Carl Hugo Wolf (1859–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
1859
Geburtsort
Religionsbekenntnis
evangelisch
Biographie

Der in Sachsen gebürtige Carl Hugo Wolf abslovierte eine Lehre als Schlosser und arbeitete als Maschinenschlosser in der Lokomotivfabrik in Wiener Neustadt (Niederösterreich), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Am 23. September 1883 machten rund zwanzig Radicale einen Ausflug in die Umgebung der Stadt. Sie wollten mit dem Zug zurückfahren, doch als sie zum Bahnhof Pottendorf (Niederösterreich) kamen, war dieser bereits abgefahren. Als sie das Bahnhofsgelände verließen kam ihnen unter Führung zweier Gendarmen eine Gruppe von Bauern, mit Sensen, Heugabeln und Dreschflegeln bewaffnet, entgegen. Fünf Arbeiter, darunter Carl Hugo Wolf, wurden unter dem Verdacht, verbotene Flugschriften verteilt zu haben, verhaftet und in das Bezirksgericht Wiener Neustadt eingeliefert. Sie wurden erst nach sechs Wochen ohne Anklageerhebung aus der Untersuchungshaft entlassen. Allerdings wurde Carl Hugo Wolf aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 mit Beschluss des Stadtrats Wiener Neustadt vom 4. Februar 1884 aus dem Geltungsbereich ausgewiesen und musste die Stadt am 12. Februar 1884 verlassen: »504 Wolf Carl Hugo, Maschinenschlosser, zu Zwickau in Sachsen geb. u. zust., 24 J. alt, evang., l., Stadtath Wr.-Neustadt 4/2. 84.«1

Carl Hugo Wolf kehrte in seine Heimat zurück und betrieb in Zwicka (Sachsen) später eine Matallwaren-Fabrik und galvanische Anstalt. Bemerkenswert ist, dass ihm das österreichische Handelsministerium am 19. Februar 1891 das Privileg auf eine selbsttätige Zündvorrichtung und am 26. August 1893 auf ein Verfahren zur Herstellung von Zündstreifen, besonders für Zündfeuerzeuge, erteilte.

Karte
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    [Anonym]: 504 Wolf Carl Hugo, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 11 (13. Februar 1884), S. 39.