Franz Schuhmaier (1864–1913)

Persönliche Daten
Namensvarianten
Clubname: Shakespeare
Geburtsdatum
11. Oktober 1864
Geburtsort
Sterbedatum
11. Februar 1913
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Biographie

Am 22. Dezember 1888 wurde ein angeblich geheimer Club der radicalen Arbeiterbewegung von der Polizei in Wien ausgehoben. In einem Extrazimmer des »Brantner'schen Gasthauses« (Franz Brantner) in Rudolfsheim (Niederösterreich [zu Wien 15.]), Goldschlagstraße 39, trafen sich sechzehn Mitglieder des so genannten Rauchclubs »International«, darunter der gelernte Ziseleur und nunmehrige Fabrikarbeiter Franz Schuhmaier (Clubname »Shakespeare«). Sie wurden verhaftet und ins Landesgericht Wien eingeliefert. Am 9. Februar 1889 stellte das Landesgericht Wien seine Erhebungen wegen Geheimbündelei ein, nachdem sich herausstellte, dass die Verhafteten durchwegs Angehörige des Lagers der Gemäßigten waren. Am 7. März 1889 wurden im Zuge der so genannten Rauchclub-Affäre vor dem Bezirksgericht Alsergrund (Wien 9.) lediglich sieben Personen wegen Übertretung des Vereinsgesetzes angeklagt, darunter Franz Schuhmaier, der auch noch der unbefugten Kolportage der Zeitung »Gleichheit« (Wien) angeklagt, aber nur wegen Übertretung des Vereinsgesetzes zu drei Tagen Arrest verurteilt wurde.

Franz Schuhmeier, mittlerweile ein führender sozialdemokratische Politiker und Reichsratsabgeordneter, wurde am 11. Februar 1913 vom geistig verwirrten, arbeitslosen Metallarbeiter Paul Kunschak (1870–?), Bruder des Begründers der christlichen Arbeiterbewegung Leopold Kunschak (1871–1953), in der Halle des Wiener Nordwestbahnhofs erschossen.

Karte