Franz Blaschke (1840–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: František Blaschke
Geburtsdatum
Ungefähr 1840
Biographie

Der Fabrikweber Franz Blaschke war zunächst in Bayern aktiv, wo er sich in der sozialistischen Arbeiterbewegung engagierte. Im so genannten Sozialistenprozess, der am 30. März 1886 vor der Strafkammer des Landesgerichts Augsburg (Bayern) stattfand, wurde Blaschke wegen Verbreitung der Zeitung »Freiheit« (New York) in den Monaten Dezember 1885 und Jänner 1886 zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde er – gemeinsam mit den Fabrikwebern Emil Schindler (1860–?) und  Anton Zeiper (1843–1919) – am 23. April 1886 aus Bayern ausgewiesen: »3361. Blaschke Franz, led. Fabrikarbeiter von Hof, k. k. Bez.-Hptmsch. Sternberg in Mähren (46 J. alt, klein, ovales Gesicht, dunkle Haare und Vollbart, braune Augen, kleine Nase) [...]; 3364. Schindler Emil [...]; 3367. Zeiper Anton [...]; wurden durch Entschließung des k. Staatsministeriums des Innern vom 25. vor., publizirt am 2. ds. Mts., auf Grund Art. 50 Abs. II des Gesezes über Heimath, Verehelichung und Aufenthalt vom 16. April 1868 und 23. Febr. 1872 aus Rücksicht auf die öffentliche Wohlfahrt aus Bayern verwiesen. Bezüglich der sub Ziffer 3361 und 3363 genannten Personen tritt das Aufenthaltsverbot am 5. c. sub Ziffer 3362 am 1. Juni c., sub Ziff. 3364, 3365, 3366 am 16. c. und bei sub Ziff. 3367 am 23. c. in Kraft. 10058. Augsburg, den 6. April 1886.«1

Noch im April 1886 übersiedelte Franz Blaschke nach Traun (Oberösterreich), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Franz Blaschke war einer der Initiatoren des im Oktober 1886 gegründeten ersten radicalen Klubs in Traun und zählte bald zu deren rührigsten Aktivisten.

Bereits im Oktober 1888 verließ Franz Blaschke Traun und zog nach Stuttgart (Württemberg [Baden-Württemberg]).

Karte
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    [Anonym]: 3361. Blaschke Franz, in: Bayer. Central-Polizei-Blatt (München), Nr. 27 (12. April 1886), S. 112.