Anton Rausch (1852–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
19. Juli 1852
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Karl Rausch, Sohn einer Hausfrau und eines Bergmanns: Bergmann; Heirat mit:
Mutter: Johanna Rausch, geborene Braunstorfer: Hausfrau
Ehe: in St. Johann am Steinfeld [zu Ternitz] (Niederösterreich) am 10. Juni 1877 mit Magdalena Eichberger, seit 26. Oktober 1862 verheiratete und 24. Juni 1872 verwitwete Haupt (Döppling [zu Ternitz], Niederösterreich 23. Mai 1840 – Wiener Neustadt, Niederösterreich 23. Juli 1916), Tochter einer Inwohnerin und eines Inwohners: Hansarbeiterin
Sohn: Anton Eichberger, mit 10. Juni 1877 legitimierter Anton Rausch (Ternitz, Niederösterreich 14. Oktober 1876 – Wiener Neustadt, Niederösterreich 26. Februar 1846); Bohrist (Facharbeiter zum Bohren von Sprenglöchern)
Sohn: Ludwig Rausch (Wiener Neustadt, Niederösterreich 26. Juli 1881 – Wiener Neustadt, Niederösterreich 11. Dezember 1923): Hilfsarbeiter, Sporthallenwart (Turnsaaldiener der Bundeserziehungsanstalt)

Biographie

Anton Rausch, zuständig nach Ödenburg / Sopron [Sopron] (Ungarn), arbeitete als Schmied in der Lokomotivfabrik in Wiener Neustadt (Niederösterreich), wo er sich der der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Am 22. September 1884 explodierte um 2 Uhr morgens am Pfarrkirchturm von Wiener Neustadt – er ist wegen Renovierungsarbeiten gerade eingerüstet – eine Patrone. Diese war am Fuß der Hauptkirchtürme in einer Nische deponiert worden und richtete lediglich leichten Sachschaden am Mauerwerk an. Am selben Tag, um 21 Uhr, ging eine weitere Bombe, diesmal an der rückwärtigen Front des Wiener Neustädter Rathauses, in der Sparkassengasse 2, hoch. Die Mauer zeigte ein großes Loch, und alle Fensterscheiben zur Straße hin gingen kaputt. Bald fiel der Verdacht auf Wiener Neustädter Radicale als Urheber der Dynamitattentate. Am 7. Dezember 1884 erschien der Maschinist und Schlosser Josef Mannsberger im Amtszimmer des seit 1874 amtierenden Bürgermeisters von Wiener Neustadt Josef Pöck (1826–1886) und teilte diesem mit, dass mehrere Arbeiter der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik zu Weihnachten während der Christmette einen Bombenanschlag gegen die Pfarrkirche und das Kreisgerichtsgebäude planten. Am nächsten Tag, am 8. Dezember 1884, lud Josef Pöck um 22 Uhr Mannsberger zu sich nachhause ein, wobei ihm Mannsberger mehrere Namen von Verdächtigen nannte. Diese Denunziation führte zur großen Verhaftungswelle unter den Wiener Neustädter Radicalen, die am 9. Dezember 1884 begann. Zehn Radicale wurden verhaftet, darunter aufgrund der Denunziation des Schlossers Anton Kowalczuk (1864–?) im Dezember 1884 Anton Rausch. Ihm wurden Beteiligung am Dynamitdiebstahl und seine Kameradschaft mit dem Eisendreher Franz Partsch (1860–1931) angelastet. Anton Rausch wurde später ohne Anklageerhebung wieder freigelassen.

Anton Rausch arbeitete danach weiterhin als Schmied in der Lokomotivfabrik in Wiener Neustadt. Lokales Aufsehen erregte er, als er im November 1900 bei einem Spaziergang mit vier befreundeten Arbeitern nahe Fischau [zu Bad Fischau-Brunn] (Niederösterreich) auf der Straße von einem Arbeiter angepöbelt und im Verlauf der darauffolgenden Auseinandersetzung mit einem Schrotgewehr angeschossen wurde. Rausch musste dreizehn Wochen im Spital verbringen, der Täter wurde am 25. Februar 1901 zu fünfzehn Monaten schwerem Kerker sowie zur Zahlung von 1.000 Kronen Schmerzensgeld und 275 Kronen Verdienstentgang an Anton Rausch verurteilt.

  • Pitten, Niederösterreich, Pitten 93 (Geburtsadresse)
  • Ternitz, Niederösterreich, Ternitz 27 (belegt für 1877)
Karte