Anton Brabec (1859–)

Anton Brabec arbeitete als Schuhmacher in Tetschen (Böhmen [Děčín, Tschechien]), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Im Zuge einer Hausdurchsuchung wurden bei ihm sozialistische Druckschriften gefunden, die zur Verbreitung in Tetschen bestimmt waren.

Am 8. und 9. April 1884 fand vor dem Landes- als Strafgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) der Prozess gegen Anton Brabec, die Gastwirtin Anna Burianek (1842–?) in Birkenberg (Böhmen [Březové Hory, zu Příbram, Tschechien]) und deren Bruder, den Kesselschmied  Karl Červenka (1849–?) in Chodaun (Böhmen [Chodouň, Tschechien]), gegen den Bergmann und nunmehrigen Agenten mit Ölfarbendruckbildern Franz Choura (1852–1921) in Brünn (Mähren [Brno, Tschechien]) sowie den Bergarbeiter Franz Havelka (1846–?) in Birkenberg statt, alle wegen Vergehens der Geheimbündelei angeklagt, Franz Havelka zusätzlich wegen Vergehens der Beleidigung einer gesetzlich anerkannten Kirche. Bei allen waren im Zuge von Hausdurchsuchungen sozialistische Druckschriften gefunden worden. Im Sinne der Anklage wurden Franz Choura und Franz Havelka zu je drei Monaten, Anna Burianek zu sechs Wochen sowie Anton Brabec und Karl Červenka zu je einem Monat verschärftem Arrest verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde Anton Brabec im Juni 1884 aus Prag für beständig abgeschafft und unter polizeiliche Überwachung gestellt: »2171 Brabec Anton, Schuhmachergeh., aus Sanova, Bez. Rakonitz in Böhmen, 25 J. alt, k., led., wegen sozialistischer Umtriebe gerichtlich gestraft, wurde aus Prag u. dessen Polizei-Rayon für beständig abgeschafft. Sein Vorkommen u. Treiben ist zu überwachen. Pol.-Dion. Prag 31/5. 84.«1