Hans Steiger (1889–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Johann Anton Steiger
Pseudonym: H. Bicht
Geburtsdatum
30. November 1889
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Johann Steiger (Válaszút / Völcz, Ungarn [Răscruci, zur Comuna Bonțida, Rumänien] um 1863 – Graz, Steiermark 16. November 1944), Sohn einer Hausfrau und eines Tischlermeisters: Universitätsdiener, dann Kassier, zuletzt Beamter; Heirat in Graz (Steiermark) am 16. Februar 1889 mit:
Mutter: Maria Steiger, geborene Ladenhauf (Mühlthal [zu Leoben], Steiermark 3. August 1870 – Graz, Steiermark 5. Februar 1949), Tochter einer Hausfrau und eines Zimmerpoliers: Verkäuferin
Schwester: Maria Steiger (Graz, Steiermark 29. November 1892 – Bad Radkersburg, Steiermark 15. Jänner 1984)
Bruder: Franz Steiger (Graz, Steiermark 22. November 1894 – Bad Radkersburg, Steiermark 4. Jänner 1982): Privatbeamter

Biographie

Hans Steiger besuchte zunächst das Knaben-Seminar in Graz (Steiermark), um römisch-katholischer Priester zu werden. Dann absolvierte er eine Buchhändlerlehre und war 1910 Buchhändler in Köln (Preußen [Nordrhein-Westfalen]). Nach Graz zurückgekehrt, leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. 1918 schloss er sich kurzzeitig dem Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941) an.1

Dann aber wurde Hans Steiger Journalist in Berlin, zunächst Redakteur der Zeitung »Der Deutsche« (Berlin), dann Feuilleton-Redakteur beim »Berliner Lokal-Anzeiger« (Berlin). Steiger, enger Freund der exponierten Nationalsozialisten Joseph Goebbels (1897–1945) und Otto Strasser (1897–1974), war ein früher Anhänger des Nationalsozialismus. Er arbeitete zunächst auch an Goebbels’ Wochenzeitung »Der Angriff« (Berlin), dann aber an der »Berliner Arbeiterzeitung« (Berlin) mit. 1923 bis 1925 war er Mitglied der »Deutschen Freiheitspartei«, 1926 bis 1929 Mitglied der »Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei« (NSDAP), bei der er während des Zweiten Weltkriegs neuerlich um Mitgliedschaft ansuchte.

Nach Kriegsende setzte Hans Steiger seine journalistische Tätigkeit in der Sowjetischen Besatzungszone beziehungsweise Deutschen Demokratischen Republik fort. Er trat in die »Sozialistische Einheitspartei Deutschlands« (SED) ein und war unter dem Pseudonym »H. Bicht« bei der ab 1953 erschienenen »Wochenpost« (Berlin) bis Anfang der 1970er-Jahre zeitweiser Mitarbeiter.

Adressen

  • Graz, Steiermark, Rechbauerstraße 15 (Geburtsadresse)

Bücher und Broschüren

  1. Die Garbe. Lieder, Gebete, Zierstücke. Düsseldorf: A. Bagel 1912, 52 S.

  2. Der weiße Hirsch. Romantische Dichtungen. Mit Vorwort von Carl Salm. Cöln [Köln]: J. G. Schmitz’sche Buchhandlung Ferdinand Sohn 1913 (= Flugblätter Rheinischer Dichtung. 1.), 14 S. Vowort: Carl Salm (1888–1938).

  3. Draußen steht alles in Herrlichkeit. Das Buch aus den Jahren 1911, 12 u. 13. Warendorf: Schnellsche Buchhandlung C. Leopold 1914, 80 S.

  4. Der anmutige Tag. Köln: [Hans Steiger] 1914, 8 Bl. Privatdruck in nummerierter Auflage von 200 Exemplaren, nicht im Buchhandel.

  5. Doktor Heiland. M.-Gladbach: Sekretariat Sozialer Studentenarbeit 1915 (= Kriegsnovellen. 13.), 19 S.

  6. Waffenhandwerk. Kriegslieder. M.-Gladbach: Sekretariat Sozialer Studentenarbeit [1915], 15 S.

  7. Geharnischte Zeit. Neue Gedichte. M.-Gladbach: Sekretariat Sozialer Studentenarbeit [1915], 15 S.

  8. Gewaffneter des Kaisers. Gedichte vom großen Kriege. [Herausgegeben vom] Sekretariat Sozialer Studentenarbeit M.-Gladbach: Volksvereins-Verlag 1916, 63 S.

  9. Job der Feigling und andere Novellen. Kempten – München: Jos. Kösel’sche Buchhandlung [1919], 119 S.

  10. Das sterbende Görz und andere Skizzen. M.-Gladbach: Sekretariat Sozialer Studentenarbeit 1919 (= Kriegsskizzen. 14.), 15 S.

  11. Der fröhliche Tote. Novellen und Skizzen. Innsbruck – Wien – München: Verlagsanstalt Tyrolia 1919, 227 S.

  12. Die Zauberbrille. Grotesken, Satiren und lustige Skizzen. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag 1920, 152 S.

  13. Peter Jason und sein Widersacher. Novellen und Skizzen. Regensburg: Friedrich Pustet Verlag 1920, 100 S.

  14. Der Bräutigam der Welt. Gedichte. Kempten – München: Verlag Josef Kösel 1920, 81 S.

  15. König Augenblick und andere Skizzen. Zürich Wien – Leipzig: Verlag der Wiener Graphischen Werkstätte 1920 (= Die Novellenbücher der Wegewe. 1.), 123 S.

  16. Das Blumenhaus. Eine lustige Idylle. Berlin – Leipzig: Hermann Hillger [1921] (= Kürschners Bücherschatz. 1343.), 63 S.

  17. Hitler-Lieder. Berlin-Schoeneberg: Deutscher Revolutions-Verlag 1928, 62 S.

  18. Die Judasballade. Berlin-Schoeneberg: Deutscher Revolutions-Verlag 1928, 60 S. In Österreich 1937 verboten.

  19. Balladen wider die Verderbnis. Berlin-Schoeneberg: Deutscher Revolutions-Verlag 1928, 61 S.

Bearbeitungen

  1. Edmund Hoefer (1819–1882): Der Alte von Menkendorf. Ein Roman von der Waterkant. Potsdam: Grüne Bücher [1924] (= Grüne Bücher. 2.), 820 S. Ursprünglich 1878 unter dem Titel »Der Junker. Eine Geschichte aus der neuesten Zeit« erschienen, 1924 bearbeitet von Hans Steiger.

Herausgeber

  1. Das Kriegsbuch der ehernen Mark. Herausgegeben von Hans Steiger und Peter Panhofer. Mürzzuschlag: Verlag von Ludwig Müllner 1916, 124 S. Mitherausgeber: Peter Panhofer (1893–1943).

Karte
  • 1

    Vgl. Fritz Karpfen (1897–1952): Hans Steiger. Ein in Österreich unbekannter österr[eichischer] Dichter, in: Ver! (Wien), [2]. Jg., H. 22–23 (September 1918), S. 311–312.