Anton Stacherl (1848–1935)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Anton (von Padua) Stracherl
Geburtsdatum
11. August 1848
Sterbedatum
11. April 1935
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Anton Stracher, Sohn einer Bäuerin und eines Bauernl: Taglöhner; Heirat mit:
Mutter: Maria Anna Stracherl, geborene Zell, Tochter einer Bäuerin und eines Bauern: Hausfrau
Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Anton Stracherl, zuständig nach St. Pölten, wo er eine Schneiderlehre absolvierte, ließ sich dann als Schneidermeister in Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) nieder. Hier schloss er sich der radicalen Arbeiterbewegung an. Am 9. Mai 1882 wurde bei ihm eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Aufgrund der vorgefundenen Zeitung wurde er unter dem Verdacht der Verbreitung verbotener Druckschriften in das Landesgericht St. Pölten (Niederösterreich) eingeliefert. Am 19. Mai 1882 fand vor Kreis- als Pressgericht St. Pölten (Niederösterreich) der Prozess gegen Anton Stacherl wegen Übertretung des Pressgesetzes statt. Er wurde im Sinne der Anklage verurteilt.

Später begab sich Anton Stracherl nach Wien, von wo er aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 noch im Februar 1884 ausgewiesen und unter polizeiliche Überwachung gestellt wurde: »556 Stacherl Anton, Schneider, geb. 1849 [!] und zust. St. Pölten, l., klein, schwächlich, mit ovalem Ges., br. H., breiter Stirne, br. Augenbr., gr. Augen, lichtbr. Schnurrbart, ovalem Kinn, blatternarbig, deutsch sprechend.«1

Anton Stracherl begab sich zunächst nach St. Pölten und ließ sich im September 1884 in Hainfeld (Niederösterreich) nieder. Hier wandte er sich von der radicalen Arbeiterbewegung ab. Er war nicht nur Delegierter am so genannten Einigungsparteitag in Hainfeld zur Jahreswernde 1888/1889, sondern war auch als vor Ort Wohnender wesentlich an dessen Organisation im Festsaal des Gasthauses »zum Goldenen Löwen« (1945 zerstört) von Anton Zehetner (1862–1889), Hainfeld 14, beteiligt. Stracherl wurde Mitglied und wichtiger Funktionär der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« in Hainfeld. Hier verstarb er am 11. April 1935 als Heimpflegling an Altersschwäche und einem Gehirnödem.

Adressen

  • St. Pölten, Niederösterreich, St. Pölten 324 (Geburtsadresse)
  • Hainfeld, Niederösterreich, Ramsauer Straße 17 (Sterbeadresse)
Karte
  • 1

    [Anonym]: 556 Stacherl Anton, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 12 (16. Februar 1884), S. 42.