Eduard Tetzel (1866–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
20. Februar 1866
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Josef Tetzel, Sohn einer Hausfrau und eines Grundbesitzers: Wirtshauspächter; Heirat am 15. November 1863 mit:
Mutter: Katharina Tetzel, geborene Wenc, Tochter einer Hausfrau und eines Hufschmiedes

Biographie

Der Eisengießer Eduard Tetzel, nach Bielau (Böhmen [Bílov, Tschechien]) zuständig, war Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung. Er kam im Sommer 1884 aus Böhmen nach Budapest (Ungarn). Bei seiner Festnahme am 13. August 1884 fand die Polizei angeblich so genannte Höllenmaschinen, die bei der Versendung in Schatullen Dynamit zu Explosion brächten, weiters Gussformen für Dynamitbomben und eine halbfertige, noch mit Sand gefüllte Pistonbombe. Eduard Tetzel wurde sofort verhaftet, am 17. August 1884 aus sämtlichen Länder der ungarischen Krone (also aus der ungarischen Reichshälfte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie) für immer ausgewiesen und in die österreichische Reichshälfte nach Marchegg (Niederösterreich) abgeschoben. Hier wurde er auf Anweisung der Polizei-Direktion Wien vom 7. September 1884 unter polizeiliche Überwachung gestellt: »Laut Mittheilung der Oberstadthauptmannschaft zu Budapest, ddo. 27. u. 28. August l. J., Z. 636 und 643, wurden wegen Theilnahme an der sozialistischen Propaganda als für die öffentl. Ordnung gefährlich aus Budapest u. den Ländern der ungar. Krone für beständig abgeschafft und an die Landesgrenze nach Marchegg befördert: [...] 3577 Tetzl Eduard, Eisengießer, geb. 1864 [!] zu Frauenthal, nach Bielau in Böhmen zust., k. , I. (mit Erk. v . 12/8. 1884.) [...] Pol.-Dion. Wien 7/9. 84.«1

 

Adressen

  • Frauenthal, Böhmen [Pohled, Tschechien], Frauenthal 44 (Geburtsadresse)
  • Budapest, Ungarn, Wesselényi utca 30 (1884)
Karte
  • 1

    [Anonym]: 3577 Tetzl Eduard, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 62 (20. September 1884), S. 247.