Franz Cernik (1860–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: František Černík
Geburtsdatum
Ungefähr 1860
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe
Biographie

Franz Cernik absolvierte eine Schneiderlehre und begab sich nach Dresden (Sachsen), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er wurde als Geschäftsführer des »Český klub« (Tschechischer Klub) ausgewiesen, beim Betreten österreichischen Bodens verhaftet und ins Landesgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) eingeliefert.

Im Zusammenhang mit der am 26. Juni 1885 erfolgten Auflösung des »Český klub« (Tschechischer Klub) in Dresden (Sachsen) fand am 9. November 1885 vor dem Landes- als Strafgericht Prag der Prozess gegen sechs aus Dresden ausgewiesene Radicale statt: Franz Cernik, der Schneidergehilfe Josef Hejl (1839–?), Obmann des »Český klub«, der Schuhmachergehilfe Josef Ippoldt (1859–?), sein Bruder, der Kürschnergehilfe Wenzel Ippoldt (1857–?), der Schuhmachergehilfe Josef Pilař (~1861–?) und der Schneidergehilfe Josef Stýblo (~1855–?). Des Vergehens der Geheimbündelei angeklagt, wurden Josef Černík zu sechs Wochen, Josef Hejl zu fünf Wochen, Josef Pilař und die vier anderen Angeklagten zu je einem Monat strengem Arrest verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde Franz Cernik aus Prag für beständig abgeschafft und unter polizeiliche Überwachung gestellt: »60 Cernik Franz, Schneider, aus Zdanic, Bez. Pardubitz in Böhmen, 25 J., k., l., weg. socialistischer Umtriebe beim h. o. Land.-Ger. Am 9. November l. J. Im Grunde der §§. 285, 286 a, 287 c St.-G. Gestraft, wurde aus Prag und dessen Pol.-Rayon für beständig abgeschafft. Sein Vorkommen u. Treiben ist zu überwachen. Pol.-Dion. Prag 29/12. 85.«1

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