Johann Neander (1849–1899)

Johann Neander, zuständig nach Schwarzenberg (Oberösterreich), wuchs als Sohn armer Eltern auf und absolvierte eine Schneiderlehre in Linz an der Donau (Oberösterreich). Seit 1868 in der Arbeiterbewegung aktiv, ging er zunächst nach Wien und 1873 nach Graz (Steiermark).

Nach Linz an der Donau zurückgekehrt, wurde Johann Neander ein führender Repräsendant der Gemäßigten gegenüber den Vertretern der radicalen Arbeiterbewegung. Er wurde Gründungs- und mindestens bis 1890 Ausschussmitglied des am 19. November 1883 gegründeten »Kranken-Unterstützungs-Vereins der Kleidermacher-Gehilfen« in Linz an der Donau. Neander zeichnete als verantwortlicher Redakteur der allerdings sofort beschlagnahmten ud daher nicht erschienenen Nummer 1 (6. Oktober 1887) der anarchistischen Zeitung »Arbeit. Organ der Sozialisten Oesterreichs« (Linz), übrigens der einzige Gemäßigte im Herausgeber- und Redaktionsteams. Neander war auch Gründungs- und Ausschussmitglied des am 25. März 1888 konstituierten »Allgemeinen Arbeitervereins für Linz und Umgebung«.

1889 wurde Johann Neander Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«, deren Landesvertretung und des Linzer Lokalausschusses. Aufsehen erregte er, als er mit seiner Rede die Versammlung von rund sechshundert Arbeitern in Linz an der Donau zum 1. Mai 1890 eröffnete. Mittlerweile Beamter der Arbeiter-Krankenkasse in Linz an der Donau, konnte Leander nach einem Blutsturz kaum mehr als Redner auftreten und wurde Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung »Die Wahrheit« (Linz). Nachdem er am 4. September 1898 auf der sozialdemokratischen Landeskonferenz noch einmal als Redner auftrat, erlitt er neuerlich ein Blutsturz, von dem er sich nicht mehr erholte. Er verstarb am 23. April 1899 im Linzer Allgemeinen Krankenhaus an Leberzirrhose.