Josef Grüner

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Biographie

Als am 4. Februar 1884 in Wien der ledige Damenschneidergehilfe Anton Král (~1859–?) verhaftet wurde, fand man bei ihm im Zuge einer Hausdurchsuchung Korrespondenz mit dem Schneidergehilfen Josef Grüner in Meran (Tirol [Merano / Meran, Italien]) vom Dezember 1883. Grüner, Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung, wurde daraufhin in Meran festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung wurde nicht nur Korrespondenz mit Král gefunden, sondern auch zwei Exemplare des Flugblatts »Ein Mahnruf an das Volk!«,1 von dem ihm Anton Král Anfang Jänner mehrere Exemplare zugesandt hatte. Beim Verhör gab Grüner zu, ein anderes Flugblatt, das er ebenfalls von Král erhalten habe, nach der Lektüre verbrannt zu haben. Außerdem gestand er, auch dem Schneidegehilfen Adam Fritsch ein weiteres Exemplar des Flugblatts »Ein Mahnruf an das Volk!« zum Lesen gegeben habe. Dieser hatte sein Exemplar aber nach der Lektüre verbrannt. Josef Grüner und Albert Fritsch wurden deshalb im Februar 1884 ins Kreisgericht Bozen (Tirol [Bolzano / Bozen, Italien]) eingeliefert.

Karte
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    Vgl. [anonym]: Ein Mahnruf an das Volk! [Wien]: [ohne Druckerangabe] 1883, Flugblatt. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Landes- als Pressgericht Wien vom 22. Oktober 1883 in Österreich verboten.