Josef Mannsberger

Persönliche Daten
Berufe
Biographie

Josef Mannsberger arbeitete als Schlosser und Maschinist bei der Firma Milde & Cie, in Wiener Neustadt (Niederösterreich), wo er sich als Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung gebärdete.

Schon im Prozess um Manipulationen bei den Traversen für das Wiener Neustädter Rathaus, der vor dem Bezirksgericht in Wiener Neustadt stattfand, hatte sich Josef Mannsberger am 23. August 1883 mit seiner Aussage als Denunziant gezeigt.

Am 7. Dezember 1884 erschien Josef Mannsberger im Amtszimmer des Bürgermeisters von Wiener Neustadt Josef Pöck (1826–1886) und teilte diesem mit, dass mehrere Arbeiter der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik zu Weihnachten während der Christmette einen Bombenanschlag gegen die Pfarrkirche und das Kreisgerichtsgebäude planten. Am 8. Dezember 1884 lud Josef Pöck um 22 Uhr Mannsberger zu sich nachhause ein, wobei ihm Mannsberger mehrere Namen von Verdächtigen nannte. In Begleitung von drei Sicherheitswachmännern fuhr Josef Pöck anschließend in die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik, wo in einem Versteck rund zwei Kilo Dynamit, eine Schachtel mit Sprengkapseln und mehrere Exemplare des Flugblatts »Zum Gedächtniß an den tapferen, opfermuthigen, getreuen Genossen Hermann Stellmacher«1 gefunden wurden. Die Denunziation und dieser Fund führten zur Verhaftungswelle vom 9. bis 13. Dezember 1884 der Wiener Neustädter Radicalen und zur Ausforschung der Attentäter vom 22. September 1884 auf den Pfarrkirchturm und das Rathaus, vom 23. September 1884 neuerlich auf den Kirchturm und vom 30. November 1884 auf die Kirchenmauer der Hauptpfarrkirche in Wiener Neustadt.

Nach Angaben der sozialdemokratischen Presse habe sich Josef Mannsberger nach seiner Denunziation nach Südamerika abgesetzt.

 

Karte
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    [Anonym]: Zum Gedächtniß an den tapferen, opfermuthigen, getreuen Genossen Hermann Stellmacher. Die Gruppe New York der Internationalen Arbeiter-Association an die Proletarier aller Länder. New York: Die Gruppe New York der Internationalen Arbeiter-Association[1884], Fluglatt. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Landes- als Pressgericht Wien vom 4. September 1884 in Österreich verboten.