Wilhelm Černý (1864–1913)
Persönliche Daten
Biographie
Der Maschinenschlosser Wilhelm Černý in Lieben (Böhmen [Libeň, zu Prag ‹Praha›, Tschechien]) schloss sich der radicalen Arbeiterbewegung in Böhmen an.
1883 erregte ein Vorfall in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) die Aufmerksamkeit der – vor allem Wiener – Radicalen besonders. Am 11. April 1883 wurden in Zizkow (Böhmen [Žižkov, zu Prag ‹Praha›, Tschechien]) im Gasthaus »zum Anker« um 23 Uhr bei einer angeblich geheimen Sozialistenversammlung alle fünf Teilnehmer verhaftet: Wilhelm Černý, der Eisenarbeiter Josef Laštovka (~1856–?), der Maler und Porträtzeichner Wilhelm Raimund Moravec (~1866–?), der Tischlergehilfe Ferdinand Nič (~1857–?) und der Maschinenschlosser Anton Žatecký (~1862–?). Da man bei ihnen auch Waffen und sozialistische Druckwerke fand, wurden sie am 13. April 1883 ins Landesgericht Prag eingeliefert. Am 16. August 1883 fand vor dem Landes- als Strafgericht Prag unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gegen die fünf einsitzenden Radicalen statt, angeklagt des Vergehens der Geheimbündelei. Wilhelm Černý, der im Juli 1883 zum Obmann-Stellvertreter der »Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt für Böhmen« gewählt worden war, wurde freigesprochen.
Wilhelm Černý, der schon bald darauf ins Lager der Sozialdemokratie wechselte, wurde im März 1892 als Experte für den in Wien tagenden Gewerbeausschuss des Abgeordnetenhauses zu Einführung von Einrichtungen zur Förderung des Einvernehmens zwischen gewerblichen Unternehmen und ihren Arbeitern ernannt und war seit 1907 sozialdemokratischer Abgeordneter zum Reichsrat.
Mitarbeiter*innen an Periodika
- Die Zukunft (Wien) 1881
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Autor: Reinhard Müller
Version: Dezember 2024
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