Robert Frömel (1851–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
falsche Namensschreibweise: Robert Frömmel
Geburtsdatum
1851
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Franz Frömel: Webermeister; Heirat mit:
Mutter: Eleonora Frömel, geborene Warschner: Hausfrau
Ehe: in Mährisch-Schönberg (Mähren [Šumperk, Tschechien]) am 20. Februar 1882 mit Aloisia Pompe, Tochter einer Gartlerin und eines Gartlers: Hausfrau
Tochter: Augusta Pompe, mit 20. Februar 1882 legitimierte Frömel (Mährisch-Schönberg, Mähren [Šumperk, Tschechien] 6. Februar 1881 – ?
Tochter: Emma Frömel (Mährisch-Schönberg, Mähren [Šumperk, Tschechien] 22. März 1882 – ?)

Biographie

Robert Frömel, Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung, arbeitete als Webergehilfe in Reitendorf (Mähren [Rapotín, Tschechien]). Er wurde als Mitglied des dortigen »Arbeiter-Lesevereins ›Freundschaftsquelle‹«, laut Einstufung der Behörden eine Geheimgesellschaft, verhaftet. Außerdem soll er Ende Juni 1883 von einem Genossen  die Nummer 2 der Untergrundzeitung »Erste Freie Presse Cisleithaniens« [Inzersdorf (Wien)] vom Mai 1883 entgegengenommen haben.

Vom 15. bis 25. Oktober 1883 fand vor dem Kreis- als Schwurgericht Olmütz (Mähren [Olomouc, Tschechien]) teils in geheimer Sitzung der Prozess gegen siebzehn Sozialisten, größtenteils Radicale, statt, darunter Robert Frömel. Angeklagt wurden sie der Verbrechen des Hochverrats, der Beleidigung kaiserlicher Prinzen, der Aufreizung wider einzelne Klassen der bürgerlichen Gesellschaft, der Gutheißung ungesetzlicher Handlungen, der Religionsstörung und der Geheimbündelei sowie des Vergehens gegen das Pressegesetz durch Verbreitung verbotener Druckschriften. Unter anderem sollen sie dies durch die Verbreitung der Nummer 2 der Untergrundzeitung »Erste Freie Presse Cisleithaniens« [Inzersdorf (Wien)] vom Mai 1883 und der Zeitung »Freiheit« (New York) begangen haben. Auch wurde ihnen die Verbindung mit dem Maler- und Anstreichergehilfen Josef Peukert (1855–1910) in Wien zur Last gelegt. Alle Angeklagten wurden in den Hauptanklagepunkten einstimmig, bei der Religionsstörung mit neun gegen drei und beim Vergehen der unbefugten Kolportage mit Stimmengleichheit freigesprochen. Damit war der bislang schwerste Schlag der Behörden gegen die Radicalen in Mähren gescheitert.

Robert Frömel begab sich danach nach Wien, von wo er aber aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 am 4. November 1884 ausgewiesen wurde: »4248 Frömel Robert, Weber, 1851 zu Römerstadt in Mähren geb. u. zust., k., I., mittelgr., stark, mit vollem, blassem Ges., br. H. u. Augenbr., gr. Aug., breiter Nase, starkem, br. Voll- u. Schnurrb., deutsch sprechend (mit Erk. v. 4. November 1884).«1

Karte
  • 1

    [Anonym]: 4248 Frömel Robert, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 75 (15. November 1884), S. 299.