Mathias Streit (1855–1936)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Mutter: »Elise« Elisabeth Seebacher, uneheliche Tochter einer Dienstmagd (Steinberg [zu St. Georgen im Lavanttal], Kärnten 23. Mai 1833 – ?): Hausfrau; Heirat in St. Gertraud im Lavanttal [zu Frantschach-St. Gertraud] (Kärnten) am 17. Oktober 1858 mit:
Vater: Kaspar Streit (Rojach [zu Heiligenblut am Großglockner / Sveta Kri], Kärnten 2. Jänner 1824 – ?), Sohn einer Bäuerin und eines Bauern: Werksarbeiter
Ehe: in Graz (Steiermark) am 18. Februar 1882 mit Maria Eibler (22. Jänner 1858 – Graz, Steiermark 26. September 1911), Tochter einer Hausfrau und eines Grundbesitzers: Hausfrau
Tochter: »Josefine« Josefa Mathilde Streit (Graz, Steiermark 28. Februar 1884 – Graz, Steiermark 11. April 1904): Weißnäherin
Sohn: Rudolf Mathias Streit (Graz, Steiermark 17. März 1886 – ?)
Sohn: totgeborener Knabe (Graz, Steiermark 28. Mai 1887)
Tochter: Rosa Streit, seit 9. Juni 1912 verheiratete Strasek (Graz, Steiermark 10. August 1888 – ?)
Tochter: Augustine Emilia Streit (Graz, Steiermark 25. August 1889 – ?)
Tochter: Stephanie Barbara Streit, seit 6. August 1921 verheiratete Kahover (Graz, Steiermark 17. Dezember 1890 – Graz, Steiermark 18. August 1979)
Sohn: Alfred Anton Streit (Graz, Steiermark 17. März 1886 – Graz, Steiermark 5. Februar 1966)
Tochter: Eleonore Cäcilia Streit(Graz, Steiermark 10. Februar 1895 – ?)
Sohn: Adolf Adalbert Streit (Graz, Steiermark 11. Juni 1896 – ? )
Sohn: Wilhelm Heinrich Streit (Graz, Steiermark 6. April 1898 – ?)
Tochter: Anna Streit, verheiratete Seuffert, seit 4. Februar 1961 verheiratete Brennan (Graz, Steiermark 2. Juli 1901 – ?)
Biographie
Mathias Streit absolvierte eine Schuhmacherlehre und arbeitete als Schuhmachermeister in Graz (Steiermark), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.
Am 5. Februar 1884 traf die Verfolgung der radicalen Arbeiterbewegung die Steiermark hart. Aufgrund der Denunziation des vom Landes- als Schwurgericht Graz am 30. Jänner 1884 wegen Hochverrats zu acht Jahren schwerem Kerker verurteilten Schuhmachergehilfen Franz Pronegg (1833–1886) wurden am 5. Februar 1884 in Graz zweiundzwanzig Radicale verhaftet, darunter auch Mathias Streit. Vom 11. bis 25. Juni 1884 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Graz der Prozess gegen die zweiundzwanzig Radicalen wegen Verbrechens des Hochverrats statt, darunter Mathias Streit. Sie wurden angeklagt, mittels Sammlung von Geldern zur Anschaffung von Waffen, Munition, Sprengmitteln und revolutionären Druckschriften, durch Anwerbung weiterer Mitglieder, persönlichen Unterricht und tatsächliche Verbreitung solcher Druckschriften, welche die Vorbereitung einer gewaltsamen Erhebung der Arbeiter bezwecken, Handlungen unternommen zu haben, welche auf eine gewaltsame Veränderung der Regierungsform und auf die Herbeiführung einer Empörung oder eines Bürgerkriegs gerichtet wären. Kernstück der Anklage war der angebliche Beschluss, Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) bei seiner Reise nach Graz im April 1883 mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Von der Anklage des Hochverrats und des versuchten Attentats auf den Kaiser wurden alle Angeklagten, Mathias Streit gänzlich freigesprochen.
Mathias Streit arbeitete weiterhin als Schuhmachermeister in Graz, übersiedelte aber im Alter nach Leoben (Steiermark), wo er am 1. Februar 1936 an Herzlähmung verstarb.
Kategorien
Adresse
- Steinberg-Oberhaus [zu St. Georgen im Lavanttal], Kärnten, Steinberg-Oberhaus 6 (Geburtsadresse)
- Graz, Steiermark, Kepplerstraße 51 (1882)
- Graz, Steiermark, Kepplerstraße 45 (1884)
- Graz, Steiermark, Sigmundstadl 47 (1886 bis 1889)
- Graz, Steiermark, Kepplerstraße 37 [neu 67] (1900 bis 1901)
- Leoben, Steiermark, Waasenplatz 3 (Sterbeadresse)
Karte
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Autor: Reinhard Müller
Version: Februar 2025
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