Katharina Schiller (1848–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
geborene Katharina Wurm
tschechische Namensform: Kateřina Schiller
tschechische Namensform: Kateřina Wurm
in den USA: Catharine Schiller
Geburtsdatum
3. Dezember 1848
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Johann Wurm: Finanzwachaufseher und Tabaktrafikant in Reichenberg (Böhmen [Liberec, Tschechien]); Heirat mit:
Mutter: Maria Wurm, geborene Wist: Hausfrau
Ehe: in Reichenberg (Böhmen [Liberec, Tschechien]) am 15. November 1869 mit Josef Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 28. Juni 1846 – Germania, Pennsylvania, USA 16. August 1897). Sohn einer Hausfrau und eines Tuchmachers: Webereiarbeiter, Hilfsarbeiter, Maler- und Anstreicher, Händler, Schriftsteller; Sozialdemokrat, Radicaler, dann Gemäßigter und Sozialdemokrat
Sohn: Josef Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 22. April 1870 – ?): Gärtnergehilfe
Tochter: Pauline Schiller; tschechische Namensform: Pavlína Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 31. Juni 1871 – Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 4. November 1871)
Tochter: Amalia Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 4. Juli 1873 – ?)
Tochter: Maria Anna Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 17. Februar 1884 – Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 6. April 1884)
Sohn: Friedrich Schiller; tschechische Namensform: Bedřich Schiller (Reichenberg, Böhmen [Liberec, Tschechien] 5. September 1888 – Lawrence, Massachusetts, USA 21. April 1905)

Biographie

Die Kleidermacherin Katharina Schiller war stets eine Mitkämpferin ihres Ehemannes Josef Schiller (1846–1897), schloss sich kurzzeitig der radicalen Arbeiterbewegung in Böhmen an und wandte sich dann vorübergehend der Sozialdemokratie zu. Sie führte gemeinsam mit ihrem Ehemann eine kleine Tuchhandlung in Reichenberg (Böhmen [Liberec, Tschechien]). 1872 folgte sie ihrem Ehemann nach Aussig (Böhmen [Ústí nad Ladem, Tschechien]), wo sie zunächst gemeinsam einen kleinen Galanterie- und Schnittwarenhandel betrieben und den sie später allein leitete. 1876 zog das Ehepaar wieder nach Reichenberg, wo sich Katharina Schiller wie ihr Ehemann um 1882/1883 der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Am 3. Oktober 1884 wurde Josef Schiller verhaftet, gemeinsam mit den Tuchmachergehilfen Anton Behr (1854–1931) und Franz König (1849–?) wegen ihrer Zeitung »Der Radikale« (Reichenberg) des Verbrechens der Geheimbündelei angeklagt und am 19. Jänner 1885 vom Landes- als Strafgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) zu acht Monaten strengem Arrest verurteilt. Aus diesem Anlass gaben die Ehefrauen der drei Verurteilten am 25. Juni 1885 ein bemerkenswertes Flugblatt heraus.1

Als Josef Schiller im Mai 1896 in die USA emigrierte, folgte ihm Katharina Schiller mit ihrem jüngsten Sohn, Friedrich Schiller (1888–1905), Ende Juli 1897 nach, wo ihr Ehemann am 16. August 1897 in Germania (Pennsylvania, USA) einem Herzschlag erlag.

Adressen

  • Reichenthal, Böhmen [Hraničky, zu Rozvadov, Tschechien], Reichenthal 37 (Geburtsadresse) 
Karte
  • 1

    Vgl. Aufruf! An die Arbeiter und Arbeiterinnen! [Gezeichnet] Pauline König, Katharina Schiller und Marie Behr. Reichenberg: Gedruckt bei Karl Ther 22. Juni 1885, 1 Bl. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreisgerichts Reichenberg vom 27. Juni 1885 in Österreich verboten.