei-Sozialisten Österreichs. Organ für Wahrheit und Recht« (Falkenau an der Eger), 1913 »Der Freie Soziale« (Wien), 1913 bis 1915 und 1919 bis 1934 »Der deutsche Frei-Soziale. Organ für Wahrheit und Recht« (Falkenau an der Eger). Außerdem war er Herausgeber und Eigentümer mehrere anderer Zeitungen: 1907 bis 1908 »Wiener freie Volkspresse. Organ für das arbeitende Volk. Eigentum der Freisozialen Organisation« (Wien), 1911 »Wiener freie Worte. Freisoziales Organ zur Aufklärung und Befreiung des Volkes« (Wien), 1912 bis 1913 »Der Frei-Soziale. Eigentum der Deutschen Freisozialen Partei Österreichs. Organ für Wahrheit und Recht« (Wien) und 1916 bis 1917 »Neue Bahnen« (Wien).
Simon Starck, der 1903 aus der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« ausgeschlossen wurde, gründete die »Freisoziale Partei«, für die er vom 17. Juni 1907 bis 30. März 1911 und 17. Juli 1911 bis 12. November 1918 Abgeordneter zum Reichsrat war. Vom 21. Oktober 1918 bis 16. Februar 1919 war Starck ohne Klubzugehörigkeit Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung.
1919 übersiedelte Simon Starck nach Sokolov (Tschechoslowakei [Tschechien]), wo er 1919 bis 1931 dem Stadtrat angehörte und 1923 bis 1927 Bürgermeister war.
Publikationen
Bücher und Broschüren
Erinnerungen aus dem Leben und agitatorischen Wirken des Genossen Johann Anton Jobst. Von einem »Märzgefangenen«, verfasst und herausgegeben von Simon Starck. Tachau: Simon Starck, Druck von Heinrich Meyer in Kaaden 1900, 67 S. Betrifft Johann Anton Jobst (1869–1898).
Zur Geschichte des General-Streikes 1900 und das Neunstunden-Gesetz der Grubenarbeiter Oesterreichs. Herausgegeben über Auftrag des Fachverbandes der Berg- und Hüttenarbeiter »Solidarität« für Böhmen. Falkenau an der Eger [Sokolov]: Selbstverlag [1902], ? S. Erschien unter dem Autorennamen »Simon Stark«.
Diese Organisation ist Macht. Eger [Cheb]: Verlag von Simon Starck, Johann Wenk 1905 (= Freisozialistische Bibliothek. Herausgeber und Verlag von Simon Starck. 1.), ? S.
Der freie Sozialist im Parlament. Eger: Johann Wenk 1907, VIII, 12 S.
Rede des Reichsratskandidaten der freisozialistischen Organisation für den Landesgemeindebezirk Falkenau-Elbogen. Eger: Johann Wenk 1907, ? S.
Maskerade. Von S. Starck. – Zweierlei rot oder Der geheimnisvolle Gast. Von einem Fabriksarbeiter. [Falkenau an der Eger (Sokolov)]: Simon Starck 1909 (= Freisocialistische Bibliothek. Herausgeber und Verlag von Simon Starck. 3.), 22 S.
Die nationale Frage eine Brotfrage? Vortrag. Falkenau: Simon Starck 1910, 14 S.
Programm der Freisozialistischen Organisation Oesterreichs. (Endgültig beschlossen in der freisozialistischen Konferenz in Falkenau am 19. April 1908.) Falkenau an der Eger / Wien: Freie Worte / Wiener Freie Presse [1908], 16 S. Anonym erschienen.
b) Programm der Freisozialistischen Organisation Oesterreichs. Wien: »Wiener freie Worte« 1911, 15 S. Anonym erschienen.Aus dem Bergmannsleben. Falkenau an der Eger [Sokolov]: Simon Starck [1919], 12 S. Anonym erschienen.
Bergarbeiter, Achtung! Falkenau a. d. E.: Simon Starck 1919, 6 S. Anonym erschienen.
Anarchie. Falkenau an der Eger [Sokolov]: Freigeist [1921], 8 S.
Herausgeber
Westböhmischer Volks-Kalender für Jedermann. 1. Jahrgang 1905. Falkenau an der Eger: Johann Wenk [1905], ? S. Herausgeber.
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Neue Bahnen (Wien) 1916 bis 1917
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Autor: Reinhard Müller
Version: Juni 2024
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