Fabian Kisely (1864–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: Fabián Kiselý
Geburtsdatum
15. Januar 1864
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe
Biographie

Fabian Kisely absolvierte eine Schuhmacherlehre und arbeitete als Schuhmachergehilfe in Wien, wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Nach der ersten Spur vom 13. August 1884 wurde am 3. September 1884 die geheime Druckerpresse Wiener Radicaler in Neulerchenfeld (Niederösterreich [zu Wien 16.]), Kirchstetterngasse 41, aufgedeckt. Die Presse sprach sofort von der »geheimen Druckerei der Anarchisten«. Die Untergrunddruckerei befand sich in einem Kellerabteil, welches dem Zimmermaler und Anstreicher Willibald Buchmann (1854–?) vorgeblich als Malerwerkstätte diente.

Vom 26. bis 29. November 1884 fand vor dem Ausnahmsgericht Wien der so genannte Anarchistenprozess im Zusammenhang der geheimen Druckerei von Neulerchenfeld statt. Alle zwanzig Angeklagten, darunter Fabian Kisely, wurden der Verbrechen des Hochverrats, der Majestätsbeleidigung, der Beleidigung von Mitgliedern des kaiserlichen Hauses, der Religionsstörung sowie der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung angeklagt. Kisely habe sich durch die Verbreitung dieser verbotenen Druckschriften schuldig gemacht. Fabian Kisely, der zugab, das seit Mai 1884 verteilte das Flugblatt »Arbeiter! Brüder!«1 an seinen Mitbewhohner, den Schuhmachergehilfen Anton Thiel (1863–?), weitergegeben und dieses auch selbst ausgestreut zu haben, wurde im Sinne der Anklage zu drei Jahren schwerem Kerker, verschärft mit einem Fasttag im Monat, verurteilt.

Karte
  • 1

    Vgl. [Eduard Brady (1853–?)]: Arbeiter! Brüder! [Wien]: [Ferdinand Hübner und Agnes Hofmann] Mai 1883, Flugblatt. Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Landes- als Pressgericht Wien vom 11. Mai 1884 in Österreich verboten.