Franz Reisinger (1853–)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Karl Magnus Reisinger: Schiffmann (Haibach ob der Donau, Oberösterreich 28. Jänner 1794 – ?), Sohn einer Inwohnerin und eines Inwohners; Heirat am 6. März 1848 mit:
Mutter: Magdalena Reisinger, geborene Dörflinger (Krummnußbaum [zu Marbach an der Donau], Niederösterreich 1813 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Zimmermanns
Biographie
Franz Reisinger absolvierte eine Schuhmacherlehre und begab sich als Schuhmachergehilfe nach Salzburg (Salzburg), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er wurde nach einer Hausdurchsuchung, bei der mehrere sozialistische Druckschriften beschlagnahmt wurden, am 1. November 1880 in der Fronfeste Salzburg inhaftiert und erst am 3. Dezember 1880 ohne Anklageerhebung aus der Untersuchungshaft entlassen. Einer neuerlichen Verhaftung, die acht Tage später vorgenommen werden sollte, entzog er sich durch Flucht ins Ausland, nämlich nach Winterthur (Kanton Zürich, Schweiz). Im Zuge der seit 26. April 1881 durchgeführten Hausdurchsuchungen und Verhaftungen von Radicalen in Salzburg wurde auch Reisinger steckbrieflich gesucht: »3744. Reisinger Franz*) und 3756. Bernet (oder Bernert) Ferdinand*), Beide Schuhmachergesellen, früher in Salzburg, Letzterer bis vor kurzem angeblich in Reichenhall in Arbeit – sind beschuldigt, einer geheimen Gesellschaft zur Förderung socialistischer Ideen anzugehören. Um deren Verhaftung und Hieherlieferung wird ersucht. Salzburg 3/5 81. K. K. Unt.-Richter. [...] *) Siehe die Haftbefehle 66/5980 und 5990 (1880). Die Red.«1 Reisinger konnte aber nicht ausfindig gemacht werden und konnte deswegen auch nicht im großen Prozess gegen elf im April und Mai 1881 verhaftete Radicale, der am 21. Juni 1881 vor dem Landes- als Schwurgericht Salzburg stattfand, angeklagt werden.
Adressen
Krummnußbaum [zu Marbach an der Donau], Niederösterreich, Krummnußbaum 6 (Geburtsadresse)
Mitarbeiter*innen an Periodika
Schuhmacher-Fachblatt (Wien) 1881
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Autor: Reinhard Müller
Version: August 2024
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