András Stipschitz (1830–1910)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Ferenc Stipschitz; deutsche Namensform: Franz Stipschitz: Bauer; Heirat mit:
Mutter: Katalin Stipschitz, geborene Kreiderits; deutsche Namensform: Katharina Stipschitz, geborene Kreiderits: Bäuerin
Ehe: mit Mária Obradovits; deutsche Namensform: Maria Obradovits (um 1830 – Siklós / Sigleß, Ungarn [Sigleß, Burgenland] 30. Mai 1899): Kleinhäuslerin
Tochter: Johanna Stipschitz, verheiratete Partsch (Siklós / Sigleß, Ungarn [Sigleß, Burgenland] 22. Mai 1862 – Wien 20. September 1920): Hausfrau; sie heiratete in Siklós / Sigleß (Ungarn [Sigleß, Burgenland]) am 8. April 1883 Franz Partsch (1860–1931): Schlosser und Eisendreher; Radicaler
Biographie
András Stipschitz war ein Kleinhäusler in Siklós / Sigleß (Ungarn [Sigleß, Burgenland]) und wurde durch seine Tochter Johanna Stipschitz (1862–1920) in die radicale Arbeiterbewegung in Wiener Neustadt (Niederösterreich) involviert.
Am 22. September 1884 explodierte um 2 Uhr morgens am Pfarrkirchturm von Wiener Neustadt – er ist wegen Renovierungsarbeiten gerade eingerüstet – eine Patrone. Diese war am Fuß der Hauptkirchtürme in einer Nische deponiert worden und richtete lediglich leichten Sachschaden am Mauerwerk an. Am selben Tag, um 21 Uhr, ging eine weitere Bombe, diesmal an der rückwärtigen Front des Wiener Neustädter Rathauses, in der Sparkassengasse 2, hoch. Die Mauer zeigte ein großes Loch, und alle Fensterscheiben zur Straße hin gingen kaputt. Bald fiel der Verdacht auf Wiener Neustädter Radicale als Urheber der Dynamitattentate. Am 7. Dezember 1884 erschien der Maschinist und Schlosser Josef Mannsberger im Amtszimmer des seit 1874 amtierenden Bürgermeisters von Wiener Neustadt Josef Pöck (1826–1886) und teilte diesem mit, dass mehrere Arbeiter der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik zu Weihnachten während der Christmette einen Bombenanschlag gegen die Pfarrkirche und das Kreisgerichtsgebäude planten. Am nächsten Tag, am 8. Dezember 1884, lud Josef Pöck um 22 Uhr Mannsberger zu sich nachhause ein, wobei ihm Mannsberger mehrere Namen von Verdächtigen nannte. Diese Denunziation führte zur großen Verhaftungswelle unter den Wiener Neustädter Radicalen, die am 9. Dezember 1884 begann. Zehn Radicale wurden verhaftet, darunter aufgrund der Denunziation des Schlossers Anton Kowalczuk (1864–?) im Dezember 1884 András Stipschitz. Er wurde verdächtigt, durch seinen Schwiegersohn, den Schlosser und Eisendreher Franz Partsch (1860–1931), in die Dynamitattentate in Wiener Neustadt involviert gewesen zu sein. András Stipschitz wurde später ohne Anklageerhebung wieder freigelassen.
András Stipschitz kehrte nach Siklós / Sigleß zurück, wo er weiterhin als Kleinhäusler tätig war.
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Adresse
- Siklós / Sigleß, Ungarn [Sigleß, Burgenland], Sigleß 5 (letze Wohnadresse)
Karte
Autor / Version / Copyleft
Autor: Reinhard Müller
Version: März 2025
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