Adolf Brylicki (1852–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
auch: Adolf Brilicki
auch: Adolphe Brilicki
auch: Adolphe Brylicki
auch: Adolf Brylizki
Pseudonym: n° 8
Geburtsdatum
19. März 1852
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann konfessionslos

Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Adolf Brylicki absolvierte eine Schuhmacherlehre und lebte als Schuhmachergehilfe von 1875 bis 1881 in Budapest (Ungarn). Hier schloss er sich der radicalen Arbeiterbewegung an.

1882 ließ sich Adolf Brylicki in Wien nieder,  wo er vom August bis Dezember 1883 verantwortlicher Redakteur der Gewerkschaftszeitung »Schuhmacher-Fachblatt« (Wien) war. Im Februar 1884 wurde er aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 aus Wien ausgewiesen

Adolf Brylicki begab sich im Juli 1884 nach Klagenfurt / Celovec (Kärnten) und lebte dann von 1884 bis 1885 als Schuhmachergehilfe und anarchistischer Aktivist in St. Gallen / Saint-Gall / San Gallo (Kanton St. Gallen). Die Behörden verdächtigten ihn, dass er angeboten habe, Dynamit nach Österreich zu schmuggeln, und bei der Planung eines Dynamitattentats auf das Haus des Bundesrats in Bern / Berne / Berna (Kanton Bern) beteiligt gewesen zu sein. Am 2. Februar 1885 wurde Brylitzki mit zwanzig anderen Anarchisten in Genf / Genève / Ginevra (Kanton Genf) verhaftet, am 21. März 1885 aus der Haft entlassen und am 3. Juni 1885 ohne Anklageerhebung aus der Schweiz ausgewiesen.

Adolf Brylicki, der später der Polizei gegenüber angab, auch in den USA gewesen zu sein, begab sich dann nach Marseille (Frankreich), später nach Paris (Frankreich). Hier arbeitete er an der anarchistischen Zeitung »La Révolte« (Paris; Der Aufstand) mit. Am 7. Mai 1892 aus Frankreich ausgewiesen, begab er sich sich nach Antwerpen / Anvers (Belgien), kehrte aber 1893 nach Frankreich zurück. Hier gründete er in Lillers / Lillaar (Frankreich) eine anarchistische Gruppe. Im April 1900 reiste er in die Schweiz, wurde wegen Ausweisungsbruches in Genf / Genève / Ginevra abgestraft und nach seiner Freilassung am 7. April 1900 an die Grenze zu Österreich-Ungarn abgeschoben.

Adolf Brylicki begab er sich zunächst nach Ungarn, wo er geheime Versammlungen organisierte. Aufgrund einer Anzeige der Wiener Polizeidirektion wurde er am 17. August 1900 aus Ungarn ausgewiesen.

Noch im August 1900 wurde Adolf Brylicki aufgrund einer Anzeige der Polizeidirektion Wien in Muszina (Galizien und Lodomerien [Muszyna, Polen]) unter dem Verdacht der Teilnahme einer Anarchistenverschwörung gegen den Kaiser festgenommen, am 19. August 1900 nach Neu-Sandec (Galizien und Lodomerien [Nowy Sącz]) gebracht und schließlich in Krakau (Galizien und Lodomerien [Kraków, Polen]) inhaftiert. Nach mehreren Verhören wurde er am 21. September 1900 ohne Anklageerhebung freigelassen und begab sich nach Mischlenitz (Galizien und Lodomerien [Myślenice, Polen]. Danach verliert sich die Spur von Adolf Brylicki. Ein Steckbrief beschrieb ihn 1900 so: »Er ist von mittlerem Wuchse, brünett, trägt Schnurrbart, ist kurz geschoren und hinkt ein wenig auf dem rechten Fuß.«1

Adressen

  • Neulerchenfeld, Brunngasse 5, 2. Stock, Tür 12 (1883)
Karte
  • 1

    Zitiert nach [anonym]: Verhafteter Anarchist, in: Linzer Volksblatt für Stadt und Land (Linz), 32. Jg., Nr. 195 (126. August 1900), S. 5.